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25.06.2009 TARIFA – GIBRALTAR25.06.2009 TARIFA – GIBRALTAR

Wie gesagt war tauchen angesagt. Vor Tarifa ankerten wir, zwar ein bisschen knapp wie wir dann bei der Aus- und Einfahrt der riesigen Katarmaran-Fähre TARIFA – TANGER (in 35 min.) bemerkten. Fischer bedeuteten uns auch wir müssten dort weg, aber die Kapitäne nahmen die Herausforderung an und wendeten mit ihren Riesenschiffen beinahe auf der Stelle um nicht zu nahe an unser Winzlingsschiff heranzukommen. Beeindruckend diese riesigen Wunderwerke der Technik aus solcher Nähe betrachten zu können.
Beide Männer ließen es nicht nicht nehmen heroisch in das eiskalte Wasser zu tauchen. Dabei stellte sich heraus, dass die Angelschnur nicht in die Steuerbordpropeller geraten ist wie von uns gedacht, sondern in die Propeller auf der Backbordseite. Gut, dass wir ausschließlich die Backbordmaschine laufen haben lassen um die vermeintlich leidende Steuerbordmaschine zu schonen. Sofort nach der Taucherei gingen wir Ankerauf und setzten unseren Weg nach Gibraltar fort.

In Gibraltar angekommen machten wir uns auf die Suche nach dem Custom- and Immigrationoffice. Das war gar nicht so leicht. Sogar die Wasserschutzpolizei wurde von uns angehalten und nach dem Weg gefragt. Selbst nach genauer Auskunft der netten Polizisten dauerte es immer noch eine Weile und endlich nach zwei Anlegemanövern lagen wir am richtigen Steg. So haben wir wenigstens noch mal anlegen geübt. Auf Kanal 71, der überall groß angeschrieben stand haben wir niemanden erreicht. Ein kurzer Rundgang (inkl. Eis) genügte uns, wir wollten weiter, die guten Winde ausnutzen. Noch schnell den Abfall entsorgt und wieder hieß es „Leinen los“.

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23.06.2009 CASCAIS – Überfahrt nach Gibralta

Um 10.30 Uhr hieß es dann endlich wieder mal „Leinen los“! (Übrigens eine Metapher, wie ich jetzt mit Helena in der Fernschule gelernt habe. Von diesen Metaphern gibt es im Segeln ein Menge, wie z.B. Klar Schiff machen, aus dem Ruder laufen, kein Land in Sicht, Wind aus den Segeln nehmen usw.). Leider hat es so lange gedauert, da die Marina erst um 9.00 Uhr das Büro öffnet. Sobald alles klar war, machten wir uns auf den Weg. Gefrühstückt haben wir dann auf See. Wir hatten traumhaften Rückenwind und so kam für lange Zeit wieder unser Parasailor zum Einsatz. Leider hatten wir ein kleines Malheur mit der Angelschnur, nicht aufgepasst und zack! Schnur schon im Propeller. Dabei wollten wir das unbedingt vermeiden, da mit einer solchen Angelschnur die Dichtungen beschädigt werden können. Naja, passiert ist halt passiert. Nun müssen wir bei der nächsten passenden Gelegenheit ankern, tauchen und die Schnur wieder herausholen. Ansonsten verlief die Fahrt bei kleiner Welle recht ereignislos. Ach ja, beide Motoren sind mal wieder ausgefallen. Aber nun haben wir schon Routine und das Problem selbst behoben. Nun wussten wir was zu tun ist und haben die Kraftstoffzuleitung entlüftet.

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20.06.2009 CASCAIS – FADO-KONZERT IN CASCAIS20.06.2009 CASCAIS – FADO-CONCERT IN CASCAIS

Am Abend fand ein Fado Konzert in Cascais statt, somit war ganz Cascais auf den Beinen. Wir suchten uns ein nettes Lokal, etwas außerhalb der „Fado-Zone“, sehen konnten wir nichts aber hören konnten wir sehr gut. Die Kinder zogen es vor im Boot zu bleiben, aber auch sie hörten das Konzert. Helena war begeistert, da wir dieselbe Sängerin auch im Touristenbus in Lissabon gehört haben und ihr ein Lied davon so sehr gut gefallen hat.

