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2013.03.27 Pazifiküberquerung – Ergänzende Gedanken vom Käpt’n

Pazifiküberquerung – Ergänzende Gedanken vom Käpt’n

Freitag 8. März: 1ter Tag

Wie aufgeregt wir waren, vor drei Jahren, am Donnerstag, den 31.12.2009 zu Beginn unserer Atlantiküberquerung! Wie viele Überlegungen, Gedanken und Sorgen mir vorab durch den Kopf gegangen sind. Ich hatte mir ernsthaft Sorge um die Sicherheit meiner Crew (=meiner Familie) gemacht und mich insgeheim gefragt ob es wohl jemals anders werden würde!?

Ja, es ist anders geworden, heute am 8. März 2013 fühle ich mich ruhig und entspannt während Kolja die Pacific High geschickt von unserem schönen Ankerplatz im Süden von Isabella in den Pazifik hinaus steuert. Segeln ist zur Alltagsroutine geworden. Vier Jahre an Bord der Pacific High geben Sicherheit, bedeuten Routine und Erfahrung. Eine Hand greift in die andere, auch unter schwierigen Wetterbedingungen laufen die Segelmanöver ohne weitere Kommandos des Käpt’n ab. Wir achten darauf, das die gewonnene Erfahrung und Gelassenheit uns nicht Unvorsichtig oder Nachlässig werden lässt. Unsere Pacific High präsentiert sich vor der Pazifik Überquerung besser in Schuss als bei unserer Übernahme von der Werft. In der vergangenen Woche war ich 2x im Mast um das Rigg zu kontrollieren, habe mit Kolja sämtliches laufende Gut inspiziert, noch den Ölservice an unseren Motoren und Generator durchgeführt, alle elektrischen Systeme, Pumpen (speziell Bilgen Pumpen) überprüft. Die Wetterkarten sagen uns stabile Passatwinde voraus, eher zu wenig Wind als zu viel: worüber wollte ich mir also Sorgen machen? Passieren kann natürlich immer etwas, aber ich denke wir sind gut vorbereitet. Ich freue mich auf die bevorstehenden Wochen und genieße den Augenblick: Pazifik wir kommen!

Viele Seelöwen und Delfine, aber auch Schildkröten und Rochen kreuzen in den ersten Stunden unser Fahrwasser und verabschieden uns von den Galapagos. Der erste, und wie sich später herausstellen sollte einzige, 35kn Squall zieht bereits nach einer Stunde über uns hinweg. Er bringt uns ordentlich Wind zum Segeln und der kräftige Regen spült wieder eine Panama-Dreckschicht von der Pacific High.

Fester Bestandteil unseres Tagesablaufes ist die Funkrunde des „Pacific Islands Netzes“ auf 14.135 Khz um 0:00 Uhr UTC. Das Netz wurde 23 Jahre lang vom „Contadora Günther“ geleitet, den wir im vergangenen Sommer noch in seinem Haus auf Contadora besucht hatten. Jetzt leitet es sein Namensvetter, der „Costa Rica Günther“, als Relay Station und versorgt uns mit Wetterdaten und vielem mehr. Es ist interessant von anderen Yachten zu hören die, wie wir auf dem Weg Richtung Marquesas segeln. Es werden Probleme, Tipps oder Ratschläge diskutiert, jeder gibt seine aktuelle Position und sein Wetter durch. Die meisten Yachten kennen wir persönlich von Ankerplätzen rund um Panama oder in der Karibik.


Montag, 11. März: 4ter Tag

Erst am Montag Abend, auf beinahe 7 Grad Süd stoßen auf die ersehnten SO-Passat-Winde, oder so etwas ähnliches. Bisher hatten wir, wie man das so nett ausdrückt, wechselnde (schwach) Winde und haben jedes Segel in jeglicher Kombination ausprobiert. Ich kann die Berichte vieler Segler nachvollziehen, die einen ordentlichen Sturm der Windstille in den Kalmen vorziehen. Nichts nervt den Käpt’n mehr als dieses langsame dahindümpeln und seine Crew leidet unter den häufigen Segelmanövern. Der Himmel ist nach wie vor bedeckt., aber wenigstens haben wir 24 Stunden lang seitliche Winde um 14kn, die uns ein respektables Etmal von 200sm bescheren. Leider ist die See immer noch sehr ruppig: es überlagert sich einen Dünung aus Süd mit den Welle aus SO und einem Schwell aus NW. Dementsprechend gleiten wir nicht weich übers Meer sondern springen mehr, einem wildgewordenen Esel gleich, über die Wellen.

