Kategorien
Allgemein

26.08.2013 Segeln Moorea – Huahine

Was kann es noch Schöneres geben? Nach einem herrlichen, sonnigen Sonntag mit unseren Freunden, gehen wir um 17:30 Uhr Anker auf. Kolja steuert die Pacific High durch den Pass Avaroa aufs offene Meer hinaus. Die ganze Familie sitzt auf der Fly, eine leichte Brise schiebt uns hinaus in den Sonnenuntergang. Die Wettervorhersagen verheißen uns eine ruhige Nacht mit leichten Winden aus ONO und einem Schwell von nur 1,5m aus SO. Ich habe die erste Nachtwache und Kolja bleibt mit mir auf der Fly, bis Moorea hinter uns vom Dunkel der Nacht verschlungen wird. Wenn alles nach Plan verläuft sehen wir Morgen früh die Berge von Huahine. Wir haben das Radar eingeschaltet, können aber keine weiteren Schiffe im Umkreis von 20sm orten. Das AIS verrät uns mehr: das Kreuzfahrtschiff „Paul Gaugin“ ist auf dem Rückweg von Raiatea nach Tahiti ca. 70sm Nordwestlich von uns und der riesige Katamaran „Hemisphere“ ankert scheinbar vor Bora Bora ca. 100sm entfernt. Als es uns zu kalt wird setzten wir uns in den Salon und schauen einen Film. Alle 20 Minuten gehen wir nach draußen für einen Rundumcheck: keine Schiffe auf Kollisionskurs. Gegen 23:00 Uhr geht der Mond auf und Kolja ins Bett. Es bleibt bei der ruhigen, angenehmen Nacht, wir kommen mit 7kn, bei gerefften Segeln, gemütlich unserem Ziel Huahine immer näher. Um 2:00 Uhr löst mich Anita ab, auch ihre Wache verläuft ereignislos. Gegen 6:30 Uhr, bei Sonnenaufgang, sind wir bereits an der Südost Spitze von Huahine vorbeigesegelt. Nur das Riff trennt uns von unserem geplanten Ankerplatz. Wir müssen aber noch gut 8sm dem Riff entlang nordwärts segeln bis wir den Avapihi Pass erreicht haben. Um 8:00 Uhr sind wir bereits durch den Pass und motoren wieder südwärts, jetzt hinterm Riff. Huahine ist flacher als Moorea, die Berghänge weniger steil und schroff. Der Himmel ist wolkenverhangen, aber ab und zu bricht die Sonne durch und offenbart uns die Schönheit der Insel.

 

01_20130825-DSC01764

Kolja steuert die Pacific High durch den Pass auf den Pazifik hinaus…

02_20130826-DSC01773

… in den Sonnenuntergang

03_20130826-DSC01769

Moorea verschwindet in der Dunkelheit

04_20130826-DSC01774

Bei Sonnenaufgang segeln wir bereits die Westküste von Huahine hinauf

05_20130826-DSC01777

Huahine besteht aus zwei Inseln; Huahine Iti und Huahine Nui die mit einer Brücke verbunden sind

06_20130826-DSC01786

Die grauen Wolken lassen die Schönheit von Huahine ein wenig verblassen…

07_20130826-DSC01792_HDR

… aber ab und zu bricht die Sonnen durch…

08_20130826-DSC01816_HDR

… und taucht Huahine in ihr goldenes Licht.