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19.06.2009 LISSABON – LISBOA/PORTUGAL19.06.2009 LISSABON – LISBOA/PORTUGAL

Heute früh machten wir uns per Zug auf um die wunderschöne Stadt Lissabon anzusehen. Seit meine Schwester vor 20 Jahren mir von Lissabon vorgeschwärmt hat, ist es mein Wunsch, auch einmal diese Stadt zu besuchen. Und heute war es soweit. Zu nachtschlafender Zeit um 7.30 Uhr trafen wir uns zum Frühstück (mit leckerem selbstgebackenem Roggenbrot von Klaus!) um dann um 9.00 Uhr im Bahnhof auf den nächsten Zug nach Lissabon zu warten. Als wir im Zug saßen, machte uns Freddy darauf aufmerksam, dass in Portugal anscheinend die Uhren anders gehen. Auf der Uhr im Zug war es erst 8.00 Uhr!!! Deswegen kamen gestern auch die Yanmar-Monteure zu spät. Wir brauchten zwar 3 Tage um zu merken, dass wir eine Stunde im Vorraus lebten aber immerhin hatten wir nun auch eine Stunde mehr zur Verfügung für Lissabon. In Lissabon angekommen trennten wir uns von Freddy und Doris. Da wir mit unseren Kindern dort waren, hatten wir andere Prioritäten (z.B. McDonalds) als die beiden und außerdem bleiben die zwei in Lissabon übernacht, während wir arme Weltumsegler uns ein Hotel nicht mehr leisten könnnen. Und außerdem wollen wir unser Schiff momentan auch nicht alleine lassen. Zu neu und aufregend ist unsere Pacific-High noch für uns.
Zuerst wanderten wir durch die Markthallen. Waren wir für unsere Verhältnisse relativ früh dran, so räumten die meisten Händler ihre Waren aber schon wieder weg. Trotzdem war der Eindruck der appetitlichen Stände so stark, dass Helena die Markthallen nicht ohne einen riesigen Apfel wieder  verlassen. Die Marktfrau war so freundlich den Apfel abzuwaschen, so dass Helena sofort in den Genuß des Apfels kam.
Wir wanderten weiter und staunten immer wieder über die wunderschönen Gebäude. Klaus und ich machten viele Fotos. Wir besuchten den botanischen Garten, der schattige und kühle Plätzchen bot, dringend nötig in der Gluthitze Lissabons. Unsere Kinder waren auch nur zum weitergehen bereit, da wir ein opulentes Mittagessen bei McDonalds in Aussicht gestellt hatten. Gott sei Dank haben wir Kinder, so können wir ohne uns schämen zu müssen, immer mal wieder zu McDonalds gehen. McDonalds war das Paradies! Durch die Klimaanlage schön runtergekühlt, so blieben wir eine Weile. Danach kämpften wir uns weiter durch die heißen Straßen bis zum Platz Marques de Pombal. Dort wartete ein schöner, roter, bequemer Doppeldeckerbus direkt auf uns um uns sitzend die Stadt zu zeigen. Eine Wohltat, nun fahrenderweise die Stadt zu entdecken. Auch von der erhöhten Sitzposition hatte man nun einen anderen Blickwinkel, zudem wurde auch mittels Kopfhörer einiges von der Stadt und den Bauten erzählt. Im Parque Eduardo VII steht oben auf der Anhöhe eine beeindruckende riesige Fahne Portugals. Als wir mit dem Bus sehr nahe daran vorbeifuhren wehte die Fahne majestätisch über uns im Wind. Fast in Zeitlupe bewegte sich das große Tuch über uns, etwas Vergleichbares habe ich noch nie gesehen. Ich war sehr beeindruckt.
Beim Torre del Belem machten wir einen Zwischenstop. Die Torre de Belém ist so ziemlich das bekannteste Wahrzeichen der Portugiesen. Eine wunderschöne Burg, welche im manuelinischen Stil gebaut wurde und eines der wenigen Gebäude ist, welches das schwere Erdbeben von Lissabon von 1755  überstanden hat. Der Turm wurde 1515 von Dom Manuel I, dem damaligen portugiesischen König in Auftrag gegeben. Die Fertigstellung dauerte 6 Jahre. Der Turm der Torre de Belém war nicht nur zu Verteidigungszwecken erbaut worden, sondern diente auch als Leuchtturm um die Handels- und Entdeckungsschiffe willkommen zu heißen und ihnen den rechten Weg zu zeigen. Der Torre de Belém wurde ursprünglich im Wasser gebaut, heutzutage allerdings ist das Festland bis zum Turm hin aufgeschüttet und daher liegt der Turm heute nur noch wenige Meter im Meer. 1983 wurde der Torre de Belém zum Weltkulturerbe erklärt.
Ein kleines Eis war noch drin und einmal durch die Rasensprenger gelaufen, dann setzen wir unsere Fahrt im Doppeldeckertouristenbus fort. Wir ließen uns noch ein bisschen durchschaukeln und stiegen in der Nähe des Bahnhofes aus um mit dem Zug wieder nach Cascais zu fahren, zumal auch mit Antonio um 19.00 Uhr ein Treffen ausgemacht war. In Cascais angekommen kauften wir schnell noch ein paar Dinge ein um sie zum Schiff zu schleppen. Unsere Kinder bekamen außerdem so neumodisches Spielzeug. Fingerskateboards, das ideale Spielzeug fürs Schiff. Superklein und superleicht.

