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15.07.2013 Ein aufregender Tag:wie Drachen zu Engeln werden!

Während ihrem gestrigen Besuch, hatte uns Teiva eingeladen noch einmal eine Inseltour mit ihm zu unternehmen, da er am Montag eine andere Route nehmen würde. Leider habe ich heute schon einiges vor, unter anderem einen Termin mit Yanmar um unseren 1000 Stunden Service abzuschließen. Es ist nicht so, dass wir Segler immer nur faulenzen! Ich bringe daher Anita um halb neun Uhr zum Dinghi Dock wo sie schon von Teiva im Landrover und Marlene, Benno und Alex, die auch mit von der Partie sind, erwartet wird.

Bevor ich zum Carrefour laufe, um frisches Baguette einzukaufen, schaue ich noch im Marina Büro vorbei. Laut dem Paket-Verfolgungs-Service von USPS im Internet, ist das Paket von unserem Freund Scott Spring, schon seit einer Woche in Papeete angekommen und liegt in der Zollabfertigung. Wir erwarten sehnsüchtig die Ersatzteile und Goodies, die wir in den USA bestellt haben, daher hatte ich schon mehrfach in der Marina wegen unserem Abholschein nachgefragt. Auch heute Morgen war unser Postfach (Buchstabe P wie Pacific High) wieder leer und so frage ich noch einmal direkt nach, ob die Marina vielleicht doch einen Paketabholschein für „Pacific High“ oder „Kaufmann“ bekommen hat. Sie hätten leider nichts für mich, ist die Antwort, und überhaupt, die heutige Post wäre noch nicht gekommen. Ich bin schon an der Türe als ich noch einmal zurückgerufen werde. Sie hätten doch einen Abholschein, ohne Namen, der wäre am Freitag gekommen, ob der wohl für mich sei? Als ich den orangen Abholschein vom Zoll in der Hand halte, erkenne ich auf den ersten Blick, das es unser Abholschein ist: im Empfänger Feld steht unten mittig: Marina Taina, Yacht in Transit PACIFIC HIGH und weiter rechts etwas kleiner: Kaufmann!

Zurück an Bord, frühstücken wir drei erst einmal gemütlich bevor ich mit Kolja nach Papeete zum Zoll düse. Kolja begleitet mich, weil er unser bester Beiboot Fahrer ist und mir viel hilft, aber auch weil wir das Gefühl haben, dass Kinder bei Behörden (sei es zum Bsp. Bei der Einklarierung oder beim Zoll) sehr hilfreich sein können. Kolja legt die Strecke nach Papeete in Rekordzeit zurück, laut Handy GPS ist unser Dinghi knapp 25kn (47km/h) schnell.