Kategorien
Allgemein

25.08.2013 Sonntagsbesuch

Franck und Silvy haben uns eingeladen den Sonntag bei ihnen zu verbringen. Ihr Haus ist traumhaft schön direkt am Meer gelegen. Eingebettet in üppiges Grün alter knorriger Bäume, geht es von der luftigen Terrasse direkt zum Strand. Selbst der Blick aus der Küche oder dem Wohnzimmer sind atemberaubend. Der Tag vergeht rasend schnell, zumal die Unterhaltung mit den beiden, in einem lustigen Englisch – Französisch „Franglais“, oft zu längeren Lachattacken führt. Wir haben diesmal einige Vorspeisen mitgebracht, damit die beiden nicht wieder kochen müssen. Es gibt gebackene Zucchini, gegrillte Auberginen, Paprika an Balsamico, Hühnchen Spieße asiatisch und Koljas schon legendäres Pizzabrot. Franck hat dazu ein Vollkornbrot gebacken und Silvy hat wieder rohen Thunfisch mit ihrer leckeren Marinade vorbereitet. Dazu ein kleines Glas Rotwein… wir fühlen uns auf der heimeligen Terrasse wie Gott in Polynesien. Leider heißt es um fünf Uhr Abschied nehmen, wir wollen noch im letzten Sonnenlicht zum Avaroa Pass hinaussegeln. Noch weiter können wir unsere Abreise nicht verschieben, heute Nacht ist die letzte Möglichkeit bei günstigen Winden nach Huahine zu segeln. Vielen Dank noch einmal an Euch beide, für all die Gastfreundschaft, die vielen Fahrdienste und die Besorgungen! Wir werden Euch vermissen und hoffen, dass Ihr uns bald an Bord der Pacific High besucht!

 

01_20130825-DSC01757

Durch die vielen Büsche, Bäume und Palmen kann man das Haus vom Strand aus kaum erkennen…

02_20130825-DSC01747_HDR

Direkt am Strand, zwischen den alten knorrigen Bäumen haben die beiden eine Holzbank mit einem kleinen Tisch für den Sundowner gestellt… ein idyllisches Plätzchen!

03_20130825-DSC01719_HDR

Helena kommt grad vom Strand zurück

04_20130825-DSC01744_HDR

Blick von der Terrasse aufs Meer

05_20130825-DSC01725_HDR

Die Holzterrasse

06_20130825-DSC01715

Gedränge in der Küche

07_20130825-DSC01731

Silvy und Franck beim Brotaufschneiden

08_20130825-DSC01751

Gemütliche Nachmittags-Brotzeit

09_20130825-DSC01752

Danke an Kolja für die Schnappschüsse

Kategorien
Allgemein

2013.08.23 Moorea – Schwimmen mit Buckelwalen

Vorwort

Angeregt durch Seglerfreunde, besonders Andreas von der „Gemeos“ (klickt doch mal auf den Link und schaut Euch das Hai Video von Fakarava Süd an: klasse!) haben wir uns auch eine Go Pro zugelegt (kleine Video Kamera für Sport Aufnahmen). Die haben wir jetzt immer (meistens über und unter Wasser dabei und werden Euch mit dem einen oder anderen Video überraschen. Es sollen keine cineastischen Meisterwerke werden, sondern kurze Momentaufnahmen von unseren Erlebnissen. Möglich ist dies erst durch die neue Version 3.6 von WordPress, auf die wir unser Blog aktualisiert haben und die das direkte Hochladen und Abspielen von Videodateien von unserem Server ermöglicht…

.

2013.08.23_blog_KK_L6549Wir haben in den letzten Jahren öfters Wale von Bord der Pacific High aus gesichtet. Manchmal 1-2 km entfernt, manchmal so nah, dass wir mit einem Notmanöver Ausweichen mussten. Von Juli bis Oktober versammeln sich Buckelwale vor Moorea die man gut an den Pässen und in den Buchten beobachten kann. Heute Vormittag gegen 10:30 Uhr konnten wir den Blas eines Wales am Pass erkennen, bald auch seine Schwanzflosse. Dinghi ins Wasser lassen, Schnorchel Ausrüstung hineinwerfen, die Po Pro schnappen und mit Vollgas los… keine 5 Minuten später waren wir am Pass. Genau richtig um ca. eine Stunde lang mit zwei Buckelwalen zu schwimmen (Mutter mit Baby). Wunderbare Momente unter Wasser, die riesigen Wale zum greifen Nahe. Die Go Pro hat ein extrem Weitwinkel Objektiv (170 Grad) und lässt alles weiter weg erscheinen als es ist. Bei einer Aufnahme hat mich die Seitenflosse der Buckelwalmutter berührt…