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17.06.2009 CASHCAIS

Die Yanmar-Motoren laufen wieder. Sie hatten Luft gezogen, so mussten die Schläuche abmontiert werden und die Luft herausgelassen werden. Warum dieses passiert ist, konnte uns leider keiner genau sagen. Eventuell liegt es am Einbau des Generators oder aber die Tanks wurden beim Einbau verdreckt. Es bleibt also spannend. Am Montag sollen die übrigen Mängel beseitigt werden, bis dahin können wir also Cascais und Lissabon genießen.
Übrigens wird Cascais unter Fahrtensegler Cashcais genannt und auch gemieden. Zu recht. So mussten unsere Yanmar-Mechaniker 60,– EUR!!! an die Marina bezahlen, um auf unserem Schiff arbeiten zu dürfen. Hat man da noch Worte?

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15.06.2009 KURZ VOR LISSABON IN CASCAIS

KURZ VOR LISSABON IN CASCAIS
So segelten wir teilweise mit 30 Knoten Wind und etwa 2 Meter Welle in Richtung Süden. Für mich ein neue Erfahrung, tagelang kein Land zu sehen, mitten auf dem Meer, Tag und Nacht zu segeln. Auch die Nachtwachen waren eine neue Erfahrung. Ein schönes Gefühl, durch die Nacht zu segeln und den Mondschein auf dem Meer glitzern zu sehen. Aber auch ein seltsames Gefühl, nur auf das Radar vertrauend durch die Dunkelheit zu segeln. Nach den Wachen erschöpft ins Bett zu sinken und beim Einschlafen auf die vielen fremden Geräusche zu achten. In der letzten Nacht zog Nebel auf und es war recht ungemütlich, nass, klamm und kalt. Und der Leuchtturm war auch nicht zu sehen. Nach und nach kämpfte sich die Sonne durch und so konnten wir endlich Land sehen. Leider schlief der Wind kurz vor der Marina ein und somit waren wir manövrierunfähig ohne die Hilfe der Motoren. Nette, hilfsbereite Fischer schleppten uns  in die Marina von Cascais.

Die Fischer schleppten uns direkt vor die Tankstellen, so dass wir diese erstmal blockierten. Mittels zwei Schlauchbooten der Marina wurden wird dann zu unserem endgültigen Liegeplatz gebracht. Der Liegeplatz pro Nacht kostet EUR 109,–, als Katamaran zahlt man nahezu das doppelte. Die Sicherheitsstandarts sind hoch, so sind alle Stege durch abgeschlossene Tore gesichert und ständig ist Sicherheitspersonal zu sehen. Nach mehreren Telefonaten hatten wir einen Termin mit den Yanmar-Mechanikern für morgen. Auch Antonio wollte vorbeischauen um die weiteren kleineren Mängeln mit uns zu besprechen. So ist z.B. unsere Klimaanlage im Salon ausgefallen, aber so was stört uns ja schon gar nicht mehr weiter…