Erwartungsvoll betreten wir das Zoll Büro und wer empfängt uns hinterm Tresen: der „Drache“ (Entschuldigung!) vom letzten Mal, als ich die Schulsachen abgeholt habe. „Angie“, so heißt die Zollbeamtin, erkennt mich auch gleich wieder, als ich Ihr den Abholschein aushändige. Ah, der Vater mit den Schulunterlagen und das muss wohl mein Sohn sein. Freundlich lächelt Sie Kolja an. Das Paket ist da, wir müssen „nur“ die Zollpapiere von einer Spedition, gleich nebenan, ausfertigen lasen, dann können wir das Paket mitnehmen. Mir schwant böses! Nein, ohne diese Papiere geht es natürlich nicht, aber Angie erklärt mit genau wie und wo ich die Papiere bekomme. Wir suchen die Spedition, die erste Türe an der wir klopfen, hat wegen Mittagspause geschlossen, aber bei der zweiten haben wir Glück. Ja die Papiere sind kein Problem. Nein, Zoll oder Steuern müssen wir keinen zahlen, da wir eine Yacht in Transit sind. Aber 80 EUR kostet ihr Service und vor Morgen Mittag sind die Papiere auch nicht fertig, Gott sei Dank haben wir wenigstens alle geforderten Dokumente in Kopie dabei, die von Nöten sind. Morgen, noch einmal das ganze Theater, darauf haben wir keine Lust. Ich lasse sicherheitshalber die Kopien da, probiere aber noch einmal mein Glück bei Angie. Diese ist ganz erstaunt, dass die andere Spedition so lange braucht und so teuer ist. Energisch greift Sie zum Telefonhörer und fragt sich mit einer Engelsgeduld durch die verschiedenen Stellen der anderen Spedition „Transit Sat Nui“. Zwischendurch nickt Sie Kolja freundlich zu und bittet den jungen hübschen Mann, doch zur ersten Spedition zu rennen, um unsere Papiere zurückzuholen. Nach zehn Minuten herumtelefonieren hat unser verwandelte „Angie“ nicht nur den zuständigen Mitarbeiter aus der Mittagspause geholt, sondern auch eine Bearbeitungsgebühr von nur 40 EUR klar gemacht. Eine viertel Stunde später halten wir alle nötigen Papiere in unseren Händen und stehen an der Kasse der Spedition. Nein, Kreditkarte nehmen sie nicht und dummerweise habe ich mein Bargeld heute Morgen Anita für Ihren Ausflug mitgegeben. Jetzt droht das Ganze an 5.000XPF zu scheitern: das kann doch wohl nicht war sein! Unsere Rettung naht in Gestallt eines anderen Mitarbeiters, der mich im Auto zum nächsten Geldautomaten fährt. Meine Kreditkarte wird nicht angenommen! Es ist mir total  peinlich Joel zu bitten zu einer weiteren Bank zu fahren. Dort bekomme ich maximal, genau die benötigten 5.000XPF vom Automaten, was ist heute bloß los!? Endlich stehen wir wieder beim Zoll am Tresen. Angie hat inzwischen auch schon unser Paket geholt, fragt aber besorgt warum wir so lange gebraucht haben? Ich winke müde ab und Angie schaut mich erwartungsvoll an: 490XPF (ca. 4EUR) bekommt Sie noch für die Zoll Marke, schon wäre Alles erledigt. Erledigt bin ich, der ja keinen Cent mehr im Portemonnaie hat!  Das ist zu viel, ich will schon aufgeben, da holt unsere Angie die Münzen aus IHREM Portemonnaie und zahlt sie in die Zollkasse ein: an diesen paar Münzen können wir es jetzt doch nicht mehr scheitern lassen, lacht Sie mich augenzwinkernd an! Ich drücke unseren Engel herzlich an mich und küsse Angie auf beide Wanken: vielen, vielen Dank!

Wir rennen mit dem Paket zurück zum Dinghi und Kolja holt Alles aus unserem Motor raus. Durch das ganze Theater sind wir viel zu spät dran! Kolja unterbietet meinen Rekord für die Strecke Papeete – Marina Taina um 1 ½ Minuten, trotzdem sehe ich auf dem Display meines iPhones, dass Floriant vom Yanmar Service mich bereits 3x angerufen hat und auf uns am Dock der Marina wartet. Ich schicke Kolja los um die beiden abzuholen, Helena und ich machen die Pacific High klar. Während Floriant und Regis von Yanmar in unseren Motorräumen hocken hat Kolja großen Spaß die Pacific High mit Vollgas durch die Lagune zu steuern.

Nach 20 Minuten sind die beiden mit ihrer Arbeit zufrieden: Alles OK! Kolja steuert die Pacific High direkt zur Tankstelle, da ich die Kindern gebeten hatte, bei der Gelegenheit gleich die Pacific High vollzutanken. Das muss ich den beiden hoch anrechnen, denn sie sind zum Geburtstag eines Freundes eingeladen. Die Dieselpumpen der Tankstelle laufen auch nicht besonders schnell, so dauert es eine dreiviertel Stunde bis wir vollgetankt (800l. Diesel) und bezahlt haben. Nach einem Blitz-Ablege-Manöver steuert Kolja die Pacific High auf kürzesten Wege zurück zur Mooring Boje und kaum das wir fest gemacht haben, springen die beiden ins Dinghi um mit über einer Stunde Verspätung zu ihrer Verabredung zu fahren. Sorry Ihr beiden und vielen Dank für Eure Hilfe! Ihr seid eine tolle Crew!

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14.07.2013 Spontaner Besuch

Teiva Tiaipoi und seine Familie besuchen uns spontan am Nachmittag. So lernen wir endlich auch Teiva’s Frau Vanessa und seinen ältesten Sohn Adjael samt Freundin Raihani. Wir verstehen uns auch mit Teiva’s Familie auf Anhieb und verbringen einen kurzweiligen Nachmittag zusammen. Vanessa arbeitet im Bildungssektor mit Jugendlichen die ihre Ausbildung abgebrochen haben. Sie erzählt uns von den Schattenseiten der Insel, von Armut, Arbeitslosigkeit, etc. Adjael ist gerade erst von einem längeren Auslandsaufenthalt, unter anderem in Spanien, Hongkong und Macao zurückgekehrt. Er ist einer der besten Tänzer der Insel (zweiter bei der letztjährigen Heiva) und war auf einer Tournee. Es wird ein interessanter, langer Abend und wir verabreden uns zum Abendessen an einem der kommenden Tage.

