Auf die aufregenden Tagen in Havanna folgten ein paar ruhigere in Cienfuegos und seinem Umland. Ich hatte mir eine leichte Erkältung mitgebracht (vielleicht etwas Zug bekommen), die aber in einem Tag auskuriert war. Helena und Kolja mussten Vormittags intensiv für die Schule arbeiten, da wir während den Ausflugstagen dazu keine Gelegenheit hatten. Die Nachmittage bekamen wir die beiden gar nicht mehr zu Gesicht: außer den drei Kindern von der „Chanik“ mit Koljas neuem besten Freund Remis hatten zwei weitere Segelboote mit Kindern angelegt. Teilweise tobte eine „Gang“ von über 12 Kindern durch die Marina und spielte auch eifrig auf den umliegenden Spielplätzen. Besonders abends in der Dunkelheit machte ihnen Dalemi oder Räuber und Gendarm viel Spaß und Helena und Kolja kehrten meistens erst gegen 23:00 Uhr zurück auf die Pacific High. Anita und ich nutzten die „freien“ Nachmittage für ausgedehnte Fahrradausflüge ins Hinterland, oder in einfache außerhalb gelegene Wohnviertel. Abends radeln wir manchmal zum Hauptplatz von Cienfuegos um bei einem Drink den Leuten zuzuschauen oder etwas kubanische Livemusik zu erhaschen. Auch haben wir unsere Vorräte ergänzt: mit etwas Geduld, vielem Fragen und dem Abklappern verschiedenster Geschäfte bekommt man in Kuba fast alles an Lebensmitteln. Wir wissen jetzt wo und wann es frische Eier, Brot, Obst und Gemüse, Kola und Bier, etc. gibt und das meistens zu sehr günstigen Preisen. Ein Tagesausflug führte uns in das 80km entfernte Trinidad. Der kleine Ort steht komplett unter Denkmalschutz und ist als Weltkulturerbe von der UNESCO anerkannt. Schon die Fahrt dorthin war eigentlich das Ziel: wir hatten diesmal bei Dairon, unserem Taxivermittler, einen Oldtimer bestellt. Ein wunderschöner gut gepflegter schwarzer Buick von 1956 mit dunkelroter Leder Innenausstattung wartete auf uns: es war schon eine Show mit diesem Oldtimer die Küstenstraße entlang zu fahren. Trinidad selbst ist interessant und im Ortskern auch renoviert, konnte uns aber nicht richtig begeistern. Vielleicht war es uns zu touristisch oder die koloniale Architektur ist nicht ganz so unser Geschmack: wir fanden Trinidad OK aber nicht weltbewegend. Vorgestern sind wir endlich Richtung Cayo Largo, unserem letzten Stopp in Kuba, weitergesegelt. Wir ankern vor der Playa Sirena, dem angeblich schönsten Strand von Cayo Largo – zumindest gibt es in dieser Bucht keine Hotelbauten. Das Wasser ist 29,5 Grad warm und der weiße Sandstrand lädt zum planschen ein…
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