 

Freitag, 15. März: 8ter Tag

Die Sonne ist wieder da! Endlich, auf 8 Grad Süd und 107 Grad West haben wir die Wolkenfelder hinter uns gelassen. Man glaubt kaum wie der Sonnenschein die Stimmung an Bord hebt. Fünf Tage bedeckten Himmel hintereinander… wann hatten wir das zum letzte Mal? Ich kann mich nicht erinnern!

Wir haben unseren Segel Rhythmus gefunden, das Bordleben nimmt seinen geregelten Lauf und der Wechsel der Nachtwachen klappt gut. Irgendwann im Laufe des Vormittages gibt es ein kräftiges Frühstück für alle zusammen im Salon. Die Speisekarte ist recht abwechslungsreich: frischgebackenes Brot mit Marmelade, Nutella oder Käse/Wurst oder Cornflakes oder frische Früchte, oder Pfannkuchen mit Zimt-Apfelmus, oder Omeletts mit Schinken, Käse Tomaten und Zwiebeln dazu meistens frisch gepressten Orangensaft, Milchkaffee oder Kakao. Tagsüber übernehmen Helena und Kolja für etliche Stunden die Wachen. So können Anita und ich uns entweder ausruhen, dösen, etwas lesen, Videos und Bilder am Computer bearbeiten, Wäsche waschen, kleinere Wartungsarbeiten oder Reparaturen an Bord durchführen, etc. Das hängt ganz davon ab wie anstrengend die Nachtwachen waren und wie angenehm die Segelbedingungen sind. Meistens sitzen wir dann doch auf der Flybridge und schauen aufs Meer hinaus, oder lesen gemütlich auf den polstern liegend. Vormittags lernen Helena und Kolja 4-5 Stunden für die Schule, das ist wellenabhängig: bei zu ruppigem Seegang fällt die Schule aus, ist aber bei dieser Pazifiküberquerung selten vorgekommen. Tagsüber nimmt sich jeder etwas aus der Küche so wie er Hunger hat. Das kann nur ein Stück Obst sein, eine Scheibe Brot oder ein paar Nüsse, Kolja macht uns öfters einen seiner berühmten Bananen-Mich-Shakes, Helena kocht eine Hühnersuppe, oder es gibt so leckere ungesunde Sachen wie Chips, Nachos mit Käse überkacken oder Schokolade. Anita und ich haben ein festes Kaffee-Ritual, das wir am frühen Vormittag und späten Nachmittag zelebrieren. Zwei gewaltige Cappuccino mit viel aufgeschäumter Milch und dazu leckere dänische Buttercookies. Nachmittags spielen wir manchmal etwas zusammen: Karten (Phase 10, Skipo, Canasta, Chase the Ace), Monopoly, Risiko… oder auch ein Computerspiel auf der PS3. Nur noch bei wenigen Computerspielen bin ich Kolja ein ebenbürtiger Gegner. Nach Sonnenuntergang, so zwischen 18:00 und 19:00 Uhr wird warm gegessen, da wir danach oft noch einen Film im Salon zusammen anschauen. Bratkartoffeln, Nudeln in jeder Variation, aber auch Kartoffelpüree mit Gulasch oder asiatische Gerichte stehen bei meiner Crew hoch im Kurs. Einer von uns beiden Eltern legt sich dann in die Koje, während der andere die erste Wache übernimmt. Oft bleiben Helena und Kolja mit auf und wir sitzen zusammen auf der Fly und schauen die Sterne an und reden über Gott und die Welt oder schauen uns zusammen einen Film an. Um 2:00 Uhr nachts wechseln Anita und ich dann die Wache, den wir aber sehr flexibel halten. Je nach dem wie müde man sich fühlt oder wie anstrengend die Wache war kann der Wechsel auch viel früher oder später stattfinden. Morgens, spätestens um 7:00 Uhr, übernehmen dann Helena und Kolja (und machen dabei Schule) und auch die zweite Wache kann sich noch einmal für ein paar Stunden hinlegen.