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13.07.2013 Im Zeichen der Heiva

Der heutige Samstag steht ganzen im Zeichen der Heiva. Gleich nach dem Frühstück fahren wir vier zum Museum “Tahiti et les Iles” wo heute traditionelle Sportwettkämpfe stattfinden. Im weitläufigen Garten des Museums finden die sportlichen Wettbewerbe statt immer wieder unterbrochen von Tanz- und Musik- Darbietungen. Diese finden an verschiedenen Plätzen im Garten gleichzeitig statt und wir wissen anfangs gar nicht wohin wir uns zuerst wenden sollen. Zusammen mit hunderten anderen Zuschauern bestaunen wir die Athleten in ihren traditionellen Gewändern. Wir setzen uns gemütlich in den Schatten hoher Palmen ins Gras und verfolgen die Aufführung einer großen Trommlergruppe zusammen mit einer Tanzdarbietung auf dem zentralen Wiese. Helena und Kolja haben gleich Freunde getroffen und ziehen mit ihnen zusammen los. Es folgen Wettbewerbe im Steine heben, Speerwerfen, Kokosnuss-wett-öffnen und vieles mehr… Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt: es gibt Polynesisches Essen, aber auch Steak und Fritten und kühle Getränke. Ein toller Tag, der leider viel zu schnell vorüber ist. Um vier Uhr, als der Kokusnuss Wettbewerb noch voll im Gange ist, müssen wir schon wieder zurück da wir auch noch zu einem Tanzwettbewerb am heutigen Abend wollen. Es bleibt gerade die Zeit sich an Bord frisch zu machen und umzuziehen, dann düsen wir auch schon mit dem Dinghi zur „Belena“ um gemeinsam nach Papeete zu fahren.

Zusammen mit Marlene und Benno wollen wir den heutigen Abend des „Concours de chants et danses traditionelles du Heiva I Tahiti 2013” anschauen. Heute Abend treten drei Tanzgruppen und zwei Chöre auf. Die professionellen Tanzvorführungen mit ihren synchronen Bewegungen und den perfekten Chorografien begeistern uns. Besonders die Bewegungsabläufe der Tanzgruppen auf der riesigen Bühne, wie sie sich in wilden Kreise drehen, oder perfekte geometrische Figuren bilden, faszinieren uns. Da kamen die Tanzschulen der Amateur Heiva des Ecoles nicht ran die wir vor ein paar Wochen an gleicher Stelle bewundern durften.  In unseren laienhaften Augen, konnten sie aber ihre nicht ganz perfekte Tanzkunst durch ihre Anmut, Grazie und Ausstrahlung mehr als wett machen. Für uns vier steht fest: der heutige Abend war perfekt. Wenn wir aber nur eine Veranstaltung hätten besuchen können, wäre es die Amateur Heiva des Ecoles gewesen. Erst nach Mitternacht kehren wir glücklich nach einer schnellen Dinghi Fahrt durch die dunkle Nacht wieder zurück an Bord.

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10.07.2013 Marquesas Tänze

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Nachdem uns der Abend mit Polynesischen Tänzen im Hotel Intercontinental vor einigen Wochen gut gefallen hatte, haben wir uns heute wieder mit anderen Seglern verabredet. Diesmal ist es ein Marquesas Abend. Die „Belena“ und wir haben größere Dinghis und nehmen die anderen Segler von der „Pagena“, „Kokomo“ und „Milibee“ mit. Das Interconti ist direkt neben unserem Mooring Feld gelegen und am Steg der Tauchschule können wir die Beiboote sicher festmachen. Wir haben wieder einen Tisch direkt neben der Tanzfläche reserviert. Die Zeit bis zum Beginn der Tänze vergeht, bei angeregten Gesprächen, wie im Fluge und bald gehen schon die Lichter aus und die Scheinwerfer an. Die Tänze der Marquesas Inseln erscheinen uns wilder, kriegerischer als die auf den Gesellschaftsinseln. Die Trommler treiben die Tänzer immer wieder zu Höchstleistungen an: wir sind begeistert! Gegen Ende der Vorführung werden wieder Zuschauer zu gemeinsamen Tänzen auf die Bühne gebeten: diesmal erwischt es mich gleich als ersten, später kommt auch noch Peter von der „Kokomo“ dazu. Eigentlich macht es unheimlich Spaß die Gesten und Schrittfolgen der Tänzer zu kopieren, auch wenn wir neben diesen durchtrainierten Profi Tänzern eigentlich nur lächerlich wirken. So haben alle ihren Spaß: wir auf der Bühne und das Publikum davor!

