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02.09.2011 Toronto – Montreal

 

„Bin ich noch ganz bei Trost…“, sind meinen ersten Gedanken als mich Kolja um 20 Minuten vor acht ganz lieb weckt. In völliger geistiger Umnachtung, hatte ich im Gestern versprochen heute Morgen mit ihm Tennis spielen zu gehen… Völlig verspannt schäle ich mich aus dem Bett und lockere meine müden Knochen: nach Fliegen und Segeln ist Tennis Kolja’s absoluter Traum… also los! Es endet wie es enden muss: Kolja besteht auf dem vollen Programm: erst Tennis, dann Tischtennis und zum Schluss noch kurz Hallenfußball… dafür setzte ich durch, dass wir nicht mehr schwimmen gehen (die Zeit reicht einfach nicht) sondern nur ausgiebig duschen. Wir kaufen noch Getränke im „Deli“ um die Ecke und gegen 10:30 Uhr geht es los Richtung Montreal. Erst nehmen wir die Stadtautobahn, dann den „Highway of our Heros“ No. 401: es sind ca. 550km bis nach Montreal.

Die Landschaft ist derer von Deutschland nicht unähnlich: es wechseln sich Wiesen,  Äcker du Wälder ab. Es ist 27 Grad warm, die Sonne hat die letzten Nebelfetzen vertrieben. Anita hat das Steuer übernommen, Helena und Kolja schauen sich die Landschaft an und lesen … ich schreibe Logbuch. Wir befinden uns noch immer im kanadischen Bundesstaat Ontario. Hier wird mehrheitlich englisch gesprochen, die meisten Strassenschilder sind zweisprachig: englisch / französisch. Wir stellen Unterschiede aber auch viele Gemeinsamkeiten mit den USA fest. So sind zum Beispiel die Autos in Kanada schlagartig zwei Nummern kleiner – die Spritpreise liegen fast auf deutschem Niveau, also doppelt so hoch wie in den USA. So weit wir die Bundesstaaten Ontario und Quebec bereisen, empfinde ich Kanada ganz klar als ein Teil des amerikanischen Kontinents aber mit europäischem Einschlag.

Am St. Lorenz Strom im Gebiet der 1000 Inseln verlassen wir den Highway und fahren auf der Panoramastrasse gemütlich am Wasser entlang. Immer wieder laden malerische Buchten, grüne Wälder und schroffe Felsformationen zum Rasten ein. Helena und Kolja scheinen die Fahrpausen dringend zu benötigen: kaum steht das Auto, rennen sie los und sind nur noch tobend und lachend hinter Büschen versteckt zu hören.

In Rockport essen wir in einem kleinen gemütlichen Lokal zu Mittag: hier gibt es nebst Lachs, Hummer und Krebsen auch… Jagerschnitzel (steht so original auf der Karte, mit A anstatt Ä!

 

Je näher wir uns Montreal nähern umso dichter wird der Verkehr.

Wenige Kilometer vor dem Hotel geraten wir noch in einen Stau nachdem wir den St. Lorenz Strom überquert haben. Nach der langen Autofahrt hätte das nicht auch noch sein müssen!

Helenas Husten ist schlimmer geworden: sie bleibt zusammen mit Anita auf dem Zimmer während wir Jungs noch den Pool und die Sauna des Hotels ausnutzen.