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11.10.2010 New York – Meatpacking District – Chinatown

Meatpacking District

Dieses Kunstwerk ist eine Installation von Barbara Kruger im Auftrag des Whitney Museum of American Art, zu sehen am südlichen Ende des Hochparks.

Unser heutige Ausflug nach New York fing damit an, daß wir etwas spät waren und zur Bushaltestelle rannten, um dann dem Bus an uns vorbeifahren zu sehen. Wir haben uns geärgert, denn der Bus war zu früh und wir haben gewunken, aber er wollte uns einfach nicht mitnehmen. Der nächste Bus kam dann wenigstens auch zu früh und wir mußten nur eine Viertelstunde warten. Dann sind wir wieder endlos Bus gefahren, mit der Ferry übergesetzt und waren auch schon nach 2 Stunden Anreise in New York. Zuerst spazierten wir ein wenig durch den Battery Park, an der Wall Street entlang Richtung Chinatown. Dort assen wir im berühmten Peking Duck House die noch berühmtere Peking Ente. Anschließend suchten wir noch die Dragon Land Bakery auf. Bei unserem letzten Besuch verriet mir ein New Yorker diesen Geheimtip. Leider konnte ich mich nicht mehr erinnern, was ich dort kaufen sollte, irgendein Gebäck, aber es gab dort so viele leckere Sachen, das ich mich gar nicht entscheiden konnte. Aber nach einer ganzen Pekingente zu zweit stand uns beiden auch nicht der Sinn nach weiterer Völlerei. Wir fuhren mit der Metro zum Meatpacking District. Dort gibt es eine stillgelegte Hochbahn, die zum Hochpark umgestaltet wurde. Auf Stelzen schlängelte sich die stillgelegte Hochbahn als schmales Band über zwei Kilometer durch einen alten Industrie- und Lagerhausbezirk und verkam immer mehr zur Müllkippe. Doch New York wäre nicht New York, wenn es dort keinen Platz für exzentrische Ideen gäbe. Und so wurde aus den Trassen der stillgelegten Hochbahn ein Bürgerpark mit vielen Blumen, Bäumen und Parkbänken, der 2009 eröffnet wurde. Die Hochbahn wurde 1934 gebaut, als hier im Meatpacking District über 200 Schlachthäuser aktiv waren.  1980 rollte der letzte Zug über die Gleise. Die Gegend verkam zum Geisterviertel mit Drogenkriminalität, bevor in den 90er-Jahren Szenegänger die Viertel entdeckten. Bars, Restaurants und Boutiquen folgten, inzwischen ist das Schlachthofviertel eines der angesagtesten Viertel der Metropole.

Da es schon halb sieben war, beschlossen wir nach einem Drink im “Dos Caminos” die Heimreise anzutreten. Der Blick von der Staten Island Ferry auf Manhattan in der Abendstimmung war genial. Als wir im Bus auf Staten Island saßen rief Kolja an. Es wären rundum Blitze und Donner und Regen, wann wir denn nach Hause kämen? Wir konnten es kaum glauben. Bei uns war es windstill, von einem Gewitter und Regen keine Spur. Eigentlich wollten wir noch einen kurzen Stop bei Stop’n Shop machen, aber nun wollten wir nur noch schnell nach Hause. Gott sei Dank waren wir schon auf dem Weg und in guten 20 Minuten zu Hause. Wir schafften es gerade noch trocken und bei Windstille am Schiff anzukommen. Aber kaum waren wir drinnen, ging es auch schon los. Blitze von allen Seiten, Wind und Regen. Wir waren froh, daß Kolja uns angerufen hat und wir nicht erst noch einkaufen waren. Wir machten alle Lichter aus und genossen das Naturschauspiel. Wobei genießen nicht ganz der richtige Ausdruck ist. Unter Seglern ist ein Blitzschlag die wohl meist gefürchteste Katastrophe. Ein Blitzschlag und alle Elektronik und die Stromversorgung ist hinüber. Aber es ging nochmal gut. Ein Lob übrigens auf Kolja. Seine Prepaid-Handy-Karte war abgelaufen und so hat er uns einfach kurzerhand über Skype angerufen.