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18. u. 19.03.2014 Segeln mit Hindernissen

18.03.2014 Segeln Tahiti (Marina Taina) nach Moorea (Opunohu Bay) / 24sm in 3,5 Std. (duchschnittl. Geschw. 7kn) / Scheinbarer Wind um 16kn aus ca. 1500 / Schwell aus SW ca. 2m /  Welle 2m aus N

2014.03.19_MaxSeaSeit Tagen – nein, eigentlich schon seit Wochen – sind wir „kribbelig“, wollen Tahiti verlassen und die Gesellschaftsinseln (wieder) entdecken.  Immer kommt etwas dazwischen: zuletzt ein Tiefdruckgebiet, das sich in der Konvergenzone, die derzeit nur 100sm westlich von den Gesellschaftsinseln verläuft, gebildet hat. Zuerst schaut alles ganz harmlos aus, dann entwickelt sich ein ordentlicher Sturm daraus, der laut Prognosen einige kleinere Tiefdruckgebiete hinter sich her ziehen wird. Bevor wir dem Sturm gut 100sm entgegensegeln um ihn in der weniger geschützten Bucht vor Huahine abzuwettern, entscheiden wir uns Vorsicht walten zu lassen und bleiben noch einige Tage in Tahiti. Dies fällt uns Dank der netten Crews von „Felice“ und „Frida“ nicht schwer. Wir verbringen noch einige nette Abende (Stichwort: „Happy Hour“, „1/2 Meter Pizzen“ und „Spielerunden“) zusammen.

Nun haben sich in den aktuellen Wettervorhersagen die Unwetter aufgelöst und für die kommenden zwei Tage ist gutes, wenn auch etwa ruppiges, Segelwetter angesagt. Conny und Anita brechen heute Morgen ein letztes Mal zum Shoppen nach Papeete auf, ich gehe noch schnell zum Friseur, kaufe noch etwa frisches Obst und Gemüse ein, während Helena und Kolja für die Schule büffeln dürfen. Um 14:00 Uhr sind wir startklar und füllen unsere Dieseltanks an der Tanktelle der Marina Taina auf. Dank Steuerbefreiung ist heute der Diesel in Französisch Polynesien günstiger als zu Beginn unserer Reise vor fünf Jahren in Europa (ca. 80 cent der Liter)! Wir motoren ein letztes Mal hinter dem Riff am Flugplatz vorbei um den Pass vor Papeete zu nehmen, der uns einen günsgtigeren Segelkurs zum Wind verspricht. Es ist un eine liebgewonnene Routine geworden den „Port Control“ von Papeete auf Kanal 12 um Durchfahrtserlaubnis zu bitten, die uns, wie immer, sehr freundlich gewährt wird. Zwischen Moorea und Tahiti empfängt uns eine gut 2m Kabbelsee und 15kn Wind aus ONO. Wir segeln mit 7,5kn im ersten Reff, sitzen alle vier auf der Fly, trinken heisen Kaffee oder Tee. Wir reden gerade darüber, wie schön es ist, endlich wieder unterwegs zu sein, als innerhalb kurzer Zeit die Anzeigen auf unseren Instrumenten ausfallen: zuerst der SOG (Geschwindigkeit über Grund), dann Windrichtung und Windstärke, zuletzt bleibt uns nur noch das Echolot und die Positionsangabe vom GPS. Muss wieder einmal ein Netzwerk Fehler sein. So viele Sensoren können nicht gleichzeitig ausfallen: das ist einfach nur nervig!