2013.08.23 Moorea – Schwimmen mit Buckelwalen (Mobil 480×272 2min04sec)

Kategorien
Allgemein

21.08.2013 Abendessen bei Silvy und Franck

Heute Abend sind wir bei Silvy und Franck zum Abendessen eingeladen. Im letzten Licht der untergehenden Sonne holt uns Franck vom der Pacific High ab und bringt uns zu ihrem Haus, das an der Nordost Spitze von Moorea direkt am Meer gelegen ist. Als wir ankommen werden wir freudig von ihren drei Hunden und zwei Katzen gegrüßt, während Silvy schon eifrig in der Küche hantiert. Ihr Haus ist im offenen Stil gebaut: Küche und Wohnzimmer gehen über breite Flügeltüren unmerklich in die breite Terrasse mit Blick auf das Meer über. Alter Baumbestand umringt das ganze Haus und macht es, zumindest am Abend, zu einem mystischen Platz. Nach einem kurzen Rundgang, der natürlich auch zum Strand vor dem Haus führt, essen wir auf ihrer offenen Terrasse. Ein richtiges kleines Paradies haben die beiden hier, wenn wir nicht unsere Pacific High hätten, wären sie glatt zu beneiden!

Blick durch das Wohnzimmer in die Küche, Silvy kocht im Hintergrund

Die Terrassse mit Hündin „Huno“

Franck schneidet den Tunfisch auf, mit Sesam und weiteren Gewürzen paniert im Ganzen gegart

Natürlich fühlen sich die Katzen wieder einmal besonders von Anita angezogen… die doch Katzen Allergie hat!

Es wird ein lustiger, langer Abend…




Kategorien
Allgemein

20.08.2013 Noch eine Radtour

Franck und Silvy waren so nett und haben uns neue Pedale aus Papeete mitgebracht… und wollten kein Geld dafür nehmen. Vielen, vielen Dank Euch zwei! Ein Kugellager hatte sich während unserer Umrundung von Moorea festgefressen (Blog vom 13.8). Ich nehme den Tausch zum Anlass beide Fahrräder wieder auf Vordermann zu bringen…

Heure Vormittag radle ich in den Hauptort Vaiare um mir den Nordosten von Morea anzuschauen und meine Reparaturen zu testen…

  01_Blog_20130820_DSC01626_HDR_1

  Dank dem immer leeren kleinen “Privathafen” ist das Ausladen der Fahrräder super einfach. Danke an Kolja für den Bring-Service!

02_Blog_20130820_DSC01537

Die Uferstraße führt nach wenigen hundert Metern direkt am Ankerplatz vorbei

03_Blog_20130820_DSC01541

Typisch für Moorea sind die alten, aber gut erhaltenen, Häuser und die gepflegten Gärten davor 04_Blog_20130820_DSC01543_01548 Palmen in Reih und Glied in einer Kokos-Plantage

05_Blog_20130820_DSC01560_01566

Panorama der Bucht von Vaiare, links liegen die Fähren nach Papeete

06_Blog_20130820_DSC01568

Ich lerne den Bildhauer Jean-Martin kennen, der im Hof des „Institut des beaux arts“ gerade eine Skulptur vollendet

07_Blog_20130820_DSC01575_01582

Selten einen Fußballplatz vor so einer beeindruckenden Landschaft fotografiert

08_Blog_20130820_DSC01573

Am Rande des Feldes liegt diese Ziegenmutter mit ihrem Kleinen

09_Blog_20130820_DSC01583

Auf dem Rückweg entdecke ich Fischer (meistens sind es Frauen) die auf dem Außen Riff stehen und irgendetwas einsammeln

