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16.05.2012 Shelter Bay Marina – Colon – Panama

“Papa, Vorsicht! Riesiger Felsbrocken direkt vor uns!” Das ist eine Ansage, die der Käpt’n nicht gerne hört, vor allem nicht beim Anlegen in der Marina. Tatsächlich liegt ein großer Felsblock unter der Wasseroberfläche, dem Klaus nur durch geschicktes Manövrieren ausweichen kann. Puh, gerade nochmal gutgegangen. Der Weg von Portobello bis hier haben wir wieder mal motort, aber immerhin kamen die doch recht großen Dünungswellen von achtern. Wir bahnten uns einen Weg durch die großen Containerschiffe und Tanker, die auf Rede liegen vor dem Panamakanal. Auch durch die ein- und ausfahrenden Großschiffe konnten wir uns gut durchschmuggeln, dank AIS wissen wir genau, wer wie schnell in welche Richtung fährt und bald waren wir hinter dem großen Wellenbrecher auf dem Weg in die Marina.

Wir liegen am Dock D, Platz Nr. 5, genau gegenüber des Pools. Besser kann man wohl nicht liegen. Die netten Schweizer von der SY Mares, die uns gegenüber liegen, gaben uns gleich einige wertvolle Tipps. Und als wir gerade die letzten Leinen ordnungsgemäß vertäut haben, kam auch schon Eric, seines Zeichen Agent für den Panamakanal.

Als Panamakanalfahrer hat man 3 Möglichkeiten, um den für die Passage notwendigen Behördenkram zu erledigen:

1. Agent

2. Taxifahrer

3. Do it yourself

Wir setzten uns mit Eric zusammen. Er stellte alle Kosten zusammen und kam auf einen Betrag von US $ 350,–. In dieser Summe sind Leinen und Fender in Höhe von US $ 80,– enthalten. Alles andere ist sein Verdienst. Für die Einklarierung in Colon wollte er zusätzlich 10,– US $ haben, da er keine Lust hätte, extra nach Colon zu fahren, trifft er sich mit dem zuständigen Beamten hier vor Ort und müßte ihm dafür, naja, sagen wir mal Aufwandsentschädigung in Höhe von 10,–$ zahlen. Aha, so läuft das hier also. Wir sagten Eric, wir wollen es uns überlegen. Wir hatten nämlich auch von der Möglichkeit gehört, einen Taxifahrer als Halbagenten einzusetzen. Dieser fährt einen zu den verschiedenen Behörden und hilft beim Formulare ausfüllen. Die Kosten dafür sind etwa 80,– $

Nachmittag kam David von der Rancho Relaxo of the Seas kurz zu uns und gab uns weitere wertvolle Tipps. Z.B. kann man sich in Panama City besser und günstiger verproviantieren als auf dieser Seite des Panamakanals. Da seine Frau aus Argentinien ist und Spanisch spricht haben sie die Kanalprozedur auch alleine gemacht. Aber er meinte, auch ohne Spanischkenntnisse könnte man das auch alleine machen. Die Hauptarbeit würde der Vermesser machen, der füllt nämlich alle nötigen Formulare aus.

Klaus hat am Abend im Internet noch eine “Gebrauchsanweisung für den Panamakanal” eines deutschen Segler gefunden, der jeden Schritt aufgezeichnet hat. Einstimmig meinten wir, das ist keine Hexerei und beschlossen, es auch selbst zu probieren.

Da wir in einer Marina sind, die 220 V anbietet können wir auch endlich einmal Landstrom nutzen und…. Klimaanlage. Die ist wirklich dringend nötig, denn mit der Dämmerung fallen Moskitos ein, die einem das Leben zur Hölle machen. Wir schliessen schnell alle Fenster und machen die Klimaanlage an. Was für eine Wohltat. Wie überleben das die anderen Segler?