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12.06.2009 Leinen los

Überfahrt von La Rochelle nach Lissabon
Endlich das ersehnte Wetterfenster und los geht’s. Fast hätten wir unseren Elektriker Christoph mitgenommen. Im letzten Moment ist er erst fertig geworden und von Bord gesprungen. Ich hatte es ihm angedroht, wenn er nicht rechtzeitig fertig wird, nehmen wir ihn einfach mit. Es hieß also Leinen los… Wir segelten in den Sonnenuntergang, unsere erste Fahrt über eine längere Distanz, Nachtfahrten inclusive. Beim Sonnenuntergang hatten wir vier, Klaus, Anita, Helena und Kolja ein besonderes Erlebnis. Wir sahen den grünen Blitz. Ein seltenes Phänomen. Kurz bevor die Sonne hinter dem Horizont verschwindet, leuchtet sie für ein bis zwei Sekunden ganz intensiv grün auf. Ebenso schön wie schnell vorbei. Wir waren begeistert. Wenn das mal kein gutes Omen ist. Es war erstaunlich lange hell. Und so segelten wir unter Gennaker und Groß über die Biscaya, die freundlicherweise sehr ruhig war.
Die erste Nachtwache überstanden wir unbeschadet. An Deck entdeckten wir am Morgen eine völlig erschöpfte Taube. Man wundert sich wirklich wo sie wohl hergekommen ist.  Mit der Zeit wurde sie munterer und spazierte an Deck herum. Als sie auf unserem Tepanyaki Station machte, war der Spaß allerdings vorbei. Ich setzte sie auf den Boden. Schließlich machte sie es sich auf unseren Solarzellen bequem und verwechselte diese auch mit einem Klo. Toll! Als ich diese reinigen wollte, erschrak sie und flog davon. Aber nur kurz um dann auf unserem Baum zu landen und sie sich kurz darauf in unserem schönen neuen weißen Großsegel häuslich einrichtete. Ein kurzer Blick auf die Solarzellen genügte und ich beschloß, die Taube muß da weg. So kletterte ich in den Baum und verscheuchte sie.
Nach dieser Aktion entschloß ich mich kurzfristig zu einer Entschlackungskur, allerdings eher unfreiwillig. Zwei Tage lang, von leichter Übelkeit bis rückwärts essen… alles dabei. Nur sterben wollte ich noch nicht, daher ist eine Steigerung für das nächste Mal durchaus noch möglich. Zu meiner Beruhigung erwischte es aber ausser Freddy und Klaus früher oder später jeden von uns. Unsere zwei Skipper steuerten das Schiff unter Gennaker durch die See in Richtung Cap Finesterre.  Zwischendurch besuchten uns auch Delfine. Einfach schön anzusehen, wie diese eleganten Tiere mühelos mit dem Schiff schwimmen, springen und unter dem Schiff durchtauchen. Die Kinder fanden es toll und Kolja entschloß sich spontan dazu, Delfinzüchter zu werden. Ja, und dann holten wir unseren Parasailor heraus. Der Parasailor ist ein spezielles Segel mit so einem Fallschirm in der Mitte. Mehr Informationen unter www.istec.de. Das erste Mal zogen wir nun also voller Stolz unseren schönen weiß- orange-graufarbenen Parasailor auf und was müssen wir da sehen??? Zwei Leinen sind falsch genäht. Ist das zu fassen und kann nicht einmal etwas funktionieren und richtig montiert, installiert, geliefert werden?
Zum Abendessen gab es Maultaschen, von Freddy und Doris noch aus der Heimat mitgebracht. Allerdings nicht für mich, ich hatte ja noch meine Entschlackungskur. Während der Nacht schlief dann der Wind ein und so wurde aus unserem Segelboot ein Motorboot. Das fanden wir irgendwie schon nervend, allerdings nur solange, bis beide Motoren kurz hintereinander ausfielen. Da wünschten wir uns ganz schnell unser Motorboot zurück. Ohne Motoren kann es gefährlich werden, da man in Gefahrensituationen nicht schnell reagieren kann. Und bei Windstille ist man völlig manövrierunfähig. Auch kann man in keinen Hafen ohne Motoren einlaufen. Wir segelten näher an die Küste um mit Yanmar und auch Lagoon zu telefonieren. So richtig helfen konnte uns keiner, Yanmar sagte immer nur, wir müssten zu einem Händler gehen…ja wie denn? Ohne Motor? Mit Lagoon wurde vereinbart, dass wir in die Marina von Cascais einlaufen. Dort würde sich dann der hiesige Lagoon-Händler Antonio um uns kümmern. Unter Fahrtensegler ist die Marina als Cashcais verschrien, da sie so teuer ist. Alle Fahrtensegler machen normalerweise einen großen Bogen um die Marina.

