Alex hat uns heute besucht. Alex kenne ich schon seit ich auf der Welt bin. Seine und meine Eltern waren/sind befreundet und so haben wir uns oft als Kinder gesehen. Das letzte Zusammentreffen liegt aber schon mehr als zwei Jahrzehnte zurück und so war ich gespannt auf ein Wiedersehen. Alex hat eine Amerikanerin geheiratet und ist vor 10 Jahren mit seiner Familie nach Boston gezogen. Er kam mit seinem Sohn Thomas zu uns an Bord und später machten wir uns alle auf den Weg ins Sony-Museum. Im Sony-Museum sind einige der Gerätschaften von Alex’ Firma und so kamen wir in den Genuß, die Technik aus erster Hand zu erfahren. Den Kindern machte es Spaß die verschiedenen Sachen auszuprobieren. Zum Schluss sahen wir noch einen Film über die Galapagos im HD-Kino des Sony-Museums. Hmmm, ist ja wirklich schön dort. Vielleicht sollten wir doch dorthin segeln und nicht die Westküste der USA entlang nach Vancouver. Andererseits haben wir eigentlich bis auf die Seelöwen alle Tiere, die dort vorkamen bisher auf unserer Reise auch schon gesehen.
Abends waren wir noch essen in einem netten italienischen Lokal an der 51th Strasse. Gegen 21.30 Uhr zog unvermittelt ein Unwetter auf. Zunächst konnte man es durch die Scheiben des Lokals nur blitzen sehen. Ein Blitz jagte den anderen und nun kann ich auch verstehen, wie es möglich ist, dass das Empire State Building pro Jahr 500 Mal vom Blitz getroffen wird. Und dann ging die Welt unter. Windboen fegten durch die Strassen und ein Wolkenbruch ergoß sich über die Stadt. Uns ist gleich ganz anders geworden. Die Pacific-High ganz alleine…. So richtig ruhig kann man dann nicht im Restaurant sitzen und da auch Alex’ und Jessie’s Kinder schon recht müde waren, beschlossen wir zu unserem Schiff zu eilen. Per Taxi. Wie im Film stellten wir uns an die Straße auf der Suche nach einem gelben Taxi. Es kam auch gleich eines und war sogar günstiger als mit der Metro. Der Fahrer war aus Rumänien und sehr nett. Der letzte Taxler, den wir hatten, war aus Bangladesh und auch sehr nett. Er sagte, dass es in Bangladesh nicht immer nur Überschwemmungen gibt, wie wir es im Fernsehen sehen. Nur höchstens alle fünf Jahre einmal. Als wir am Boat Basin ankamen war alles schon wieder komplett ruhig. Etwas mehr Wellen als üblich auf dem Hudson aber sonst friedlich. Zeth vom Boat Basin war in ziemlicher Hektik, er schaute überall nach dem Rechten. Er meinte es wäre ein grobes Unwetter gewesen und wir sollten bitte auf dem Weg zu unserem Schiff bei den anderen Schiffen an den Moorings nachsehen, ob uns etwas auffällt. Am nächsten Tag wurde in den Nachrichten von Windgeschwindigkeiten von 70 Knoten und mehr auf dem Hudson River berichtet. Unsere arme Pacific-High. Aber sie lag so friedlich und vollkommen ruhig im Wasser wie immer. Nur an den völlig durcheinander geratenen Kissen vorne bei den Trampolinen konnte man erahnen, was hier losgewesen sein muss. Gott sei Dank sind die Kissen fest angehängt, die wären sonst sicher weg gewesen. Ich bin auch froh, dass ich die Wäsche, die zum Trocknen aufgehängt war, schon abgehängt hatte. Glücksache, dass unser Boot gut aufgeräumt war und nichts herumlag, sonst ist schnell was über Bord und auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Wir waren glücklich, so ungeschoren davon gekommen zu sein und froh, wieder an Bord zu sein.
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