10_Blog_20130820_DSC01591

Bereitwillig zeigen sie mir ihren Fang (Seeigel und eine Muschelart) und erklären mir wie diese zubereitet werden

11_Blog_20130820_DSC01590

Hier das Fleisch eines Seeigels den sie geschickt  für mich geöffnet haben

12_Blog_20130820_DSC01598

Etwas weiter entdecke ich die „Belena“ hinterm Riff ankern. Leider erreiche ich Benno und Marlene nicht mit meinem Funkgerät auf Kanal 16

13_Blog_20130820_DSC01605_01610

Hinter dem Flughafen liegt der Green Pearl Golf Kurs. Das erste Panorama ist Richtung Meer aufgenommen…

14_Blog_20130820_DSC01611_01616

… das zweite zeigt die Felsformationen dahinter

15_Blog_20130820_DSC01623_HDR

Den Gemüsestand am Straßenrand hatte ich mir vorgemerkt und kaufe frisches Obst und Gemüse

16_Blog_20130821_DSC01637

Wir haben Vollmond: während im Westen die Sonne untergeht…

17_Blog_20130820_DSC01630

… geht der Mond im Osten schon auf

Kategorien
Allgemein

18.08.2013 Sonntagswanderung

Um halb neun Uhr holen uns Silvy und Franck ab und fahren über Lehmpisten ins innere des Kraters von Moorea.

An einer Ranch parkt Franck den Landrover.

Zwei ihrer Hunde (Gotham ein deutscher Schäferhund und Miki-Miki ein polynesischer Mischling) warten brav auf der Ladefläche, bis sie die Erlaubnis haben hinauszuspringen um uns in den Wald zu folgen.

Zuerst laufen wir durch endlose Ananasplantagen. Dahinter ein Kiefer Wäldchen, auch kein typisches Bild wie man sich die Südsee vorstellt.

Dann führt der Weg uns in den tropischen Regenwald…

… an Kaori Bäumen entlang, die in Neuseeland im verganenen Jahrhundert fast vollständig gefällt wurden. Ihre astlosen, geraden Stämme waren perfekt für die Masten der Segelschiffe.

Wir überqueren zahlreiche kleine Bäche

Auf den Blättern liegt noch der Tau, es ist angenehm kühl an diesem Sonntagmorgen. Trotzdem kommen wir ordentlich ins schwitzen, den die beiden legen ein ordentliches Tempo vor und es geht stetig den Hang des Kraters hinauf

Die beiden gehen häufig auf Moorea mit ihren Hunden wandern und scheinen die Insel ganz genau zu kennen.

Auf einer Waldlichtung zeigen Sie und dieses kleine private Marae, das einer befreundeten Familie gehört

Steinskulturen im Wald

Es geht immer steiler bergauf zu einem wunderschönen Aussichtspunkt

Gruppenbild mit Hunden am Aussichtspunkt

Panorama von der Opunohu Bucht links bis zur Paopao Bucht (Cooks Bay) rechts. Dazwischen liegt der 900m Hohe Berg Rotui

Blick auf die Opunohu Bucht. Rechts unten kann man gut die Ananas Felder erkennen

Es geht steil den Bergrücken hinab zur Lehmpiste. Hier kennt sich Anita wieder aus, Sie ist diese Straße schon mit dem Fahrrad gefahren.

Eine Reitergruppe überholt uns

Auf der Rückfahrt teilen sich Gotham und Miki-Miki die Rückbank auf der Ladefläche mit mir