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11.06.2009 LA ROCHELLE – FRANKREICH / TROCKENFALLEN + ABSCHIED

TROCKENFALLEN

Freddy und Doris reisten kurzfristig zurück nach Deutschland, da ein neuerliches Wetterfenster auf sich warten ließ. Sie haben zuhause zuviel unerledigte Dinge und so kommen sie wieder, wenn die Winde für eine Überfahrt günstig sind.
Wir hatten dafür ein Abenteuer ganz anderer Art vor uns. Trockenfallen heißt das Zauberwort. Im Port Minimes gibt es für Katamarane eine günstige (kostenlose) Möglichkeit, das Unterwasserschiff zu inspizieren. Außerdem wollten wir unsere tollen SPW-Propeller anbringen. Ansonsten hätten wir das Schiff mit einem Kran aus dem Wasser heben müssen und das ist bestimmt nicht billig.
So sind wir am frühen Morgen nach Port Minimes motort, haben Abschied genommen von unserem Liegeplatz, wo unsere Weltumsegelung begonnen hat. Über zwei Monate lagen wir hier, stimmten uns auf unsere bevorstehende Weltumsegelung ein. Noch ein letztes Mal hoben sich die Brücken für uns. Salut, Port vieux, es war sehr schön hier. Am Tag vorher haben wir uns schon bei Philipp in der Hafenmeisterei Port Minimes erkundigt und so wussten wir genau, was wir zu tun hatten. Zumindest theoretisch. Am Ende der Marina ist eine große schräge Fläche auf die man bei Flut fahren muß bis man mit den Kielen Grundberührung hat. Und dann muß man warten und warten und warten. Es dauerte ca. 3 Stunden bis das Schiff komplett trocken stand. Ein wirklich seltsames Gefühl. Durch die Schräge steht das Schiff auch schräg, aber komplett starr, keine leichte Schaukelei wie sonst gewohnt. Da stellte sich fast das Gefühl von Landkrankheit ein. Die Kinder nutzen die Gelegenheit um mit dem Schlauchboot im Hafen rumzurudern, auch ein Picknick auf „hoher See“ wurde veranstaltet. Wir wollten nicht mit dem angehängten Schlauchboot trockenfallen, unser Kat ist eh’ schwer genug. Wir hatten ein bisschen Sorge, dass er des Gewichtes wegen nach hinten kippt. Wäre nicht wirklich toll gewesen. Aber es hat alles gut geklappt. Das Unterwasserschiff ist komplett in Ordnung. Auch der Unterwasseranstrich ist komplett erhalten. Die Propeller und der Saildrive waren trotz der kurzen Zeit schon recht besiedelt mit allerhand Kleinzeug. Die Propeller wurden sowieso getauscht und der Saildrive richtig saubergemacht. Da der erste Service für unsere Yanmar-Motoren schon fällig war, ließen wir ihn gleich machen.  Und die Techniker wechselten auch gleich die Propeller. Die SPW-Propeller haben keinen Klappmechanismus wie vergleichbare Propeller, sondern die Flügel drehen sich. So hat man beim Segeln keinen Wasserwiderstand an den Flügeln, was etwa 1 Knoten Geschwindigkeit ausmacht. Durch den fehlenden Klappmechanismus sind sie robuster und weniger anfällig für Störungen, hoffen wir jedenfalls. Richtig schön sehen sie aus, schade eigentlich, dass man sie nicht sieht. Vielen Dank an Frau Adamczyk von der Fa. SPW für die sachkundige und freundliche Beratung. Kann man wirklich nur empfehlen.
Wir haben natürlich etliche Fotos gemacht von unserer trockengefallenen Pacific-High. Wann sieht man schon mal sein Schiff in seiner ganzen Größe?
Die Yanmar-Techniker wurden gerade so fertig als das Wasser wieder zu steigen begann. Wir erledigten noch die letzten Arbeiten, die Kinder machten z.b. die gebrauchten Propeller sauber, die wir von nun an als Ersatz mit uns führen. Wir spritzten noch mal das Unterwasserschiff sauber und kümmerten uns um die ersten Roststellen. Dann waren wir wieder frei und im selben Moment kommen Freddy und Doris mit dem Taxi angefahren, denn morgen sind die Winde günstig und wir wollen endlich los.
Freddy und Doris haben uns lebensnotwendig benötigte Dinge (wie Nuspli, Zitronentee usw.) aus der Heimat mitgebracht und so gab es eine kleine Bescherung. Fast wie Weihnachten. Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich mich mal über Putzmittel und Reinigungsbenzin so freuen würde.