2014.03.19 CyclonwarnungDa meldet sich auch noch der MRCC mit dem aktuellen Wetterbulletin und einer Sturmwarnung für das Seegebiet C50, in das wir gerade hineinsegeln. Es wird eine Unwetterwarnung für die kommenden 12 Stunden herausgegeben: schwere See und Böen bis 57kn sind angesagt(der Sprecher sagt wirklich cinquante-sept, nicht etwa soixante). Wir vermuten, das es sich um Turbolenzen in der Konvergenzzone handelt, die vom unserem Ziel Huahine weit entfernt sind. Aber sollen wir mit ausgefallenen Instrumenten jetzt eine Fahrt in eine, auch noch so unwahrscheinliche, Sturmnacht wagen? Wir entscheiden uns dagegen und ankern kurz vor 18:00 Uhr in der Opunohu Bucht von Moorea. Eine Stunde lang versuche ich mit fleissiger Unterstützung der gesamten Crew den Fehler im Netzwerk zu finden: größtenteils erfolglos, aber wenigstens geht die Windgeschwindigkeitsanzeige wieder. Wir kochen noch schnell Geschnetzeltes mit Reis und Gurkensalat und schauen nach dem Abendessen  noch eine Folge „The Mentalist“. Helena hat diese Woche Küchendienst, daher verdrücken Kolja und ich uns anschliessend auf die Flybridge. Unter funkelndem Sternenhimmel und bei böigem Wind drehen sich unsere Gespräche nur um ein Thema: das mysteriöse Verschwinden der Passagiermaschine von Air Malaysia auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking. Kolja kann als Segler und begeisteter Flieger (MS Flugsimulator Käpten) überhaupt nicht verstehen wie eine Boeing 777-200 mit 239 Passagieren so einfach spurlos verschwinden kann. An Bord der Pacific High haben wir ein verstecktes GPS-Ortungs-Gerät, das abgekoppelt von allen anderen Systemen an Bord, zwei Mal täglich unsere Position via Satellit an ein Rechenzwntrum in Europa sendet. Das ist unsere aktuelle Position, die auch Ihr über Advanced Tracking (http://www.whatusea.com/) abrufen könnt. Im Bedarfsfall (bei Diebstahl oder Verlust der Pacific High) können wir ganz einfach per Handy die Positionsmeldungen häufiger schalten (minütlich – wenn es sein muss). Das System hat inkl. Einbau 1.000 EUR gekostet, die laufenden jährlichen Kosten liegen bei unter 200 EUR. Warum hat so etwas (oder ein viel besseres System) nicht jedes Flugzeug!? Wir wundern uns und können uns keine Reim auf die Geschichte machen…

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19.03.2014 Segeln Moorea (Opunohu Bay) nach Huahine (Fare) 88sm in 10 Std. (duchschnittl. Geschw. 9n) Scheinbarer Wind um 20kn morgens ca. 900 ab Moittag aus 450 Schwell aus SW ca. 3m, Welle mit Schaumkronen 2,5m aus N

DSC04887Um 5:00 Uhr morgens klingelt der Wecker. Es ist noch dunkel draussen. Ein starker Kaffee aus der Espresso Machine weckt die Lebensgeister. Wir checken im Internet die Wettervoraussage: der kräftige Wind, jetzt aus NNO, soll uns den ganzen Tag erhalten bleiben. Wir entschliessen uns den doch recht weiten Trip nach Huahine in einem Tagesschlag zu versuchen. Erst um 6:15 Uhr segeln wir unter Groß und Fock zum Pass hinaus. Wir sind immer wieder überrascht wie lange wir doch brauchen um auf der Pacific High „klar Schiff“ zu machen, die Segel vorzubereiten und Anker auf zu gehen. Draussen empfangen uns 20kn bis 25kn Wind aus 90 Grad und eine unangenehme Kabbelsee aus 2,5m Schwell aus S und eine steile Welle um 2m aus NO. Dafür, das wir voll beladen sind und auch die Diesel- und Wasser- Tanks randvoll sind (2 to. extra Gewicht) schlägt die Pacific High sich tapfer und segelt mit 9kn bis 10kn (fast) dirketen Kurs nach Huahine. Zuerst trinken wir alle zusammen noch einen Tee / Kaffee auf der Fly, dann sind Kolja und ich alleine oben. Plötzlich packt eine besonders mächtige Welle die Pacific High und dreht sie um 500 nach Steuerbord. Obwohl der Autopilot sofort korrigiert und Ruder hart Backbord einschlägt schiessen wir mit 12kn in die steil auflaufende Welle aus N. Halb teilen wir sie mit unseren Rümpfen, halb schiessen wir darüber hinweg. Für kurze Zeit scheint die Zeit still zu stehen: wir sehen nur noch weisse Gischt und selbst auf der Fly, in 4m Höhe, erwischt uns ein ordentlicher Schwall Salzwasser. Wir sind klitschnass, aber Wasser und Wind sind ja warm. Ich schicke Kolja als erstes zum Umziehen und trockne derweil die Polster ab. Als er zurückkommt brüllt er die Wellen an:“ War das Alles!? Wir haben noch dutzende trockene T-Shirts und Shorts an Bord!“ Da müssen wir beide lauthals lachen! Je näher wir Huahine kommen, umso mehr zieht der Himmel zu und die Wellen nehmen ab. Interessant ist, das wir bei weniger Wind, aber ruhigerer See, schneller sind als zuvor. An Schulunterricht ist bei dieser Kabbelsee nicht zu denken, Helena und Kolja lesen oder schauen einen Film.

