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06.06.06 2012 Von gefiederten Gästen und der Hitze in Panama City

Vor vier Tagen sind wir durch den Panama Kanal geschleust worden und hatten eigentlich gehofft uns jetzt langsam via Las Perlas Inseln zu den Marquesas aufzuraffen. Unsere Freunde von der „Magic Life“ (Foto), der „Mares“, der „Windford“ und der „Horizon“ sind ja schon unterwegs und wir freuen uns allabendlich bei unserer Funkrunde via SSB von ihnen zu hören. Leider hat uns unser Yamaha Außenborder (F20BMH) einen Strich durch die Rechnung gemacht. Drei Jahre lang hat er uns brav und zuverlässig gedient, jetzt wollte er plötzlich nicht mehr… mal schauen was der Grund dafür war und wie hoch die Rechnung für die Reparatur ausfallen wird.

Dank unseren Freunden von der „Calisto“ sind wir aber nicht völlig an Bord gefesselt, auch wenn wir – wie immer – genügend Beschäftigung haben, sodass es uns nicht langweilig wird. Wir können uns etwas mehr um Helenas und Koljas Schule kümmern, Anita hat sich wieder ein Mal die Bilgen vorgenommen (ausräumen, schauen ob wir das alles wirklich noch mitschleppen müssen, reinigen und wieder einräumen) und ich mache nach dem Außenborder und dem Generator noch die fällige Inspektion an beiden Yanmar Diesel Maschinen. Wir haben jetzt gut 800 Stunden auf den Motoren, ich wechsle das Öl alle 200 Stunden (etwas häufiger als die vorgeschriebenen 250). Es ist also die vierte Inspektion und ich habe langsam Routine bekommen, sodass Ölwechsel, Ölfilterwechsel, Dieselfilterwechsel, Überprüfung der Kraftstoffleitungen, Keilriemen und des Impellers sowie Reinigen des Turboladers nur noch knapp 1 ½ Stunden dauern. Bei Temperaturen von 35 Grad im Schatten morgens um 9:00 Uhr, schaue ich aus als wäre ich schwimmen gewesen und nicht im Motorraum. Ab Mittag ist an ein Arbeiten nicht mehr zu denken: Siesta ist, bei Temperaturen von 37 Grad, bis zum Abend angesagt!

Wir haben seit gestern ein Silberreiherpaar (Casmerodius albus) an Bord. Sie kommen uns öfters besuchen und sitzen besonders gern auf der Reling über den Bugspitzen und beobachten das Wasser bzw. putzen ihr Gefieder. Anfänglich noch etwas nervös bzw. scheu haben sie sich soweit an unsere Anwesenheit gewöhnt, dass wir uns ihnen bis auf 2m nähern können. Es sind elegante Vögel in ihrem schneeweißen Federkleid mit ihren gelben Schnäbeln. Der Silberreiher ist auf der ganzen Welt beheimatet. Verbindet also gewissermaßen unseren aktuellen Aufenthaltsort Mittelamerika mit unserer Heimat in Deutschland.

Helena und Kolja haben die undankbare Aufgabe übernommen unsere Fender von dem Dreck und dem Teer, den wir während der Kanal Passage aufgesammelt haben, zu befreien. Besonders die Schleusung längsseits des Schleppers hat ihnen wohl nicht gut getan. Hilft alles nichts, da muss man durch!