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31.05.09 Profiskipper Freddy mit Doris an Bord

Profiskipper Freddy mit Doris an Bord
Klaus holte unseren Freund und Profiskipper Freddy und Doris vom Flughafen Bordeaux ab. Freddy hat eine über 20-jährige Segelerfahrung und wir hoffen, dass wir in der Zeit, die die beiden bei uns sind, eine Menge von ihm lernen können. Das Wetterfenster zur Überquerung des Biskaya sind sensationell gut und wir können sofort lossegeln, wenn….ja, wenn die Elektroarbeiten abgeschlossen wären. Wirklich ärgerlich, wer weiß, wann das nächste Wetterfenster sich für die Überfahrt öffnet. Und wer weiß überhaupt, wann die Elektrofirma es endlich schafft, alle Arbeiten abzuschließen. So blieb aber wenigstens Zeit für einen ausgiebigen Stadtbummel mit den Zweien, ein Besuch und Einkauf am Markt durfte nicht fehlen, ebenso unsere schöne Kirche.
Das neue Flagschiff, die Lagoon 620, die allererste und momentan Einzige auf der Welt machte direkt uns gegenüber im Hafen fest. Eine gute Gelegenheit, das schöne und riesige Schiff aus der Nähe anzusehen. Wir haben sie schon in der Werft im Bau gesehen. Der Platzangebot gefällt mir schon ausgesprochen gut, allerdings könnten wir dieses Schiff nicht mehr alleine segeln. Dazu braucht man wohl eine Crew, somit sind wir mit unserer Pacific-High weiterhin glücklich.
So hatten wir das ein oder andere schöne Abendessen mit Gitarrenbegleitung, Freddy und Doris nutzen die Gelegenheit mit den Fahrrädern einen Tagesausflug auf die Ile de Ré zu machen. So eine Art Tour de France, während wir uns weiterhin mit den Arbeiten an Bord herumschlagen durften.

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30.05.09 Eltern zu Besuch

Da wir weiterhin hier in La Rochelle festsitzen, kamen meine Eltern zu Besuch. Mit dem Zug. Hut ab, ohne Französischkenntnisse mit Umsteigen in Paris (und nicht nur den Zug wechseln, sondern gleich den ganzen Bahnhof!) bis nach La Rochelle. Ich bin stolz auf Euch! Wir verbrachten ein paar schöne Tage, sogar segeln waren wir. Zuerst fuhren wir stundenlang im Kreis um die Geräte zu kalibrieren, meinen Eltern erzählten wir, das wäre immer so, erst stundenlang im Kreis fahren und dann darf erst gesegelt werden 😉
Da wir immer noch mit den Arbeiten beschäftigt waren, haben meine Eltern einen schönen Ausflug mit dem Cabrio und den Kindern auf die Ile de Ré gemacht. Wir waren noch in unserem Lieblingsrestaurant Essen und schon war die schöne Zeit wieder um. Ich habe mich über den Besuch sehr gefreut, da nun meine Eltern einen Einblick in unser neues Leben haben. Und sie wissen nun, daß man auf unserem Schiff ganz gut leben kann. Meine Eltern fuhren mit unserem Cabrio nach Hause, da es in Deutschland einen neuen Besitzer gefunden hat. Schnüff, mein schönes Auto! Wieder ein Stück altes Leben aufgegeben. Komisches Gefühl, die letzte Verbindung zum altbekannten Leben davonfahren zu sehen.  Von nun an also ohne Auto. Am Tag vorher waren wir noch mal bei Lidl und haben so richtig zugeschlagen. Zwei riesige Einkaufswägen voll, mit Müh’ und Not ins Cabrio gepackt und zu Hause (!) wieder ausgepackt. So bequem werden wir jetzt lange Zeit nicht mehr einkaufen können.