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07.07.2013 Wochenende

Auf den Schul- und Arbeits- freien Sonntag freuen sich alle Familienmitglieder, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Helena und Kolja genießen es besonders, so lange ausschlafen zu können wie sie wollen – Wochentags ist ja um 7:00 Uhr Schulbeginn. Eine nette Fee ist schon früh losgezogen, um beim Carrefour frisches Baguette zu kaufen und so sitzen wir alle am späten Vormittag am Frühstückstisch im Cockpit. Die Sonne scheint, es ist angenehm warm und der Tisch quillt über vor Köstlichkeiten: es gibt Marmelade, Nutella, weich gekochte Eier, Lachs, leckeren Schinken, ital. Salami – wir lieben die Einkaufsmöglichkeiten in Französisch Polynesien! Bald darauf werden Helena und Kolja von Freunden abgeholt und bleiben den ganzen Tag verschwunden. Das heißt, wir Eltern dürfen auch mal wieder das Dinghi haben und nutzen es gleich für einen längeren Ausflug. Dank dem schützenden Korallenriff können wir weit die Küste von Tahiti südwärts fahren und uns die Insel vom Meer aus anschauen.

Immer wieder gibt es schöne, aber nicht protzige, Häuser zu bewundern…

… diese weit in die Lagune gebaute Bade- und Sonnen- Plattform fanden wir besonders gemütlich

Ein besonderes Vergnügen der Polynesier sind diese Hausboote auf dehnen das ganze Wochenende über gefeiert wird. Bei Drinks und leckerem Essen wird auf den Pirogen gefeiert und getanzt…

… oder im flachen Wasser davor geplanscht.

Schnelle Taxiboote bringen die Gäste zu den verschiedenen Hausbooten am Riff

Die letzten Langstreckenrennen der diesjährigen Heiva finden direkt vor unserem Liegeplatz statt

Beeindruckend mit welcher Geschwindigkeit die Auslegerkanus Va’a durch die Lagune rauschen

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05.07.2013 Dies und Das

Heute möchten wir über einige kleine Entdeckungen und Erfahrungen schreiben, die nicht so recht in die bisherigen Blogeinträge gepasst haben…

Batterien: Im Dezember 2011 hatten wir unsere GEL Batterien gegen Lithium Batterien getauscht. Seit ca. 18 Monate sammeln wir Erfahrungen mit unserer Lithium Batterie Bank und sind immer wieder erstaunt wie viel Unwissen unter Seglern herrscht und im Internet verbreitet wird. Hier kurz die grundsätzlichen Vorteile von Lithium Batterien gegenüber allen anderen zusammengefasst: Gewichts- und Platzvorteil mindestens um den Faktor 3 (drei!). In unserem Fall von 450Kg GEL auf unter 150Kg Lithium Batterien Gewicht. Kaum Verluste beim Laden und Entladen der Lithium Batterien (in unserem Fall ca. 3%) gegenüber mindestens 30% Verlusten bei allen anderen Batterien. Das sind tausende Amperstunden die wir im Jahr nicht mit unseren Solarzellen oder dem Generator produzieren müssen! Unsere Erfahrungen während den vergangenen 1 ½ Jahren sind mehr als positiv. Wir können bisher (nach ca. 500 Zyklen) keinerlei Alterung feststellen. Die Batterie Bank nimmt Ladestrom in (fast) beliebiger Stärke an (wir laden mit bis zu 300 Amp.) und liefert Strom in (fast) beliebiger Stärke (wir ziehen 800 Amp. und mehr aus den Batterien). Wir haben bewusst auf ein kompliziertes BMS (Batterie Management System) verzichtet. Nach 500 Zyklen registrieren wir eine zu vernachlässigende Spannungsdifferenz von nur 50mV zwischen der schwächsten und der stärksten Zelle.

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Segelhandschuhe: nach 4 ½ Jahren und 25.000sm habe ich meine zweiten Segelhandschuhe aufgearbeitet (neue Reserve Handschuhe liegen bereit).