Huahine_MapAuch nach fünf Jahren Segeln kann ich vorab noch immer nicht voraussagen ob wir um eine Insel herum segeln können oder nicht. Auf dem Satellitenbild von Huahine habe ich die ungefähre Windrichtung und den Kurs der Pacific High eingetragen. Heute konnten wir die Westküste ca. bis 2/3 Höhe bei seitlichen Winden segeln, dann war Schluss. Die letzten Meilen bis zur Passeinfahrt von Fare hatten wir Wind und Welle auf die Nase. Um 16:00 Uhr fuhren wir durch den Pass und kurz darauf viel der Anker in nur 3m Wassertiefe auf Sandboden und klarem türkisen Wasser. Wir haben die 88sm in knapp 10 Stunden zurückgelegt. Es liegen nur einige Charter Boote vor Anker, unsere Freunde Pierre und Rauatea sind mit Ihrer „Nusa Dua“ in Raiatea um das Antifouling zu erneuern. Wir werden sie am Montag wiedersehen…

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02.03.2014 Faulenzen in Moorea

02.03.2014   Moorea – Baie Opunohu / vor Anker

 

Wir verbringen eine schöne Woche in Moorea. Wir unternehmen einige kleinere Landausflüge und finden viel Zeit für geselliges Zusammensein mit den Crews von „Seluna“ und „Felice“. Abwechselnd wird morgens frisches Baguette eingekauft (leider nicht so lecker wie in Tahiti oder Huahine). Zwei kleinere Kreuzfahrtschiffe besuchen auch die Opunohu Bucht und jeden Nachmittag können wir den Schulkindern aus Moorea beim Segelunterricht zuschauen. Wir schwimmen viel im klaren warmen Wasser und Kolja bringt mir ein paar neue Sprünge, unter anderem vom Dach der Pacific High, bei.

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Abendliche Spielerunde – dem Lachen zu urteilen scheinen die Frauen zu gewinnen!

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Sonntägliches Kaffee trinken

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Kreuzfahrtschiff mit Segelschule

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10.10.2013 Zurück in Tahiti

Nur noch die Nusa Dua und wir liegen vor Fare. Alle anderen Boote sind weg. Ein seltsamer Anblick. Noch vor einem Monat haben sich die Yachten hier dicht an dicht gedrängelt.

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Pierre kommt vormittag nochmal bei uns vorbei um sich zu verabschieden. Er sitzt im Salon und staunt wieder mal über die Großzügigkeit unseres Bootes. Er sagt, wenn wir die Pacific High einmal verkaufen wollen, sollen wir ihm Bescheid geben. Er möchte sie kaufen. Ich denke, ich höre nicht recht. Vor vier Wochen noch hat er behauptet, daß ein richtiger Katamaran Schwerter haben müsste.  Ich frage ihn, ob ihm schon aufgefallen wäre, daß eine Lagoon 500 eben keine Schwerter hat. Er muß lachen und erklärt, daß er in Zukunft noch mehr Verchartern will und daher unser Schiff mit dem Platzangebot für diese Zwecke ideal wäre.

Nach einem letztem Abschiedsfoto

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gehen wir Anker auf und Nusa Dua und wir fotografieren uns gegenseitig. Es wäre schön, wenn wir uns bald wiedersehen.

Pierre PH IMG_3327

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Wie es auf dieser Strecke üblich ist haben wir Wind und Welle gegenan aber es ist halb so schlimm. Wir können sogar die meiste Zeit gut segeln.  Auch die Nacht überstehen wir gut und kommen vormittag in der Marina Taina an. Wir schnappen uns eine Boje. Die SY Sarah Jane ist an der Nachbarmooring. Wir freuen uns für Kolja, daß er seinen Freund Harry wiedersieht. Allerdings ist die Freude nur von kurzer Dauer, da die Sarah Jane morgen weitersegelt. So ein Pech. Allerdings freuen wir uns auch ein kleines bißchen, denn wir nehmen dafür ihre Boje. Sie liegt in erster Reihe im herrlich türkisem Wasser mit “unverbaubarem” Blick auf Moorea.
Jetzt haben wir wieder die Großstadt vor der Tür und der erste Weg führt uns zu McDonalds und Carrefour.