Vor etlichen Tagen haben wir George Town verlassen und sind in die Abacos gesegelt. Mehrere Orte/Strände haben wir besucht. Teilweise kannten wir sie schon von unserem letztjährigem Besuch, teilweise haben wir neue Buchten und Orte kennengelernt. Unser Lieblingsstop ist Hope Town mit seinem wunderschönen Leuchtturm und dem Cafe mit den besten Muffins (selbstgebacken). Vor Tahiti-Beach haben wir diesmal geankert, nachdem wir uns in die flache Einfahrt hineingewagt haben. 0.00 Meter zeigte das Tiefenmesser, allzuviel dürfte nicht mehr Platz gehabt haben zwischen Meeresboden und den Kielen, allenfalls die berühmte Handbreit. Nachdem wir uns diese Bucht schwer erkämpft hatten, blieben wir eine Zeitlang. Anschließend verbrachten wir einen wundervollen Tag vor Matt Lowes Cay, einer Privatinsel mit unzähligem wunderschönen Sandstränden und Palmen. Leider sagte ein Schild am Strand: With invitation only. Niemand lud uns ein und so segelten wir am nächsten Tag weiter nach Marsh Harbour, auch um eine Unwetterfront abzuwarten, die auch prompt 2 Stunden nach Ankermanöver über den Hafen fegte. Zwei Schiffe im Ankerfeld gingen auf Drift und stießen auf andere Yachten. Gott sei Dank hielt unser Anker und nachdem auch niemand vor uns lag, dessen Anker nicht halten könnte, überstanden wir das Unwetter unbeschadet und relativ entspannt. Am nächsten Tag verproviantierten wir uns bei Maxwell’s, einem Supermarkt mit USA-Ausmassen und nur der etwa 15-Minütige Fußmarsch incl. Schleppen der Einkäufe bewahrte uns davor, alles mitzunehmen was nicht niet- und nagelfest war. Am Tag darauf machten wir uns auf den Weg nach Green Turtle Cay.
Für unsere letzten zwei Wochen auf den Bahamas hätten wir uns nochmal schöne Strände und türkises Wasser gewünscht. All das war hier nicht zu finden. Wir verlegten uns 3 Meilen weiter nach Manjack-Cay. Schon irgendwie schön, aber halt doch nicht so richtig schön. Nach einer weiteren nächtlichen Sturmfront, die sich zuvor in stundenlangem, beeindruckendem Wetterleuchten angekündigt hatte (man konnte deutlich sehen, daß die Blitze von unten nach oben gehen), gingen wir am nächsten Tag Anker auf und segelten wieder zurück. Zunächst versuchten wir in Treasure Cay zu ankern. Treasure Cay soll angeblich die schönsten Strände in der ganzen Karibik haben. Ankern kann man in der Marina, die aber nur über eine sehr flache Passage zu erreichen ist. Wir funkten die Marina an, ob wir die Passage denn auch bei der momentan herrschenden Ebbe schaffen könnten. Er meinte, kein Problem und es wäre auch „plenty of place“ im Hafenbecken. Wieder mal zeigte der Tiefenmesser kurzzeitig 0.00 Meter an, hauptsächlich 0.10 und 0.20 Meter, was auch nicht sehr beruhigend ist, aber nach längerem Zittern waren wir durch. Wir würden die Passage aber nicht mehr unbedingt bei Ebbe wagen. So… drinnen war wirklich „plenty of place“, aber eben auch „plenty of yachts“ und unser Versuch uns auch noch neben das Ankerfeld zu quetschen, scheiterte, weil der Anker nicht gleich beim ersten Mal hielt. Da für die Nacht wieder Thunderstorms angesagt waren, fühlten wir uns in dem übervollen Hafenbecken mit nicht optimalen Ankergrund nicht ganz wohl und entschlossen uns, doch noch nach Marsh Harbour zu segeln. Das hieß für uns nochmal Nervenkitzel bis wir wieder in halbwegs tiefem Wasser waren und unsere Route nach Marsh Harbour fortsetzen konnten. Dafür wurden wir mit schönem Segeln belohnt und wir konnten am späten Nachmittag in Marsh Harbour den Anker werfen.