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02.07.2013 Ausflug in die Berge

Im Internet sind wir auf eine Safari Tour gestoßen die über Buckelpisten quer durch die Gebirgslandschaft in das Inselinnere von Tahiti führt. Die Berichte auf tripadvisor.com sind so positiv, dass wir kurzentschlossen über ein Internetportal  vier Plätze buchen. Wir haben Glück, trotz Hochsaison sind gleich am nächsten Tag noch Plätze frei. Pünktlich um 8:45 Uhr holt uns unser Guide Joarana direkt von der Marina Taina ab. Angenehmer Service, nach einem kurzen Hallo brausen wir auch schon in seinem weißen Pick Up davon. Wir sitzen etwas erhöht auf zwei Bänken und haben eine gute Rundumsicht, es ist aber kein Landrover Defender wie in den Prospekten angegeben. Wir folgen der Küstenstraße im Uhrzeigersinn und sammeln unterwegs noch ein amerikanisches Pärchen aus Long Beach / Kalifornien und zwei Damen aus Neuchâtel / Schweiz ein. Am berühmten Venus Point machen wir unseren ersten Stopp. Hier hat James Cook während seiner Entdeckungsreise durch den Pazifik am 3. Juni 1769 die Passage des Planeten Venus über die Scheibe der Sonne beobachtet. Wir unterhalten uns mit unserem Guide Joarana, der höflich ist, aber eher gelangweilt und desinteressiert wirkt. Nach einem weiteren Halt in Papenoo vor einem kleinen Supermarkt, biegen wir rechts ab und folgen dem gleichnamigen Tal ins Innere von Tahiti. Je weiter wir in den Vulkankrater vordringen, umso schlechter wird die Piste. Immer wieder durchfahren wir Flussfuhrten. Die Landschaft um uns herum ist atemberaubend. Am späten Vormittag nehmen wir ein Bad im Fluss – das Wasser ist gar nicht so kalt wie erwartet. Während unseren zahlreichen Stopps erklärt uns Joarana einiges über die Flora und Fauna der Insel, es hört sich aber eher nach Schulunterricht an und es mag keine rechte Stimmung aufkommen. Immer wieder treffen wir auf eine andere Ausflugsgruppe, die mit einem richtigen Landrover unterwegs sind und bei denen es deutlich lustiger zuzugehen scheint. Anita und Kolja sind die ersten, bald stehen die meisten von uns auf der Ladefläche: so hat man einen noch besseren Rundumblick, wenn es auch sehr wackelig ist und man sich gut an den Gitterstangen festhalten muss. Gegen Mittag erreichen wir das Relais de la Maroto, einem Hotel mit Restaurant, malerisch auf einem Hügel mitten im Vulkankrater von Tahiti erbaut. Während die meisten Gebäude einem morbiden, verkommenen Eindruck machen, hat man von der Terrasse des Restaurants einen traumhaften Rundumblick auf die Berge von Tahiti. Am frühen Nachmittag fahren wir weiter den Kraterrand hinauf und durch einen engen, unbeleuchteten 400 Meter langen Tunnel auf die andere Seite der Insel. Leider endet unsere Fahrt einige hundert Meter weiter an einer Spitzkehre von der wir einen schönen Ausblick auf die Südküste der Insel und den Lac Vaihiria haben. Bis zu diesem einzigen natürlichen Süßwasser See von Tahiti sollte unser Ausflug eigentlich führen und wir fragen unseren Guide danach. Joarana hat tausend Erklärungen bzw. Ausreden: die Straße sei ab hier zu steil, quasi unpassierbar und ab dem Tunnel sowieso eine Privat Straße… daher hätte sein Chef angeordnet nicht weiter zu fahren. Wir glauben ihm bis zu dem Moment als der andere Guide freundlich winkend, mit seinem Landrover Defender, an uns vorbei zum See hinunter fährt! Auch die Rückfahrt in der Abendsonne ist spektakulär. Eher zufällig halten wir viel später noch einmal an, als wir auf einen weiteren Ausflugsjeep treffen. Während Joarana sich mit dem befreundeten Fahrer unterhält und wir in der Gegend herumstehen braust auch die andere Reisegruppe (die mit dem Landrover bis zum See gefahren ist) heran und hält einige Meter hinter uns. Sie verschwinden in den Büschen und ihr Guide deutet uns freundlich an ihm zu folgen. Wir folgen ihm neugierig und entdecken ein beeindruckendes Marae (eine antike polynesische Kultstätte). Teiva, so heißt der andere Guide, erzählt uns spannende Geschichten über die Riten und Gebräuche der Polynesier und erfahren, dass seine Familie bereits in der 8ten Generation in diesem Tal lebt. Was für ein Unterschied zu unserer Tour! Erst als ein kräftiger Regenschauer über uns hinweg zieht, kehren wir zu unserem Jeep zurück…

Wir haben einige Eindrücke unserer Fahrt in der folgender Bilderstrecke festgehalten:

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