Das Steven F. Udvar-Hazy Center ist nahe am Washingtoner Flughafen gelegen und eine Außenstelle des Smithsonian Air and Space Museum. Alles was in Washington keinen Platz hat wird hier ausgestellt. Das Museum ist wie alle Smithsonian frei, aber für den obligatorischen Parkplatz muß man 15,– USD bezahlen. Das finden wir aber in Ordnung. Das Museum ist einfach klasse. Absolut empfehlenswert. Da Montag vormittag war, hatten wir das Museum fast für uns alleine. Kurz nach dem Eingang wartet schon das erste Highlight: Die Lockheed SR-71 Blackbird. Ein Mach-3-schnelles, sehr hoch fliegendes Aufklärungsflugzeug. Der Blackbird (auf Deutsch: Amsel) gelang die schnellste Atlantiküberquerung.
Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 2.925 km/h (wegen der notwendigen Luftbetankung konnte sie ihre normale Reisegeschwindigkeit von 3500 km/h nicht einhalten) dauerte die Strecke New York – London 1 Stunde und 55 Minuten!!!! Wir haben 16 TAGE gebraucht!!!!
Auch ein echtes Space-Shuttle kann man besichtigen. Gigantisch, viel größer als gedacht. Aber auch viel globiger. Und auch wenn dieses Exemplar nie wirklich im All war (sie diente als Prototyp zur Erprobung), steht sie doch majestätisch auf ihrem Platz.
Für heute war übrigens ein Space-Shuttle-Start am Cape Canaveral geplant. Wir wollten eigentlich um diese Zeit schon viel weiter im Süden sein, nämlich bei Cape Canaveral, um den Start aus nächster Nähe anzusehen. In Block Island haben wir uns aber dagegen entschieden. Zu sehr hätten wir hetzen müssen und viele interessante Orte wie z.B. Washington D.C. auslassen müssen. Jetzt allerdings kribbelt es schon ein bißchen. Zu gern wären wir bei dem Shuttle-Launch dabeigewesen. Aber der Start wurde verschoben auf übermorgen. Vielleicht wird er ja nochmal verschoben…
Für mich interessant war auch die Begegnung mit der Enola Gay. Dieser B-29-Bomber (Superfortress) wurde eingesetzt, um die erste Atombombe über Hiroshima abzuwerfen. Da es sich um ein Ganzmetallflugzeug handelt, glänzt es wie frisch poliertund sieht wirklich schön aus. Benannt wurde das Flugzeug nach der Mutter des Piloten, der das Flugzeug bei dem Abwurf der Atombombe geflogen hat. Wie man sich da wohl so fühlt?
2010-11 Steven F. Udvar-Hazy Center Smithsonian Air and Space Museum from Pacific High on Vimeo.
Wir sahen im IMAX einen interessanten Film: Fighter Pilot. Operation Red Flag ist die Bezeichnung für die größte und zugleich intensivste Luftkampf-Übung, an der neben den U.S. Piloten auch Piloten aus anderen NATO-Ländern teilnehmen. Gefilmt über der Wüste Nevadas und mit historisch einmaligen Einblicken in die militärischen Kampfabläufe. Mit am Start: F-15C Eagles, F-15E Strike Eagles, F-16 Aggressors, Stealth F-117s, B-1B Lancers, B-2 Stealth, C-17 Globemaster III, U-2S und viele andere mehr…
Eine weitere Attraktion war wieder mal der McDonalds, der sich auch im Museum befindet. Eigentlich keine schlechte Idee. Die meisten Kinder mögen es, es geht schnell und man muß nicht im überteuerten Museumskiosk trockene Sandwiches kaufen. Wir erfüllten Kolja gerne den Wunsch, denn es war SEIN Tag. Helena hatte es vorgezogen alleine an Bord zu bleiben. Für Kolja war es toll, einmal die ungeteilte Aufmerksamkeit von beiden Elternteilen zu haben. Und Helena war im 7. Himmel, den ganzen Tag völlig ungestört an Bord verbringen zu dürfen.
Auf dem Rückweg kamen wir bei ALDI vorbei und deckten uns reichlich mit Schokolade und sonstigen Sachen ein. Aber an der Kasse nahmen sie unsere Kreditkarten nicht an. Sie nehmen nur Debit-Karten, keine Credit-Karten, also können wir nur Cash bezahlen. Wir hatten gerade noch so viel dabei. Es entpuppt sich als Märchen, Amerika sei das Kreditkartenland. Bei Aldi kann man nicht bezahlen, American Express wird oft nicht genommen, dagegen bei Costco kann man nur mit Amexco bezahlen. In vielen Restaurants, besonders in Maine konnte man nur bar bezahlen. Bei Tankstellen haben wir auch schon gesehen, daß man bei Barzahlung den Sprit günstiger bekommt. Also, von wegen, in Amerika wird jeder Kaugummi mit Kreditkarte bezahlt. Nur Bares ist Wahres.