Kategorien
Allgemein

16.08.2013 Moorea – Rochen und Haie

Viel hatten wir von der “Stingray feeding zone” am Ta’atoi Pass im Nordwesten von Moorea gehört. Dort soll es nur so von Rochen (und Haien) wimmeln, lautet die einstimmige Aussage vieler Seglerfreunde. Das wollen wir heute mal überprüfen und düsen mit dem Dinghi am frühen Vormittag durch den Kanal hintern Riff. Die Passage ist teilweise sehr flach und mit Korallenblöcken gespickt. Wir haben teilweise nur geschätzte 20cm Wasser unterm Propeller. Die Sandbank auf der die Rochen für die Touristen gefüttert werden und somit auch viele Haie angelockt werden entpuppt sich erst einmal als Enttäuschung. Es ankern schon drei Ausflugsboote und einige Jetski davor und rund 50 Touris tummeln sich im Wasser. Wir können zwar etliche Rochen und Haie sehen, aber das Wasser ist vom vielen Geplansche ganz trüb und die der Rummel uns einfach zu hektisch. Wir fahren erst einmal weiter zu den beiden nahegelegenen Inselchen Tiahura und Fareone. Das Wasser ist glasklar und funkelt von Smaragdgrün bis Königsblau. Eine halbe Stunde haben wir die Rochen und Haie (fast) für uns alleine. Das Wasser ist wieder klar und wir können nach Herzenslust die Tiere aus nächster Nähe beobachten. Die GoPro mit ihrem extremen Weitwinkel Objektiv verfälscht hier die Entfernung: die Aufnahmen sind aus max. einem Meter (oft nur Centimeter) entstanden.

Kategorien
Allgemein

15.08.2013 Moorea – Rund um den Mount Roti

Banana verlässt uns heute morgen. Sie segeln zurück nach Tahiti und wir hoffen, sie in ein paar Tagen in Huahine wiederzutreffen. Robert und Sophie hatten uns die letzten Tage zum Sundowner eingeladen. Dabei hatten wir Gelegenheit ihren Kat anzusehen. Eine Francis 50 aus Südafrika. Sie konnten den Innenausbau nach ihren Wünschen gestalten und dabei ist jede Menge Platz und Stauraum herausgekommen. Ein wirklich schöner Katamaran mit unglaublich viel Platz.

Sundowner auf der Banana mit Sophie, Wes von der One World, Klaus und Robert

Die One World kommt zurück an den Ankerplatz und Helena und Kolja spielen nach der Schule den ganzen Tag mit den vier Kindern von One World. Morgen segeln auch sie zurück nach Tahiti und die Familie fliegt zurück in die USA. One World wird verkauft und damit endet das Seglerabenteuer der 6-köpfigen Familie. Zu One World haben wir eine besondere Verbindung. Wir kennen das Schiff seit Dezember 2009 / Gran Canaria. Anton, der vormalige Besitzer ist seitdem ein guter Freund von uns. Damals hieß das Boot noch Jewel. Wir waren dabei als Familie Garner aus Wisconsin/USA den Katamaran im Dezember 2011 in West Palm Beach übernahm und begleiteten sie die ersten Tage an Bord. Nun konnten wir auch an ihren letzten Tagen an Bord bei ihnen sein. Wir sind gespannt, wann und ob wir Jewel/One World wieder sehen werden.

The Garner family on One World

Am frühen Nachmittag mache ich mich alleine auf eine Fahrradtour. Ich möchte zur Cooks Bay, da wir diese das letzte Mal nur im Vorbeifahren gesehen haben. In kurzer Zeit habe ich den Mount Roti umradelt und sehe mir die in der Cooks Bay ankernden Boote an. Für den Rückweg entscheide ich mich den Weg durch das malerische PaoPao-Tal zu nehmen. Zunächst führt eine Asphaltstrasse durch das dicht bewachsene Dschungeltal, die aber schnell in eine Lehmstrasse übergeht. Die Strasse windet sich den Berg hinauf. Ganz schön anstrengend, wo ich doch nur einen Gang zur Verfügung habe und ich bin froh, als ich oben angelangt bin und es nur noch bergab geht.

Pacific High vor dem umrundeten Mount Roti

eingestellt von Anita

Kategorien
Allgemein

15.08.2013 Moorea – Ankertage -2-

Das Kreuzfahrtschiff “Paul Gaugin”

Schon am frühen Morgen ankert die „Paul Gaugin“, ein nur 153m langes Kreuzfahrtschiff in der Opunohu Bucht. Stört überhaupt nicht, ist eher schön anzuschauen.

