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23.12.2011 Port Canaveral / Scorpions Marina

Wie schon oft sind wir am 19.12 mit einem lachenden und einem weinenden Auge von West Palm Beach losgesegelt. Die Wochen in der New Port Cove Marina haben uns gut gefallen, das ungewöhnlich schöne und warme Wetter hat mit Sicherheit auch seinen Teil beigetragen aber jetzt wollen wir weiter: nach einem Zwischenstopp in Port Canaveral auf in die Bahamas. Morgens früh ist noch einmal der Mechaniker von Beard Marine gekommen um ein Leck am gerade frisch reparierten Wassermacher abzudichten – ein schlechtes Omen wie sich später noch herausstellen sollte. Gegen 10:30 Uhr kamen Natalia, Wes und Randy zu einem letzten  Kaffee an Bord. Nachdem wir und natürlich wieder verquatscht hatten, ging es gegen 13:30 Uhr in die gegnüberliegenden Sailfish Marina wo wir unseren bisher teuersten Sprit getankt haben: $ 4,49 die Galone (mit ca. 87 cent den Liter für Europa immer noch billig) und sind um 15:30 Uhr zur Einfahrt von West Palm Beach hinausgefahren. Unser Timing für den Wind passte diesmal perfekt: mit Groß und Fock konnten wir mit 8kn bis 10kn segeln (bei 14kn bis 18kn Wind aus SO). Ein angenehmes und schnelles Segeln bei Rückenwind: aber wie es der Teufel so will viel zu schnell für eine Ankunft im 108sm entfernten Port Canaveral am nächsten Morgen bei Tageslicht. So sind wir gegen 22:00 Uhr ins erste Reff und bald darauf ins Zweite da wir immer noch zu schnell waren – da blutet das Seglerherz. Im Laufe der Nachten haben wir dann unser Groß ganz heruntergenommen und sind zum Schluß nur mit der Fock im dritten Reff zum Hafen von Port Canaveral hineingesegelt. Im Morgengrauen um 7:00 Uhr haben wir die  Scorpions Marina angefunkt, Inhaber Erik erwartete uns bereits und um 8:00 Uhr lagen wir gut vertäut am Steg. Nachdem wir uns etwas von der Nachtwache ausgeruht / geschlafen hatten packten wir die vielen Pakete von Amazon aus die bereits auf uns gewartet hatten: praktisch! Gegen 14:00 Uhr bei High Tide wurde die Pacific High dann aus dem Wasser gehoben. Wir hatten zwei Gründe für unseren eigentlich ausserpalnmässigen Stopp in der Scorpions Marina: wir hatten dort im Frühjahr unser Unterwasserschiff neu mit Coppercoat streichen lassen und seit dem leichten Bewuchs an den Rümpfen zu kämpfen. Es ist normal, dass man bei Coppercoat alle 2-3 Monate die Rümpfe mit einem Schwamm abwischen muss, das nehmen wir gerne in Kauf für einen fast giftfreien Unterwasseranstrich der ca. 10 Jahre halten soll, wir hatten aber das Gefühl zu viel Bewuchs an den Rümpfen zu haben. Erik hatte uns gebeten nach Port Canaveral zu kommen um dort auf seine Kosten zusammen mit dem Vertreter von Coppercoat unsere Rümpfe wieder in einen perfekten Zustand zu bringen. Er gab offen zu, vielleicht die Rümpfe vor dem Ins-Wasser-Lassen ncht genug angeschliffen zu haben, ohne dieses Aktivieren arbeitet das Kupfer nicht richtig. Gleichzeitig wollten wir einige Stellen am Coppercoat ausbessern und bei Frank, dem ansässigen Yanmar Händler, unsere Dieselmotoren und Saildrives überprüfen und warten lassen. Es wurden sehr lange und intensive Arbeitstage in der Scorpions Marina, lange Zeit sah es nicht so aus als ob wir alle Arbeiten noch vor Weihnachten erledigen könnten, aber schlußendlich hat es dann doch geklappt: am 23.12 um 14:30 Uhr schwamm die Pacific High wieder in ihrem natürlichen Element gerade rechtzeitig, denn um 15:00 sollte die Weihnachtsfeier beginnen. Wir bleiben noch eine Nacht am Steg um die Nordwinde am 24.12 auszunutzen und nach West Palm Beach zurückzusegeln. Es wurde ein verdienter ruhiger Nachmittag nach all dem Stress der vergangenen Tage. Helena und Kolja beobachteten noch Seekühe, Schildkröten und Delfine direkt neben der Pacific High am Steg in der Marina…