Drayton Hall gilt als eines der besten Beispiele der palladianischen Architektur der Kolonialzeit in den USA. Der riesige zweistöckige Backsteinbau wurde zwischen 1738 und 1742 von John Drayton erbaut.
Es ist das einzige Wohnhaus entlang des Ashley River, das 1865 nicht von Truppen der Unionsarmee verwüstet wurde. Als die Truppen im Anmarsch waren, hängten die Besitzer einfach gelbe Fahnen aus den Fenstern, das damals übliche Zeichen, daß sich im Haus Gelbfiebererkrankte befinden. Daher machten die Truppen einen weiten Bogen um das Anwesen.
Das Haus ist fast im Originalzustand der Bauzeit erhalten ( preserved but not restored), auch im 20. Jahrhundert wurden – außer Sicherheitsvorkehrungen – keine Veränderungen vorgenommen. Es fehlt jegliche Einrichtung (15 Zimmer). Interessant aber sind die Architektur und die Gebäudekunst, die durch die Erzählungen der professionellen Führer zu Leben erweckt werden, so steht es zumindest im Prospekt.
Leider hatten wir etwas Pech mit unserem Führer. Sein starker Südstaatendialekt und seine undeutliche Aussprache, gepaart mit deutlichem Hang zum Schnellsprechen machte seinen Vortrag für uns leider völlig unverständlich. Nur mit 100%iger angestrengter Konzentration war es uns möglich, zumindest einige Wortfetzen mitzubekommen. Schade, denn die Geschichte des Hauses hätte mich sehr interessiert.

Für die Kinder war es dann bald auch sehr langweilig („Hier gibt’s ja nicht mal Möbel!!“) und wir fanden schlussendlich den Eintrittspreis für uns vier mit knapp 50 US$ recht happig.

Auf der Fahrt nach Hause machten wir einen Umweg über die Citadell Shopping Mall. Schließlich haben wir an Bord eine junge Dame, die in wenigen Tagen 14 Jahre alt wird. So haben wir noch ein paar Kleinigkeiten gekauft. Helena hat sich gewünscht, daß wir diesmal an ihrem Geburtstag nicht auf See sind (an ihrem letzten Geburtstag waren wir gerade auf der Überfahrt auf die Kanarischen Inseln). Deshalb bleiben wir noch ein paar Tage in Charleston.