Eigentlich wollten wir heute nach Cape Canaveral weitersegeln und sind auch brav um 5:00 Uhr morgens aufgestanden um die auslaufende Flut auszunützen. Die aktuellen Wetterprognosen, die wir als erstes abgerufen hatten, zeigten uns jedoch, daß sich die Tiefausläufer am Montag Nachmittag bis Dienstag Abend über Cape Canaveral verstärken. Gleichzeitig bestätigte sich das gute Segelwetterfenster ab kommenden Donnerstag. Angesichts der auf See kalten Nächte und Nachtwachen beschlossenen wir dieses ruhigere Segelwetter abzuwarten.
Statt über Segelabenteuer schreibe ich also nun über unseren Familienalltag an Bord. Anlass war eine Diskussion mit Helena & Kolja vor ein paar Tagen über die Aufgabenverteilung an Bord.
Wir Eltern beschwerten uns über ungleiche Aufteilung der Arbeiten und die mangelnde Unterstützung der Kinder. Wir baten sie sich unsere Argumente durch den Kopf gehen zu lassen und uns dann darauf anzusprechen.
Dies tat nun Helena gestern, hatte auch einige Vorschläge parat und erstellte während unserer Diskussion auch eine neue Liste mit Aufgaben die jeder von uns an Bord übernehmen wollte. Zumindestens gestern hat es gut funktioniert: es wurde an allen Ecken und Enden fleißig gewerkelt und geputzt – mal schauen wie lang dieser Enthusiasmus anhält!?
Am Nachmittag starteten wir dann zu einer Rundfahrt der malerischen Waterfront von Charleston entlang zum Fort Sumter wo angeblich der amerikanische Bürgerkrieg begann. Anita & Ich saßen im Cockpit und genossen die warme Nachmittagssonne bei einer leckeren Tasse Cappuccino. Nach einem Blick auf die moderne Arthur J. Ravenel Bridge (interessantes Detail: die Fertigstellung war ein Jahr schneller als geplant und der Bau auch noch günstiger als die Ausschreibung) und die Südspitze von Charleston “The Battery” ging es noch zum Tanken (Diesel & Wasser) an die Pier der Marina.