 

Samstag, 16. März: 9ter Tag

Ich habe die erste Nachwache: gegen 21:00 Uhr ist es ruhig an Bord. Anita, Helena und Kolja liegen in ihren Kojen und schlafen oder schauen einen Film während ich auf der Fly sitze und gespannt auf das Radar schaue.

In ca. 12sm Entfernung ca. 60 Grad an Steuerbord habe ich seit kurzem ein Radarecho und ein dazugehöriges AIS Signal. Es handelt sich um den 52m langen Fischtrawler „Koryomaru“ Nummer 68 der sich auf Kollisionskurs mit uns befindet. Dank moderner Elektronik ist schnell klar: kein Problem, wenn wir beide unseren Kurs und Geschwindigkeit nicht wesentlich ändern geht die „Koryomaru“ Nummer 68 sicher eine Meilen hinter unserem Heck durch. Ich bin beruhigt und ehe wieder auf meinen normalen Wach Rhythmus: lese weiter mein Buch von John Irving „Last night in Twisted River“, habe die Anzeigen im Blick und mache alle 20 Minuten einen Rundumcheck.

Es ist ca. 22:00 Uhr als ein weiteres Radarecho samt AIS Signal auftaucht. Die „68Koryomaru“ geht wie vorhergesagt im sicheren Abstand hinter uns durch, aber auf gleichem Kurs nur um ca. 8sm und 45 Grad versetzt dahinter, sehe ich jetzt den Fischtrawler „KineiMaru“ Nummer 88. Er wird laut AIS Prognose noch später unseren Kurs kreuzen, ist also auch kein Problem, ich verfolge die beiden Fischer aber weiterhin auf dem Display.

23:00 Uhr: ein dritter Fischtrawler taucht auf. Diesmal ist es die „ChokyuMaru“ Nummer 21, die wieder um 8sm versetzt von ihrem Schwesterschiff entfernt fährt aber diesmal um 45 Grad in Richtung unseres Kurses. Diesmal schlägt unser AIS System Alarm: wir liegen genau auf Kollisionskurs mit dem dritten Trawler. Aus der Darstellung auf dem Radar und dem Chartplotter ist mir klar, dass die drei Trawler gemeinsam ein ca. 30sm (55km) halbkreisförmiges langes Schleppnetz hinter sich her ziehen. Und die Pacific High befindet sich genau in der Mitte. Ich versuche den Trawler auf VHF Kanal 16 anzufunken: keine Antwort von der „ChokyuMaru“ Nummer 21. Die müssen mich empfangen, erst vor kurzem habe ich mit einem 36sm entfernten Containerfrachter gesprochen und hatte einen glasklaren Empfang. In den nächsten 20 Minuten versuche ich insgesamt 15x die drei Fischtrawler anzufunken ohne eine Antwort zu erhalten. Mittlerweile sind wir weniger als 5sm entfernt und weiterhin genau auf Kollisionskurs. Wir laufen konstanten Kurs unter Segel zwischen 6,5kn und 9kn, die „ChokyuMaru“ Nummer 21 läuft zwischen 2,9 und 7,5kn bei wechselnden Kursen plus/minus 40 Grad.

Um 23:30 Uhr wecke ich sicherheitshalber Anita, ich halte es für sicherer eine zweite Person auf der Fly zu haben. Der Fischtrawler ist nur noch 1,5sm entfernt und fährt minutenlang nur noch mit 2kn. Ich entscheide mich vor im durchzugehen, nicht zuletzt weil ich nicht weiß in welcher Entfernung hinter ihm das Netz tief genug im Wasser liegt und wir gefahrlos passieren können. Ich starte beide Motoren und wir laufen gut 11kn. In einer Seemeile Entfernung beschleunigt der Fischtrawler auch wieder auf 7kn, unser AIS Kollisionsalarm piepst wie verrückt!

