Gestern kamen wir nach einer Gewitternacht in Charleston an. Klaus hatte sich gerade hingelegt (ich sollte die erste Wache übernehmen), da hörte ich über VHF eine Securitywarnung für Area Charleston mit Thunderstorms, rough seas, Liferafts und man sollte die Bilgenpumpen aktivieren. Oha, das hörte sich nicht gut an. Leider konnte ich nicht genau verstehen, wo sich das Unwetter befindet. Wer auch schon mal die Unwetterwarnungen der amerikanischen Coastguard am Funkgerät mitgehört hat, weiß, was ich meine. In breitestem Südstaatenakzent werden die Berichte in einer Geschwindigkeit runtergerasselt, die Dieter Thomas Heck wie eine lahme Schnecke aussehen lassen. Ich weckte Klaus und beide hielten wir Wache. Wir konnten das Wetterleuchten weit vor uns gut sehen und hofften nur, daß das Gebiet von uns wegzieht und nicht auf uns zu kommt. Vorsichtshalber holten wir das Groß runter. Wir liessen uns von der Fock ziehen. So segelten wir immerhin noch mit 4 – 5 Knoten durch die Nacht. Da wir nur noch minimal Diesel hatten, waren wir froh, die Maschinen ausschalten zu können. Gott sei Dank zog das Gewitter mit heftigem Regen östlich an uns vorbei. Es war so schon aufregend genug. Ein Gewitter will kein Segler gerne durchsegeln. Leider war am Morgen dann wieder Flaute angesagt. Ein blödes Gefühl. Die ganze Nacht bibbern, es könnte zuviel Wind kommen und dann beim ersten Morgengrauen Flaute…. Aber um 9.00 Uhr regte sich das erste Lüftchen. Sofort rollten Kolja und ich die Fock aus. Und tatsächlich… der Wind blies beständig mit 8 – 10 Knoten. So kam auch das Groß wieder zum Einsatz und wir konnten bis nach Charleston segeln. Erst ganz zum Schluß holten wir die Segel ein und gingen direkt ans Dock. Erst mal zum Tanken, aber nach der aufregenden Nacht beschlossen wir, gleich am Dock zu bleiben und uns wieder richtig auszuschlafen.
Heute Morgen wurden wir am Dock ohne Probleme einklariert, somit sind wir wieder offiziell und legal in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Da der Liegeplatz mit 100 US $ zu Buche schlägt, legten wir uns ins Ankerfeld. Allerdings nutzen wir vorher noch den Servicebus der Marina zu WestMarine um uns zwei neue Fahrräder zu kaufen. Charleston ist toll per Fahrrad zu erkunden, und zwei neue Fahrräder standen schon lange auf unserer Wunschliste.
Die Crew der Liberty, nette Holländer, die wir noch auf den Bahamas, Great Sale kennenlernten, trafen wir bei West Marine. Sie luden uns für nachmittag/abends auf ihr Boot ein. Es waren auch noch zwei andere (holländische) Boote zu Besuch, mit 4 Kindern von 9 – 14 Jahren. So war ziemlich viel los. Gott sei Dank liegt die Liberty am Dock und so konnten die Kinder sich nach Herzenslust austoben.