Vor zwei Tagen kam ein großes Schiff ganz knapp an unserem vorbei und bewegte sich in Richtung Ufer. Bei näherem Hinsehen bemerkten wir, dass das Schiff einen Anlegesteg vor sich her schob. Ein Anlandesteg für unser Dinghy!!! Unsere Gebete wurden erhört! Und direkt vor unserem Schiff wird er am Ufer befestigt. Hurra!!! Aber leider war der Steg doch nicht für uns bestimmt, sondern für den New York City Triathlon, der heute in New York stattfindet. Um 5.30 Uhr flog der erste Hubschrauber des NYPD im Tiefflug über uns hinweg und ab 5.50 Uhr sprangen die ersten Mutigen in den Hudson River um die knapp eineinhalb Kilometer bis zur Marina zu schwimmen. Es müssen wohl ein paar Tausend Menschen mitgemacht haben, denn unentwegt bis etwa 9.00 Uhr sprangen die Gruppen ins Wasser.
Gestern lernten wir unsere Bootsnachbarn kennen. Jim und Linda von der Ranger. Ihr Boot ist in Manhattan registriert und sie leben hier. Jim war Pilot bei der Army und ist nun Kolja’s großes Vorbild, da er als Jetpilot auch schon auf Flugzeugträgern gelandet ist. Heute fliegt Jim Passagierjets. Mehrmals im Monat fliegt er auch nach Deutschland. Sie kamen zu uns an Bord und wir verstanden uns auf Anhieb wie es unter Seglern üblich ist. Jim ist hier in der 83th Street aufgewachsen und erzählte uns einiges über New York in den Achtzigerjahren. Interessant.
Ebenfalls gestern ankerten zwei Katamarane neben uns. Zwei Wochen lang waren wir hier allein und nun plötzlich zwei neue Nachbarn. Beide liessen ihre Boote alleine und Klaus (ich war mit den Kindern in der Stadt unterwegs) musste mit ansehen, wie beide Boote mehrmals frontal aufeinanderprallten, da sie zu nah geankert hatten. Der Hudson River ist mit seinen Strömungen und oft Wind aus anderer Richtung nicht ganz einfach. Klaus hat mehrmals versucht, das Schlimmste zu verhindern, aber selbst mit unserem Beiboot konnte man die Schiffe nicht vor einem Zusammenstoß retten. Als die Besatzungen am Abend heimkamen, waren beide Boote wieder weit voneinander entfernt, als ob nie etwas gewesen wäre. Wir machten sie darauf aufmerksam, was während ihrer Abwesenheit passiert ist und vor allem darauf, dass ihre Ankerketten verwickelt sind. So entwickelten sie sich noch und ankerten weit voneinander entfernt. Beide Boote haben jedoch beträchtliche Schäden an den Rümpfen.
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