Jetzt – endlich – macht er seinen starken Suchscheinwerfer an und geht nur ca. 150m hinter unserem Heck durch. Wir stoppen die Motoren wieder, ziehen ruhig unter Segel weiter unseren Weges während die „ChokyuMaru“ Nummer 21 langsam hinter unserem Heck verschwindet. Anita und ich schauen uns ungläubig an: wir befinden uns mitten auf dem Pazifischen Ozean, weiter Weg von Allem geht nicht mehr, musste das jetzt sein!?

 

Montag, 18. März: 11ter Tag

Genau heute Morgen um 8:00 Uhr hatten wir auf unserem Weg von den Galapagos zu den Marquesas 1.500sm zurückgelegt und nur noch 1480sm bis Fatu Hiva: Bergfest! Wir haben das Gefühl, das die Zeit während der ersten Hälfte eines Törns immer viel langsamer und zähflüssiger verrinnt, irgendwie hat man das Gefühl nie anzukommen. Ab der Mitte wandelt sich das Blatt: jetzt vergeht die Zeit viel schneller und ehe man sich versieht ist man schon da. Seit dem letzten Eintrag am Freitag ist uns das schöne sonnige Wetter mit lockerer Passatbewölkung treu geblieben. Auch wenn sich der Käpt’n etwas mehr Wind wünschen würde: so kann es bleiben!

Donnerstag, 21. März: 14ter Tag

Seit Vier Jahren leben wir jetzt an Bord der Pacific High und haben  heute (streckenmäßig) einmal die Welt umrundet. Unser Logbuch vermeldet 21.650sm = 40.000km bisher gesegelte Seemeilen also einmal den Äquatorumfang. Die ganze Familie sitzt zusammen auf der Fly und diskutiert bei Cola und Rotwein darüber, ob das nun viel oder wenig sei!? Wir einigen uns darauf: „Alles ist relativ im Leben“. Ein „normaler Segler“, der an Wochenenden oder im Urlaub sein Boot bewegt wird wohl lange brauchen um 25.000sm (die wir jetzt schon überschritten haben, wo ich diese Zeilen schreibe) zu erreichen. Auf der anderen Seite haben wir viele Seglerfreunde die ein Vielfaches unserer Meilen auf dem Buckel haben, so wie Freddy mit seinen über 30 Atlantiküberquerungen oder die Ulis (meine Cousine) mit über 250.000sm! Wir sind auf jeden Fall dankbar, das wir bisher keinerlei Schäden an Segel oder Rigg hatten und auch sonst von schlimmen Unfällen verschont geblieben sind.

Ansonsten ist es wieder ein ruhiger, sonniger Segel Tag mit nur 8kn scheinbarem Wind: wir segeln gemütlich unter Parasailor (Spi) mit ca. 6kn.

