Wir haben einen schönen Tag an der Playa Sirena verbracht. Das Wasser ist sehr warm und der weiße Sand feinkörnig. Irgendwie sind wir aber durch die Bahamas verdorben und können unseren Ankerplatz nicht so recht würdigen: das Meer ist hier vor Cayo Largo leicht trüb, am Strand zu viele Touristen… Da wir noch vor dem Osterwochenende auf den Cayman Inseln einklarieren wollen verlegen wir uns am Dienstag in die Marina. Die Anfahrt ist spannend da sich das anfangs gut ausgetonnte Fahrwasser in der Lagune teilt: wir probieren zuerst links um die Insel herum zu fahren, das Fahrwasser ist hier 4m tief aber es gibt keine Betonnung mehr und wir sind uns nicht sicher den richtigen Weg durch die Mangroven zu nehmen. Unser Cruising Guide lässt uns auch im Stich, da bei seiner letzten Aktualisierung von 1999 es diesen Kanal noch nicht gab. Wir funken die Marina an die uns bestätigt, dass es zwei Fahrrinnen gibt, für uns wohl die andere (rechte) die bessere sei. Wir fahren also in die andere Fahrrinne und haben bald nur noch 20 cm Wasser unter den Kielen, kommen aber sicher zur Marina. Wir funken
die Marina wieder an, um uns einen Slip zu weisen zu lassen und erhalten lakonische Antwort uns irgendeinen freien Platz selbst zu wählen. Die meisten Slips sind für Monohulls gedacht und für uns zu klein, aber am linken Steg gibt es einen breiten Platz in den wir uns rückwärts bei 15kn Seitenwind gerade reinquetschen wollen als von einem Nachbarboot uns wild gestikulierend angezeigt wird, dass wir hier nicht festmachen dürfen, dieser Steg ist nur für Ausflugsboote. Also rüber zum anderen Steg und das gleiche Spiel beginnt von vorn, wir sind wieder rückwärts fast in einem Slip drin als doch jemand von der Marina kommt und uns andeutet ganz vorne am Hauptsteg längsseits fest zu machen. Warum nicht gleich so – hätten wir uns das ganze Theater sparen können. Kuba verabschiedet sich in Cayo Largo so wie wir in Santiago begrüßt wurden: wir haben weder Strom noch Wasser an unserem Liegeplatz müssen aber den vollen Preis bezahlen. Die Zollbeamten erklären uns, dass wir die 10 CUC Gebühr für die Ausreise in Marken bezahlen müssen, die wir nur in der Bank kaufen können. Diese hat natürlich bereits um
kurz nach drei geschlossen. Wir können heute nicht mehr ausklarieren und müssen bis Morgen warten. Da wir in Cienfuegos alle unsere CUC ausgegeben haben und in Cayo Largo, zumindest rund um die Marina, kein Geschäft und kein Restaurant Kreditkarten akzeptiert, schaut es auch mit einem Abendessen ziemlich duster aus. Unser Retter in der Not ist Yanier Medina (Dockmaster) der uns privat 30 CUC leiht – vielen Dank dafür an dieser Stelle! Die Nacht in der Marina wird zur Katastrophe: wir haben eine Mückenplage an Bord wie wir sie in den vergangenen 3 Jahren noch nicht erlebt haben: trotz geschlossener Fenster und Türen erledigen Anita und ich alleine in unserer Kabine über 30 Mücken, die sich von weiß Gott woher hineingeschlichen haben.
Das Kaufen der Ausreisemarke und Wechseln von den paar CUC am nächsten Morgen entwickelt sich auch noch zu einem Drama: nachdem sie zuerst einen zu niedrigen Betrag gewechselt hat, behauptet die Bankangestellte allen Ernstes, dass ich pro Tag nur einmal meine Kreditkarte benutzen könne: ich solle doch Morgen wieder kommen! Wir haben unsere Marke dann doch noch bekommen. Um 09:30 Uhr sind dann auch die Beamten vom Zoll aufgetaucht und gegen 11:00 Uhr hatten wir unsere offiziellen Ausklarierungspapiere in den Händen! Dank meiner eingespielten Crew war das Ablegen kein Problem. Gegen Mittag hatten wir die Lagune endlich verlassen, die Segel gesetzt und Kurs Richtung Cayman Inseln eingeschlagen. Tschüss Kuba!