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Schäkel: Kaum zu glauben: wir haben unsere Schäkel, mit dehnen die Blöcke der Reffleinen am Groß befestigt sind, aufgearbeitet. Obwohl es sich um hochwertige 10mm Harken HS Schäkel handelt, haben sich die Bolzen verbogen (sh. Foto). Während unserer jährlichen Überprüfung des Riggs und der Segel hier in Tahiti haben wir alle Schäkel erneuert. Was für Kräfte müssen am Werk sein um diese Schäkel zu verbiegen (ihre Arbeitslast liegt bei über 3to !).

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Abschied: Unsere Freunde von der „Far and Away“ haben Tahiti verlassen und segeln in westlicher Richtung weiter, Endziel Australien. Diese sympathische Familie mit 7 (sieben!) Kindern (von 1 Jahr bis 18 Jahre) an Bord, hat uns sehr beindruckt. Besonders Helena und Kolja hatten viel Zeit mit Ihnen verbracht und etliche gemeinsame Ausflüge, Tanzabende und Abenteuer bestanden. Wir wünschen Ihnen alles Glück auf Ihrer Weiterreise mit ihrem 46 Fuß Leppard Katamaran!

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Wetter: Ganz anders als bei einem Leben in der Stadt, wo ich abends oft nicht einmal wusste ob die Sonne geschienen oder es geregnet hatte, verfolgen wir das Wettergeschehen laufend auf der Pacific High – auch in so einem so geschützten Mooringfeld wie hier im Lee von Tahiti. Dank den ausgereiften Vorhersagemodellen und der Möglichkeit diese laufend im Internet abzurufen, können wir eventuelle Unwetter weit im Voraus erkennen.

So auch dieses Hochdruckgebiet (Antizyklon) auf der Wetterkarte unten links mit (A) gekennzeichnet, das zusammen mit dem Tiefdruckgebiet (D) rechts unten uns hier in Tahiti in den vergangenen Tagen Wind um 35kn und einen Schwell von 4m beschert hat. Gut zu erkennen ist auch die Tropische Konvergenz Zone (orange gefeilte Linien) die derzeit knapp nördlich von den Gesellschaftsinseln verläuft.

So sah dann das Wettergeschehen auf einem Satellitenbild vom 3.7 aus. Man kann gut das Wolkenband erkennen, das vom Hochdruckgebiet bis zu uns nach Französisch Polynesien gedrückt wurde.

Hier noch eine Grafik der Wellenhöhen (bis 10m) im Südpazifik. Dort möchten wir nicht unbedingt segeln und beschweren uns auch nicht wegen der gut 4m Welle die wir abbekommen haben.

So sah es bei uns in der geschützten Lagune hinter dem Korallenriff aus während die Sturmfront durchzog. Wenn man genau hinschaut kann man erkennen wie bei einem Segler sich die Rollfock abgewickelt hat und vom Wind zerrissen wurde.

Bei anderen ist die Wäsche oder die Persenning weggeflogen

Auch die Fahrt mit dem Dinghi war kein Vergnügen!

Die Kite-Surfer fanden den Wind natürlich toll…

Am späten Nachmittag hatte der Wind sich auch schon wieder beruhigt…

… und zum Sonnenuntergang herrschte fast schon wieder friedliche Ruhe im Mooringfeld

Für einige Stunden hatten wir konstante Winde um 30kn mit Böen bis 45kn

 

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02.07.2013 Ausflug in die Berge