Sonntag, 24. März: 17ter Tag

Es gibt diese besonderen Momente im Leben, Augenblicke des Glücks während dehnen man mit sich mit seinem inneren Ich und seiner Umwelt in perfekter Harmonie befindet. Ich hatte heute Morgen so einen Moment am Ende meiner Nachtwache. Diese war angenehm gewesen, eine laue sternenklare Sommernacht mit leichten achterlichen Winden. Die Pacific High segelte schnurgerade vom Parasailor gezogen ihrem Ziel „Fatu Hiva“ entgegen. Der Sternenhimmel in seiner Unendlichkeit über mir, das Kreuz des Südens an Backbord und der Große Bär an Steuerbord sitze ich auf der Fly und beobachte, nach achtern über unser Heckwelle hinweg blickend, den erwachenden Morgen. Erst ist es nur ein schwacher Schimmer, dann verfärbt sich die Linie des Horizonts im Osten erst grau um sich nach und nach immer mehr in ein helles Blau zu verwandeln. Ich versuche zu erraten wann die ersten Sonnenstrahlen die Linie zwischen Meer und Horizont durchbrechen werden… und liege meistens falsch. Ein wolkenloser Himmel bedeutet einen kurzen, grellgelben langweiligen Sonnenaufgang. Ist der Horizont komplett wolkenverhangen wird es einfach nur hell, völlig unspektakulär. Aber an Tagen wie heute, mit einem perfekten Wolkenmix und klarer Luft Dank den Passatwinden, entwickelt sich ein atemberaubendes Schauspiel. Ich habe meine Kopfhörer auf und höre Beethoven. Zu Beginn unserer Überfahrt habe ich mir seine kompletten Symphonien auf mein iPhone kopiert und nach und nach angehört. Heute Morgen beim Sonnenaufgang höre ich mir den zweiten Satz der 7ten Symphonie in A-Dur op. 92 an, ich mag dessen ruhigen bestimmenden Rhythmus. Meine Füße baumeln vom Dach und mein Blick verliert sich in der Ferne. Ich habe einen 360 Grad Rundumblick und egal in welche Richtung ich schaue sehe ich nur die Wellen des Pazifik und eine lockere Kumulus-Schäfchen-Bewölkung. Darüber spannt sich der atemberaubend gefärbte Himmel, von dunklem nachtblau im Westen verfärbt er sich zu königsblau direkt über mir und wird dann türkisfarben bevor die Sonne im Westen den Horizont in ein gleißendes gelb färbt Und plötzlich ist es da, dieses Gefühl die Welt um mich herum spüren zu können und mit Ihr im Einklang zu sein. Ich habe das Gefühl der ganze Pazifische Ozean gehört mir, mit all seiner Schönheit, seinen Farben, den sich brechenden Wellen und den Schäfchenwolken über ihm. Natürlich nicht im materiellen Sinne, es ist mehr dieser Augenblick, der mir gehört – mir ganz allein. Die Gedanken und Empfindungen überschlagen sich in meinem Kopf: ich habe das bestimmte Gefühl, das sich die Anstrengungen einer Pazifiküberquerung allein für diesen einen Augenblick gelohnt haben. Es ist schwer solche Empfindungen zu beschreiben, ich hoffe meine Schilderungen klingen nicht abgehoben oder anmaßend. Die Schuld kann ich ja immer noch auf Beethoven schieben, der diese grandiose Musik komponiert hat…

Dienstag, 26. März: 19terTag

Ich bin genervt und frustriert! … und außerdem ist mir langweilig! Eigentlich bin ich undankbar, hatten wir doch eine denkbar ruhige, angenehme und sichere Passage über den Pazifischen Ozean. Keinerlei Gewitter, Stürme oder Squals (zumindest solche, die diesen Namen verdienen). Aber so ist er der Käpt’n: nie zu frieden mit dem was er hat und das sind momentan eine Kabbelsee und wieder einmal, bzw. immer noch, zu wenig Wind. Die Passatwinde wehen weiterhin schwach mit nur 8kn bis 10kn von achtern. Unser Parasailor tut was er kann und zieht uns mit 5,5kn dem Ziel Fatu Hiva entgegen. Gott sei Dank haben wir einen Spi und einen Gennaker die wir bei jeder sich nur bietenden Gelegenheit setzen: das unruhige Schlagen der Segel und des Baumes bei diesen Kreuzwellen und dem geringen Winddruck machen mich mürbe. Die wenigen Stunden, die wir unter Groß / Fock gesegelt sind, haben mir gereicht.

Da war unsere Atlantiküberquerung doch ganz anders: wir hatten zwar eine Atlantikdünung von ca. 8m aber insgesamt lief die Pacific High viel ruhiger und deutlich schneller. Die 2877sm von den Kanarischen Inseln nach Martinique legten wir in 16 Tagen zurück und hatten dabei 10 Etmale um oder über 200sm. Die 2989sm unserer Pazifiküberquerung von den Galapagos zu den Marquesas werden wir in gut 19 Tagen zurücklegen mit nur drei Etmalen von knapp 200sm. Der Hauptunterschied liegt aber in den unruhigen, sich überlagernden Wellen des Pazifik, die unsere Passage unkomfortabler gemacht haben. Ich bin froh, das dieses Gewackel und Gespringe bald vorbei ist!