Die Sonne begrüßt uns beim Aufstehen. Das tut gut nach nahezu 2 Regentagen. An Bord wird alles feucht und klamm, es trocknet nicht mehr. Wir haben zwar mit der Klimaanlage unser Schiff gut trocken halten können, trotzdem…. mit Sonnenschein ist es einfach viel schöner.
Wir starten von der Waterboat Marina aus und zeigen Anna erst einmal ein paar Highlights von Downtown Boston.
Man beachte die Begeisterung in den Augen unserer Kinder… trotzdem machten wir noch einen kurzen Zwischenstopp und schauten uns das erste Rathaus von Boston an.
Wir fuhren mit der “T” (so heißt die Metro hier) mittels unser CharlieCard nach Harvard. Auch Anna wollte die weltberühmte Universität ansehen und so mußte Helena mit. Gott sei Dank interessiert sich wenigstens Anna für die Sehenswürdigkeiten in Boston.
Als erstes stolpert man über die Statue von Daniel Chester French mit folgender Inschrift: “John Harvard, Founder Of Harvard College, 1638”. Diese ist bekannt als Statue der drei Lügen:
-Es zeigt nicht wirklich John Harvard, da von ihm kein Bild existiert. Es zeigt einen zufällig ausgewählten Studenten. (wir hatten uns schon über das jugendliche Aussehen gewundert).
-John Harvard war nicht der Gründer des College, aber immerhin der erste Wohltäter. Die Umbenennung erfolgt 1639 in Anerkennung des Erbes von John Harvard.
-Das College wurde zwei Jahre früher als auf der Statue angegeben gegründet, nämlich 1636, nur 16 Jahre nach Ankunft der Pilgerväter in NeuEngland.
Diese Statue, Symbol für Harvard, wird dem Motto der Universität kaum gerecht: VERITAS (Wahrheit).
Als private Stiftungsuniversität muß Harvard seinen immensen Mittelbedarf selbst aufbringen. Die Regelstudiengebühren betragen ca. 47.ooo US $ pro Jahr/Studienplatz. Diese decken jedoch nur einen kleinen Teil der Kosten. Die restlichen Einnahmen (2008 = 3,48 Milliarden US $/Überschuß 17,4 Millionen US $) stammt aus Patenschaften, Kooperationen mit Firmen, aus Vermächtnissen reicher Freunde und vor allem aus Anlagegewinn.
Von anfangs fünf Bankfachleuten ist die Finanzverwaltung auf mittlerweile 200 Fachleute angewachsen. Spötter merken dazu an, dass Harvard sich zu einer Bank mit angeschlossener Universität entwickelt habe. Doch auch Harvard bleibt von den Finanzkrisen nicht verschont, aber trotz der aktuellen Verluste bleibt Harvard mit einem Vermögen von rund 26 Milliarden US $ weiterhin die vermögendste Hochschule der Welt.
Ein kleiner Auszug von Harvard-Absolventen:
John F. Kennedy, George W. Bush, Michael Bloomberg, Matt Damon, Tommy Lee Jones, Henry Kissinger, Barack Obama, Michelle Obama, Natalie Portman und viele, viele andere.
Nachdem wir alle fünf das Gefühl hatten, genug Universitätsluft geschnuppert zu haben besuchten wir noch die umliegenden Altstadtgassen von Cambridge. Diesen alten “Kolonialwarenladen” mit der markanten Figur über der Eingangstür mussten wir uns näher anschauen…
Gleich um die Ecke in einer EInkaufspassage wurden wir auf das herzlichste begrüsst (besonders die Schriftzeichen hatten es unseren beiden Japan Spezialistinnen angetan):
Langsam meldete sich dann auch der Hunger und nach der ausgedehnten Sightseeingtour freuten wir uns alle auf eine Pause. Wir überredeten Anna mit uns Chinesisch Essen zu gehen und hatten viel Spaß!
Nach der kleinen Stärkung suchten sich Helena, Anna und Kolja noch Freundschaftsbänder aus um anschließend alleine durch Boston zu streiften, während wir die Trinity Church ansahen.