In den letzten Tagen haben wir die südöstlichen Inseln der Bahamas bereist. Von Crooked Island segelten wir via Acklins Island nach Great Inagua. Es waren unangenehme Seemeilen gegen Wind und Welle die wir uns nach Südosten vorangekämpft haben. Eigentlich unfreiwillig, denn wir hatten einige Zwischenstopps geplant. Das Wetter und ungünstige Ankerplätze haben aber anders entschieden und uns bewogen schneller weiter zu segeln. Seit gestern Morgen ankern wir vor Matthew Town / Great Inagua, der südöstlichsten Insel der Bahamas. Die Inseln südöstlich von George Town / Exumas werden von Seglern kaum besucht und machen einen ärmlichen, ja fast trostlosen, Eindruck. Die Menschen sind sehr freundlich, so auch gestern im Immigration und Customs Office in Matthew Town bei unserer Ausklarierung. Seit George Town haben wir keinen Laden gefunden der irgendwelche frischen Lebensmittel hätte: keine Milchprodukte, kein Obst und kein Gemüse… das Versorgungsschiff war noch nicht da. Wir fragen uns oft, wenn wir durch die kleinen Ortschaften spazieren was die Leute hier noch hält und womit sie sich ihren Lebensunterhalt verdienen?
Vielleicht ist das ja eine gute Einstimmung für Kuba. Wir werden gleich Anker auf gehen und den Sprung trotz schlechter Wettervorhersagen wagen. Wir haben bereits Winde um 22kn am Ankerplatz und es sollen unterwegs um die 30kn werden. Hoffentlich wird es in der Meeresenge zwischen Haiti und Kuba nicht zu heftig. Wenn alles glatt geht sollten wir heute Nacht an Guantanamo vorbeisegeln und Morgen früh in Santiago de Cuba einlaufen. Da in Kuba praktisch kein Internet funktioniert werden wir versuchen unser Blog so gut wie möglich via SSB / Funk aufrecht zu erhalten…