Kategorien
Allgemein

07.08.2010 Westbrook, Connecticut

Auf unserem Weg durch den Long Island Sound segelten wir tagsüber und nachts suchten wir uns Ankerplätze. Gleich hinter New York stehen recht beeindruckende Häuser an den Stränden. Anlanden kann man mit dem Dinghy kaum. Es ist alles privat und wenn man Glück hat, wird man mit unfreundlichen Worten verscheucht, wenn man Pech hat auch mit einer Kanone, wenn man einem vorbeifahrenden Jetskifahrer glauben darf. So hangelten wir uns weiter bis nach Westbrook. Gegen Mittag fuhren wir mit dem Dinghy an den Strand, aber auch hier hieß es: Alles privat! So fuhren wir mit dem Dinghy in die Marina. Wir waren heute morgen schon hier beim Tanken. Obwohl es wirklich sehr eng war, klappte es wie am Schnürchen. Jeder stand an seinem Platz, alle Fender hingen perfekt, die Leinen waren vorbereitet. Lässig stand ich an der Reling, wir waren kurz vor der Tankstelle, als Klaus plötzlich rief: „Die Mikrocommander sind ausgefallen!“ Das heißt er hat keinerlei Kontrolle mehr über die Motoren und wir sind manövierunfähig. Und das in einer engen Marina kurz vor dem Anlegen an der Tankstelle! The worst case! Hektik brach aus. Kolja spurtete los und schaltete die Sicherung aus und wieder an während Helena und ich uns zwei Fender schnappten und das Schlimmste verhinderten. Die Leute an der Tankstelle versuchten, die Pacific- High mit den Händen vom Steg wegzudrücken, aber der Wind drückte uns mit dem Heck an das Dock und wenn wir mit unseren Fender nicht dagegengehalten hätten, wären unsere Heckstufen jetzt wahrscheinlich nicht mehr ganz so schön. Der Kontakt der Microcommander an die Motoren war nach neuerlichem Anschalten der Sicherung wieder hergestellt und so konnten wir wie gewohnt ohne weitere Hektik anlegen. Dieses Problem hatten wir schon mehrmals und der Fehler muß dringend behoben werden, das darf einfach nicht passieren. Am Nachmittag fuhren wir also mit dem Dinghy in die Marina, da es ganz, ganz hinten einen Steg geben soll, wo man tatsächlich mit dem Dinghy anlanden kann. Und tatsächlich, nach langer, langer Dinghyfahrt durch den Hafen fanden wir den Steg mit dazugehörigem Restaurant. Und sonst nichts! Hinter Restaurant war nichts ausser einer Schnellstrasse. So konnten wir von der Gegend nichts sehen und stellten uns in die Schlange des Restaurants um einen Tisch zu bekommen. Man geht in den U.S.A. nicht einfach in ein Restaurant und sucht sich einen Tisch. Man muß warten, bis einem ein Tisch zugewiesen wird. So sind etliche 8-er Tische mit nur zwei Leuten belegt, es ist aber absolut unüblich sich dazuzusetzen. Da Samstag war und hier Highseason ist ging es ziemlich zu, aber bald hatten wir einen Tisch für uns acht bekommen. Als wir nach dem Essen zurück zum Dinghy kamen stellten wir fest, dass sich etlich Möwen in unser Dinghy verliebt hatten und nicht nur darauf sassen, sondern es auch komplett vollgeschi…. hatten. Super! So suchte sich jeder ein kleines Plätzchen, das die Möwen noch freigelassen hatten und fuhren zum Boot zurück. Kolja und Helena meldeten sich freiwillig (wirklich!) zum Dinghyschrubben und kurze Zeit später strahlte es wieder in neuem Glanz.