Fischerboot bzw. Taxiboot

Auch die Taxi- bzw. Fischer-Boote sind schon unterwegs. Ihre Konstruktion ist eine polynesische Besonderheit. Meistens mit Innenbordmotoren und Z-Antrieb ausgestattet, haben sie einen tiefen V-förmigen Rumpf der dem Boot auch bei rauer See Stabilität gibt. Gesteuert werden sie mit einem Lenkstock, der nach links (Backbordkurve) und rechts (Steuerbordkurve) bewegt wird.

Guy und David von der Suwarrov

Am späten Vormittag kommen David und Guy von der „Suwarrov“ auf einen Kaffee an Bord. Die sympathische österreichisch-argentinische Familie kennen wir seit unserer Passage durch den Panama Kanal. Sie ankern schon ein halbes Jahr vor Moorea und kennen sich sehr gut aus.

Die „Nahlin“

Während dessen beobachten wir den klassischen Dampfer „Nahlin“ (87m lang), der auch in unserer Bucht einläuft.

Wes spielt Taxichauffeur

 

Wess von der „One World“ spielt heute wieder einmal Taxi Fahrer und fährt eine ganze Horde Kinder an den Strand. Sie genießen ihre voraussichtlich letzten Tage an Bord noch einmal in vollen Zügen.

Silvy und Franck kommen nach der Arbeit noch auf ein Glas Rotwein zu uns an Bord

Abends haben wir Franck und Silvy zu einem Glas Rotwein an Bord. Franck hatte uns vor ein paar Tagen, als wir mit defektem Fahrrad auf Moorea gestrandet waren, aus der Patsche geholfen. Im Laufe des Abends entdecken wir viele gemeinsame Interessen und verabreden uns zu einem gemeinsamen Ausflug in den kommenden Tagen.

Kategorien
Allgemein

14.8.2013 Unglaublich… aber wahr!

Ich kann mir vorstellen, dass sich manche unserer Geschichten haarsträubend, vielleicht unglaublich anhören. Die Aktion, von der ich heute erzählen möchte, fällt eindeutig in diese Kategorie. Wenn ein Ankernachbar versuchen würde, mir so einen Bären aufzubinden, würde ich auch denken: typisch Seglerlatein!

Die ganze Geschichte spielt sich eigentlich vor genau zwei Monaten am Freitag, den 14. Juni 2013 ab, nahm ihren Lauf aber bereits während unserer Pazifiküberquerung im März. Da gab Koljas, gerade erst 1 ¼ Jahr alter, MacBook Pro seinen Geist auf. Nichts ging mehr. Den Symptomen nach, musste der Fehler an einem defekten Mainboard liegen. Wir hatten vor knapp einem Jahr ein ähnliches Problem mit Anitas MacBook Pro. Damals waren wir noch in den USA und konnten uns direkt an einen Apple Store wenden, wo der Laptop kulant für 300$ generalüberholt wurde (neues Logicboard, neuer schnellerer Grafikchip, neuer Hauptspeicher). Diesmal waren wir jedoch mitten auf dem Pazifik! Man kann sich Koljas Verzweiflung vorstellen: monatelang ohne seinen geliebten Laptop! Ohne Computerspiele und ohne Apple Garageband (ein Programm um selber Musik zu machen), undenkbar! In Tahiti / Papeete brachten wir den Laptop zum Apple Premium Reseller „ivea“. Nachdem Koljas MacBook Pro dort knapp eine Woche rumgelegen hatte, bekamen wir einen Kostenvoranschlag zur Reparatur über 860€ (gut 700€ für ein neues Logicboard plus Arbeitslohn). Darüber wollten wir lieber eine Nacht schlafen, zumal ich im Internet einen verrückten Artikel über die Reparaturmöglichkeiten von NVidia Grafikkarten gelesen hatte. In diesem Bericht wurde beschrieben, dass moderne Grafikchips nicht mehr gelötet sondern „schwimmend“ geklebt werden. Öfters verliert so ein Kontakt im Laufe der Jahre seine Leitfähigkeit und die Platine funktioniert nicht mehr. Der Autor dieser Internetseite behauptet nun, dass man so eine Platine in einem handelsüblichen Backofen 7 Minuten bei 200 Grad „backen“ soll. Die Kontakte erhalten so ihre Leitfähigkeit zurück. In Koljas MacBook Pro ist auch ein NVidia Grafikchip verbaut. Ob wir den mal backen sollten!? Viel zu verlieren haben wir eigentlich nicht, das Logicboard ist ja eh defekt und soll ausgetauscht werden. Daheim kämen wir nie auf so eine Schnappsidee, aber hier, mitten im Pazifik… So liegt also Koljas Laptop auf dem Salontisch und wir dringen Stück für Stück in sein Innerstes vor. Jede Schraube und jedes Kabel das wir entfernen wird dokumentiert. Wie erwartet herrscht drangvolle Enge im Inneren des Laptop und besonders das Entfernen der vielen dünnen Anschlüsse ist eine fuddelige Angelegenheit. Irgendwann halten wir dann doch das ausgebaute Logicboard in den Händen.

