Kategorien
Allgemein

10.03.2010 Dominica – Portsmouth – Indian River Tour

Heute hieß es zu nachtschlafender Zeit um 6.30 Uhr aufstehen, denn schon kurz darauf holte uns Edison von der Pacific- High zur Indian River Tour ab. Zunächst ging es quer über die Bucht an den verrosteten Wracks, die der letzte Hurrican angespült hatte vorbei zur Flußmündung des Indian Rivers. Dort schaltete Edison den Motor aus und er ruderte uns geräuschlos den Indian River hinauf. Die frühmorgendliche Stimmung, die Geräusche des Urwaldes, das Vogelgezwitscher, gepaart mit den ersten Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg durch das grüne Dickicht bahnten, gaben diesem Ausflug einen ganz besonderen, fast magischen Charakter.
Die Flußfahrt führte uns durch Mangrovensümpfe an Palmenhainen vorbei immer dichter in den tiefen Urwalddschungel. Teilweise waren die Äste so dicht und niedrig, daß wir unsere Köpfe und Edison seine Ruder einziehen mußte, um hindurchzukommen. Wer den Film “Fluch der Karibik” gesehen hat, wird sich vielleicht an die Szene erinnern, in der die Crew der Black Pearl zu der Vodoozauberin durch einen mystischen Wald rudert. Genau hier wurden diese Szenen gedreht. Auch heute noch ist auf Dominica neben den christlichen Religionen Vodoo weit verbreitet. Ganz schön gruselig, oder?
Wir kamen jedoch wohlbehalten zu einem Steg, von dem ein kleiner Pfad zu einer urigen Dschungelbar führte. Edison, unser Führer, machte uns den Vorschlag, doch 10 Minuten alleine den Dschungel zu erkunden. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen und so verschwanden wir vier in das Dickicht des Dschungels, wo die Kinder sich an echten Lianen von Baum zu Baum schwangen. Schon nach einer guten Stunde kamen wir wieder zurück um an der Dschungelbar frisch gespresste kühle Fruchtsäfte zu genießen.
Die Rückfahrt war ebenfalls atemberaubend, jedoch war der Regenwald wegen des hellen Sonnenlichts seiner Mystik beraubt. Wir waren froh, uns an den Rat von Edison gehalten zu haben und früh aufgebrochen zu sein.
Diese Indian-River-Tour war für uns wirklich etwas Außergewöhnliches. Dennoch sehen wir Dominica nicht ganz so positiv wie viele Weltumsegler vor uns. In früheren Logbüchern hatten wir z.B. von Big Papas Restaurant gelesen, das ein Anlaufpunkt aller Weltumsegler ist, selbst von einem TO-Stützpunkt wurde berichtet. Wir haben das ganz anders erlebt. Als wir dort waren, war absolut nichts los, kein einziger Gast, auch in den anderen Restaurants herrschte gähnende Leere, obwohl alle Bojen der Ankerbucht belegt waren. Aber vielleicht hatten wir einfach auch nur Pech.