Im Internet sind wir auf eine Safari Tour gestoßen die über Buckelpisten quer durch die Gebirgslandschaft in das Inselinnere von Tahiti führt. Die Berichte auf tripadvisor.com sind so positiv, dass wir kurzentschlossen über ein Internetportal  vier Plätze buchen. Wir haben Glück, trotz Hochsaison sind gleich am nächsten Tag noch Plätze frei. Pünktlich um 8:45 Uhr holt uns unser Guide Joarana direkt von der Marina Taina ab. Angenehmer Service, nach einem kurzen Hallo brausen wir auch schon in seinem weißen Pick Up davon. Wir sitzen etwas erhöht auf zwei Bänken und haben eine gute Rundumsicht, es ist aber kein Landrover Defender wie in den Prospekten angegeben. Wir folgen der Küstenstraße im Uhrzeigersinn und sammeln unterwegs noch ein amerikanisches Pärchen aus Long Beach / Kalifornien und zwei Damen aus Neuchâtel / Schweiz ein. Am berühmten Venus Point machen wir unseren ersten Stopp. Hier hat James Cook während seiner Entdeckungsreise durch den Pazifik am 3. Juni 1769 die Passage des Planeten Venus über die Scheibe der Sonne beobachtet. Wir unterhalten uns mit unserem Guide Joarana, der höflich ist, aber eher gelangweilt und desinteressiert wirkt. Nach einem weiteren Halt in Papenoo vor einem kleinen Supermarkt, biegen wir rechts ab und folgen dem gleichnamigen Tal ins Innere von Tahiti. Je weiter wir in den Vulkankrater vordringen, umso schlechter wird die Piste. Immer wieder durchfahren wir Flussfuhrten. Die Landschaft um uns herum ist atemberaubend. Am späten Vormittag nehmen wir ein Bad im Fluss – das Wasser ist gar nicht so kalt wie erwartet. Während unseren zahlreichen Stopps erklärt uns Joarana einiges über die Flora und Fauna der Insel, es hört sich aber eher nach Schulunterricht an und es mag keine rechte Stimmung aufkommen. Immer wieder treffen wir auf eine andere Ausflugsgruppe, die mit einem richtigen Landrover unterwegs sind und bei denen es deutlich lustiger zuzugehen scheint. Anita und Kolja sind die ersten, bald stehen die meisten von uns auf der Ladefläche: so hat man einen noch besseren Rundumblick, wenn es auch sehr wackelig ist und man sich gut an den Gitterstangen festhalten muss. Gegen Mittag erreichen wir das Relais de la Maroto, einem Hotel mit Restaurant, malerisch auf einem Hügel mitten im Vulkankrater von Tahiti erbaut. Während die meisten Gebäude einem morbiden, verkommenen Eindruck machen, hat man von der Terrasse des Restaurants einen traumhaften Rundumblick auf die Berge von Tahiti. Am frühen Nachmittag fahren wir weiter den Kraterrand hinauf und durch einen engen, unbeleuchteten 400 Meter langen Tunnel auf die andere Seite der Insel. Leider endet unsere Fahrt einige hundert Meter weiter an einer Spitzkehre von der wir einen schönen Ausblick auf die Südküste der Insel und den Lac Vaihiria haben. Bis zu diesem einzigen natürlichen Süßwasser See von Tahiti sollte unser Ausflug eigentlich führen und wir fragen unseren Guide danach. Joarana hat tausend Erklärungen bzw. Ausreden: die Straße sei ab hier zu steil, quasi unpassierbar und ab dem Tunnel sowieso eine Privat Straße… daher hätte sein Chef angeordnet nicht weiter zu fahren. Wir glauben ihm bis zu dem Moment als der andere Guide freundlich winkend, mit seinem Landrover Defender, an uns vorbei zum See hinunter fährt! Auch die Rückfahrt in der Abendsonne ist spektakulär. Eher zufällig halten wir viel später noch einmal an, als wir auf einen weiteren Ausflugsjeep treffen. Während Joarana sich mit dem befreundeten Fahrer unterhält und wir in der Gegend herumstehen braust auch die andere Reisegruppe (die mit dem Landrover bis zum See gefahren ist) heran und hält einige Meter hinter uns. Sie verschwinden in den Büschen und ihr Guide deutet uns freundlich an ihm zu folgen. Wir folgen ihm neugierig und entdecken ein beeindruckendes Marae (eine antike polynesische Kultstätte). Teiva, so heißt der andere Guide, erzählt uns spannende Geschichten über die Riten und Gebräuche der Polynesier und erfahren, dass seine Familie bereits in der 8ten Generation in diesem Tal lebt. Was für ein Unterschied zu unserer Tour! Erst als ein kräftiger Regenschauer über uns hinweg zieht, kehren wir zu unserem Jeep zurück…

Wir haben einige Eindrücke unserer Fahrt in der folgender Bilderstrecke festgehalten:

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29.06.2013 Segel und Heiva Va’a

Etwas länger als geplant haben Christophe und seine Crew doch gebraucht unsere Segel zu nähen aber am heutigen Freitag können wir unsere Segel wieder abholen. Die Fahrt hinterm Korallenriff am Flughafen entlang, mit den drei Meldungen bei der „Port and Air Control“ sind schon Routine geworden. Pünktlich legen wir am Quai „QC5“ an wo wir von der „API Yachting“ Crew erwartet werden. Bevor unsere Segel und der Lazy Bag wieder an Bord kommen, haben wir noch einige Sonderwünsche die prompt erledigt werden (wie sich später herausstellen wird, ohne Extra Berechnung). So dauert es bis in den späten Nachmittag bis die kleinen Arbeiten am Rigg erledigt, und alle Segel angebracht / justiert sind. Im warmen Licht der hinter Moorea untergehenden Sonne machen wir wieder an unserer Mooring Boje fest und sind glücklich unsere Segel wieder zu haben!