Jetzt werden, vorsichtshalber, die Anschlüsse noch mit Alufolie vor der Hitze geschützt und das ganze auf Zahnstocher (als Abstandshalter) gespießt. Der Backofen wird auf 200 Grad vorgeheizt – gut das wir keinen der bootsüblichen Gasöfen, sondern einen Elektrobackofen an Bord haben, bei dem man die Temperatur gradgenau regeln kann. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend stellen wir das Mainboard aufs Backblech und backen es genau 7 Minuten wie empfohlen.

Nach einer knappen halben Stunde ist das Mainboard soweit abgekühlt, das wir es wieder einbauen können. Kolja und ich sind ein gutes Team, wir bekommen alles wieder sauber zusammengebaut. Der entscheidende Moment naht: Kolja hat die Ehre seinen Laptop zum ersten Mal wieder einzuschalten, und… ein Wunder! Nach den üblichen Laufwerksgeräuschen erscheint das Apple Logo auf grauem Grund und der bekannte Einschalt-Gong ertönt! Noch während der Desktop geladen wird liegen wir beide uns in den Armen und können es nicht fassen: der Laptop funktioniert wieder!

Im Laufe der nächsten Stunden prüft Kolja seinen MacBook Pro auf Herz und Nieren: alles funktioniert wieder einwandfrei! Da wir eine Überhitzung von CPU oder Grafikchip als Ursache des Malheurs vermuten, läuft die ganze Zeit ein Temperatur Monitor Widget mit. Und dieses bestätigt unsere Sorgen: mit 95 Grad liegen die Temperatur Spitzenwerte zwar noch im zulässigen Bereich, sind aber grenzwertig. So baut Kolja ein paar Tage später noch einmal GANZ ALLEINE seinen Laptop auseinander. Wir hatten bei der ersten Reparatur das Gefühl, das die beiden Heatpipes, die die Hitze von den Prozessoren ableiten, keinen 100% Kontakt hatten. Sie werden sie genau plan geschliffen und, mit neuer Wärmeleitpaste versehen, mit Hochtemperaturkleber neu befestigt. Es befällt uns das gleiche Lampenfieber, wie vor dem Einschalten nach der ersten Reparatur. Aber alles geht gut, auch dieses Mal bootet der MacBook Pro wieder brav! Alles läuft wie geschmiert und die Temperatur ist durchschnittlich 10 Grad niedriger wie vorher! Ich schreibe diesen Blogeintrag erst heute, nach zwei Monaten, weil wir abwarten wollten ob unsere Reparatur auch dauerhaft Bestand hat… bis heute funktioniert Koljas Laptop wieder einwandfrei!