Wir haben uns von den San Blas verabschiedet. Nachdem uns die Nacht auf Sonntag das schlimmste Gewitter beschert hat, das wir in den drei Jahren die wir unterwegs sind, hatten, sind wir nicht ganz unfroh, dieses Gebiet zu verlassen.
Die Nacht war taghell, die Blitze teilweise so grell, dass man die Augen schließen mußte. Wir saßen um 23.00 Uhr alle vier im Salon und starrten in die Dunkelheit. Die Blitze schlugen nicht weit vom Boot entfernt ins Wasser. Was für eine Nacht! Aber irgendwann zog auch dieses Gewitter langsam weiter und erstaunlicherweise konnten wir alle dann relativ gut schlafen, obwohl immer noch Wetterleuchten zu sehen und
Donnergrollen zu vernehmen war.
Wir klarierten in Porvenier aus. Ein Formular nach dem anderem mußte ausgefüllt werden. Obwohl unser nächstes Ziel Colon im selben Land (Panama) ist, müssen wir hier ausklarieren, da wir unbedingt im Besitz einer Zarpe (Ausklarierung) sein müssen für Colon. Der Sinn erschließt sich uns nicht ganz, immerhin ist doch alles Panama. Aber es werden hohe Strafen fällig, wenn man dieses Papier in Colon nicht vorweisen kann, und deshalb lassen wir die ganze Prozedur nicht nur klaglos über uns ergehen sondern zahlen auch noch 17,– US$. Dann hatten wir es geschafft und bekommen sogar die Zarpe mit dem nagelneuen Drucker ausgedruckt, denn seit kurzem ist das Büro in Besitz eines Computers und Druckers. Der Fortschritt hält auch bei den Kuna Yala Einzug.
Wir machen uns sofort auf den Weg. Obwohl wenig Wind ist, hissen wir die Segel zum ersten Mal seit unserer Ankunft auf den San Blas. In den San Blas haben wir mangels Wind ausschließlich motort, was aber angesichts der relativ kurzen Distanzen auch nicht so schlimm war. Jetzt bringen die Segel 1 Knoten Geschwindigkeit, die Hauptlast tragen aber wieder mal unsere Motoren. Und zusätzlich haben wir die ganze Zeit 1 Knoten Strom gegenan. So entscheiden wir uns für die Isla Linton als Ankerplatz.
Am Abend gehen wir zu Hans, einem Holländer, der mit seiner panamesischen Frau ein kleines Hotel mit Restaurant betreibt. Vor dem Restaurant ist so etwas wie ein Dinghyabstellplatz. Aber Vorsicht: auf direktem Weg zum Restaurant sind wir kurz vor dem Ziel mit unserem armen Schlauchboot auf einen Felsen aufgelaufen. Gott sei dank hatten wir nicht viel Geschwindigkeit drauf und Kolja legte auch sofort den Rückwärtsgang ein. Ein Segler im Restaurant zeigte uns dann den richtigen Weg. Erst einen weiten Bogen nach links um eine Markierung (alter Ast) herum. Es ist aber trotzdem nicht ganz leicht, dort anzulanden und wir würden auf jeden Fall das Public Dock ein paar Schritte weiter empfehlen. Warum, das erzählen wir morgen.