An diesem Wochenende findet auch die Heiva Va’a Tahiti 2013 statt, einer der vielen Ausleger-Kanu (Va’a) Wettbewerbe anlässlich der Heiva. Es sind die Kurzstrecken bis 3km die im Hafen von Papeete ausgetragen werden. Wir lassen uns die Gelegenheit natürlich nicht entgehen diese Wettbewerbe von unserem Logenplatz auf der Pacific High zu verfolgen. Beeindruckend mit welcher Geschwindigkeit die Va’a, nur angetrieben von den kräftigen Paddelschlägen, durchs Wasser gleiten!

Wir packen alle mit an… nicht zuletzt um dabei viel zu lernen

Unser Lazy Bag wird vom Loft heruntergelassen

Unser Großsegel steht wieder…

Ein paar Schnappschüsse von der Heiva Va’a Tahiti 2013…

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23.06.2013 Papeete

Panorama der Hafenpromenade von Papeete

Während den letzten Wochen haben wir immer wieder Streifzüge durch Papeete und seine Umgebung gemacht. Manche behaupten, Papeete sei eine laute, schmutzige und nicht besonders schöne Stadt. Dies trifft bestimmt auch auf einige Stadtviertel zu, dehnen man Armut, Ausbeutung und eine gewisse Verwahrlosung ansieht. Wenn man sich die Mühe macht, findet man dazwischen viele kleine Perlen, etliche grüne Oasen, einige gut erhaltene oder neu restaurierte Gebäude und immer wieder freundliche hilfsbereite Menschen! Hier einige Schnappschüsse von Orten, die uns besonders gefallen haben:

Gedenkstätte der Atombombenexplosionen die – nicht nur – die Franzosen im Pazifik durchgeführt haben

Die „Pä’öfa’i“ Kirche ist das Zentrum der Protestanten in Tahiti. Während dem Gottesdienst am Sonntag Vormittag haben wir bis zum Park an der Strandpromenade die wunderschönen Gesänge hören können

Ausleger Kanu “Va’a” fahren ist Volkssport in Französisch Polynesien

Gedenktafel an die „Va’a Hokule’a“ von 1976. Mit einem traditionell gebauten Polynesischen Katamaran wurde die 5270km lange Strecke von Hawaii nach Tahiti in 32 Tagen erfolgreich gesegelt

Ansicht des wunderschön angelegten Parks entlang der Uferpromenade von Papeete

Noch ein Detail des Glockenturms der „Pä’öfa’i“ Kirche

Tahitianische Familie nach dem Sonntags Gottesdienst

Der Präsidentenpalast

Prächtige Baumkronen spenden Schatten und funktionieren wie eine natürliche Klimaanlage

Denkmal für die gefallenen Soldaten Polynesiens während dem ersten Weltkrieg. Warum diese Männer wohl „freiwillig“ in einen Krieg gezogen sind der so weit von ihrem Heimatland entfernt ausgetragen wurde?

Immer wieder kleine Teiche und Gärten gilt es in Papeete zu entdecken

Im Vordergrund steht die Kanone der „Seeadler“, einem 83m langem 3-Mast Schoner unter dem Kommando von Graf von Luckner, der 14 Alliierte Schiffe aufgebracht hatte, ohne einen einzigen Toten oder Verletzten!

Die Römisch-Katholische Kathedrale im gotischen Stil (ich liebe diese Formulierung aus den Touri-Prospekt)

Eine  Superyacht “Tango” von Feadship im Hafen von Papeete. Einige technische Daten gefällig?

