Hurraaaa!!! Die neue Ankerkette ist an Bord. Wochenlanges Hin und Her, Studieren der Möglichkeiten, Abwägen der Risiken, Ausklügeln von Plänen, wie wir die Ankerkette am besten an Bord bringen…alles vorbei. Die Ankerkette ist an Bord und wir sind glücklich. Jeden Laden in Panama City, der nur irgendwie mit Ketten in Verbindung gebracht werden konnte, haten wir erfolglos abgeklappert: nicht auf Lager, keine Lust zu recherchieren oder zu bestellen waren die gängigen Antworten – dabei sprechen wir von einem Kaufpreis von ca. 2.000,– US$!!! Nachdem wir schon fast eine neue Ankerkette in Deutschland oder den USA bestellen wollten (mit all den Problemen einer Verschiffung und dem Zoll, bekamen wir eher zufällig einen heißen Tipp von Peter: “… habt Ihr es schon bei REDEMAR probiert?” Redemar ist eigentlich ein professioneller Ausrüster für Containerschiffe und Tunafischer. Sie verkaufen Schekel, so groß wie unsere Luken und Ketten in km-Längen, haben aber exakt auch eine 7/16 Zoll Tuna Grade Ankerkette (ich liebe amerikanische Maßeinheiten 👿 ) die genau auf unser europäisches 13mm Ankerspill passt.
Das war vor zwei Wochen und bisher haben wir jeden Tag eine Ausrede gefunden, warum es gerade heute nicht passt die neue Kette zu holen. Einmal war Wochenende, da muß man dann bestimmt Overtime-Gebühren beim Zoll bezahlen. Ein anderes Mal war zuviel Wind. Dann wieder zuviel Regen. Aber heute sollte es soweit sein. Die Ausreden gingen uns aus und außerdem schien heute ein ruhiger Tag zu sein. Das war wichtig, denn wir mußten die Kette mit dem Dinghy in der Flamenco Marina abholen. Ein Zollbeamter war mit von der Partie. Er mußte sich davon überzeugen, daß die Kette auf unser Boot kommt, damit wir die Kette zollfrei kaufen konnten.
Der Zollbeamte ordnete an, daß die Kette in der Flamenco Marina vor dem Zollgebäude ins Dinghy verladen werden muß. Kolja war inzwischen mit dem Dinghy in der Flamenco Marina angekommen. Vater und Sohn ließen mit Hilfe des Redemar-Mitarbeiters die Kette ins Dinghy. Plötzlich kommen 2 Marinaangestellte und machen einen Aufstand. Wir hätten die Facilities der Marina unberechtigt benutzt und gleich käme die Polizei. Geht’s noch? Klaus machte ihnen dann auch schnell klar, daß der Zollbeamte das angeordnet hat. Trotzdem kamen wir um die 22,– US $ für die “Benutzung der Marina Facilities” nicht drum herum. Dafür hätten wir zwar nun das Dinghy den ganzen Tag über in der Marina lassen können, aber das wollten wir ja nicht.
Das Meer war spiegelglatt und so war der weite Weg von der Marina bis zum Boot kein Problem. Auch nicht mit einer 330 kg-Ankerkette im Beiboot. Mit tatkräftiger Hilfe von Helena und Kolja hatten wir sie bald darauf an Bord. Nun liegt sie im vorderen Bereich auf dem Teakdeck und wartet auf ihren Einsatz. Denn ganz vorbei ist die Geschichte mit der Ankerkette doch noch nicht. Wir müssen die alte Kette erst noch loswerden, bevor wir die neue Kette anbringen können. Aber das ist eine andere Geschichte.
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Helena und Kolja geben die Kette vom Beiboot aus an
Momentan hat die Pacific High doppeltes Gewicht zu tragen: sowohl die alte Kette im Ankerkasten als auch die neue auf dem Vordeck