78m lang, 4x MTU 16 Zyl. Diesel mit 12.000PS, 22 Mann Besatztung, 200.000l. Tankinhalt

Sonnenuntergang über Moorea auf dem Heimweg mit dem Beiboot

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14.06.2013 Beim Segelmacher …

Seit über einem Jahr suchen wir schon einen guten Segelmacher um unser Groß und unsere Genua „generalüberholen“ zu lassen. Weder in den Bahamas, noch auf den Cayman Islands, ganz zu Schweigen von Kuba, San Blas, Panama oder auf den Galapagos konnten wir einen Segelmacher finden, der in der Lage gewesen wäre unsere Segel zu „handeln“, noch unser Vertrauen gefunden hätte. „Die Segel hätten wir noch in den USA – in West Palm Beach oder in Fort Lauderdale – nähen lassen sollen“, wurde unser Standard Ausspruch, wenn wir wieder einmal erfolglos nach einem Segelmacher gefahndet hatten.

Hier in Französisch Polynesien soll unsere Suche nun ein Ende finden, wenn man den Aussagen anderer Segler und einschlägiger Internet Seiten Glauben darf. Besonders Regine von „Voilerie Sellerie Aveia” auf Raiatea wird sehr gelobt, aber auch „API Yachting“ in Papeete macht einen guten Eindruck auf mich, als ich Christofe (den Eigentümer) spontan während einer meiner Einkaufstouren überfalle. Den Ausschlag gegeben, die Segel gleich hier in Papeete nähen zu lassen, hat für uns die Möglichkeit direkt neben ihm im Hafen von Papeete anlegen zu können und unsere Segel ohne Umladen und längere Transportwege genäht zu bekommen.

Freitag Morgen bestätigt Christophe noch einmal telefonisch die Freigabe der Port Autorité von Papeete für die Pacific High in den Hafen zu kommen. Unser Dinghi haben wir an der Boje gelassen um diese für uns zu reservieren. Pünktlich um 10:00 Uhr machten wir am Pier neben API Yachting fest. Bei wenig Wind werden zuerst unsere Segel inspiziert, dann das Rigg kontrolliert und Genua- und Groß-Segel geborgen sowie der Lazy Bag abgenommen. Das dauert schon eine Weile. Erst nach Mittag stehen wir zusammen mit Christophe in seinem Loft vor unseren ausgebreiteten Segeln und besprechen die Reparaturen an unseren Segeln. Gut zwei Stunden nimmt er sich Zeit, die Segel und besonders die Nähte zu überprüfen und uns Vorschläge über Verstärkungen, neue Nähte und kleine Änderungen zu unterbreiten. Wir haben viel über unsere Segel und das Segel Nähen und Herstellen dazugelernt. Zwischendurch gibt es noch einen Kaffee und zum Schluss erhalten wir in seinem Büro einen Kostenvoranschlag zusammen mit der Zusage, das wir in einer guten Woche / 10 Tagen unsere Segel fertig genäht wieder abholen könnten.

Ohne Segel – was für ein trauriger Anblick – machen wir uns auf den Heimweg. Im ruhigen Kanal hinter dem Korallenriff treffen wir wieder auf etliche Kanuten, die mit ihren Ausleger Kajaks für die bevorstehenden Wettkämpfe anlässlich der Heiva trainieren. Sie nutzen gerne das breite Kielwasser der Pacific High um kräfteschonend durch die Lagune zu paddeln. Es wird freundlich gewinkt, gelacht und auch Scherze ausgetauscht. Kolja steht, wie so oft, am Ruder und ich habe in aller Ruhe Zeit Fotos zu schießen. Unsere 7,5kn Geschwindigkeit können die Kanuten locker mithalten und auch als er vorrübergehend auf 9kn beschleunigt, bleiben Sie dran und freuen sich über die Herausforderung…

„Flossy von Spirou“ bewacht einsam unsere Boje

Im ruhigen Hafenwasser bereitet Anita die Leinen und Fender vor…

… Kolja steht parat um an Land zu springen und die Leinen fest zu machen…

… wir liegen sicher vertäut im Hafen direkt vor „API Yachting“

Zuerst wird die Genua abgenommen…

… während ich noch die Leinen aufschieße…

… wird das Groß heruntergeholt (eine Menge Segeltuch!)…

und seitlich mit der Dirk auf zwei Craddle am Pier gehoben und direkt zum Segelmacher gerollt…

… um bald darauf ausgebreitet im Loft von Christophe genauestens inspiziert zu werden…

… er erklärt uns ausführlich seinen Vorschläge.

Die „Pacific High“ schaut traurig aus ohne Segel!

Einige Kanuten folgen unserem Kielwasser…

… und haben Spaß daran an der Pacific High „dran zu bleiben“ auch als Kolja Gas gibt!