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23.11.2013 Bordalltag in Papeete

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Es ist schon praktisch hier in Tahiti zu ankern: man kann den Carrefour und einige weitere Geschäfte sowie Restaurants bequem von Dinghi Dock aus zu Fuß erreichen. Bewegung tut gut… wir sind froh um diesen Anstoß wenigstens einmal täglich etwas zu laufen und sei es nur zum Baguettes holen! Meistens gehen Anita oder ich, da Helena und Kolja Vormittags Schule haben, manchmal paddeln aber auch die beiden mit dem Kajak zum Steg… man kann die Baguettes in Kolja’s Rucksack gut erkennen.

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Nachmittags zeichnet Helena oft in ihrer Kabine während Kolja unser Lego wieder für sich entdeckt hat. Er baut die tollsten Segel- und Superyachten mit vielen versteckten technischen Raffinessen. Zuerst hat er aber sich die Zeit genommen und seinen Lego Berg sortiert. Fotos von seinen Konstruktionen folgen in einem späteren Blog

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Zwischendurch müssen die beiden aber auch etwas mitarbeiten und bei der Wartung der Pacific High helfen – nicht immer zu ihrer größten Freude! Neben dem polieren der Alu- und Edelstahlflächen ist das entfernen der Vogelsch… besonders verhasst (leider gelingt es uns nicht immer die Vögel rechtzeitig zu vertreiben). Kolja ist mir eine immer größere Hilfe bei den Wartungsarbeiten an der Pacific High. Die Lärmschutz-Verkleidung rund um unseren Diesel Generator baut er in null-komma-nichts auseinander und wieder zusammen.

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Immer wieder treibt es uns in Baumärkte und Segelzubehör Läden. Diesmal waren wir bei „Mr. Bricolage“, den man recht gut mit dem Dinghi erreichen kann. Kolja erklärt Anita wie er aus diesem Regalbrett sich ein Untergestell für seinen Laptop bauen will, damit dieser nicht mehr so heiß wird.

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Wir hatten ein kleines Problem mit unserem Frischwasser an Bord: ab und zu war das Wasser nicht ganz klar sondern leicht bräunlich verfärbt. Da das Druckwasser System ansonsten einwandfrei funktionierte stand eine Reparatur / Wartung ganz unten auf meiner Prioritäten Liste. Hier in Papeete habe ich die Zeit das Druckwasser Werk auszutauschen Wir haben ein zweites in Reserve an Bord, sodass ich nur die vier Haltebolzen und die beiden Wasseranschlüsse neu verschrauben muss und nach einer knappen Stunde Arbeit läuft unser System wieder. Bei der anschließenden Fehlersuche stelle ich fest, dass das der Schlauch im Ausdehnungsgefäß ein Loch hat, die Pumpen an sich aber vollkommen OK sind. Ein neues Ausdehnungsgefäß ist schnell im Internet gefunden. Bei seiner Größe und Gewicht, werden wir es aber erst in den USA bestellen, da ein Versand nach Französisch Polynesien recht teuer wäre.

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I06_Strom_Carrefourm Carrefour wurde direkt am Eingang ein neues Display installiert, das über den Solarstrom, der auf dem Dach installierten Paneele, Auskunft gibt. 630 KW Strom wurden um 11:30Uhr Vormittags, als dieses Foto entstand, eingespeist. Alle Achtung, das ist doch ein wenig mehr als die max. 1KW, die wir aus unserer Solarfläche bekommen. Ich schätze mal, dass der Carrefour auch etwas mehr als unsere 4,5m2 Solarfläche installiert hat. Apropos Solarstrom: noch eine lustige/dumme Begebenheit. Seit einigen Monaten bekommen wir, laut unserem Bordcomputer, deutlich weniger Strom (ungefähr nur die Hälfte) aus den Solarzellen, als vor einem oder zwei Jahren. Ich konnte mir lange Zeit keinen Reim darauf machen. Unser System berechnet und speichert täglich ca. 30 Parameter über die Stromerzeugung und den Stromverbrauch ab. Ich speichere und werte die Daten seit Beginn unserer Reise aus: Stromverbrauch und Stromgewinnung durch den Generator liegen im Durchschnitt, nur die Solarstrom Gewinnung hat sich halbiert. Die Lösung fand ich in den Tiefen der Systemprogrammierung: unser Computer erkennt einen neuen Tag daran, dass für eine bestimmte Zeit kein Strom aus den Solarzellen fließt (nachts) auf jeden Fall aber um Mitternacht. Nun, wir haben hier in Papeete UTC -11 Stunden, da ich die Systemzeit vergessen hatte umzustellen begann für den Computer genau um 13:00 Uhr Mittag ein neuer Tag und einmal nachts weil ja kein Strom floss: daher die halbierten Werte! Jetzt sind die Werte wieder im grünen Bereich: an Tagen mit guter Sonneneinstrahlung erhalten wir über 400 Amp. an 12 Volt aus den Solarzellen.

AmpTag

Über das ganze Jahr 2013 gesehen waren es bisher durchschnittlich 292 Amp./Tag bzw. 3,5 KW/Tag. Mittags wenn die Sonne fast senkrecht am Himmel steht laden wir über 1KW in die Batterien (Netto-Ladestrom an den Batterien gemessen). Das sind 230Watt/m2 netto… weiteres könnt Ihr unter dem Menüpunkt „Schiff/Sicherheit & Ausrüstung/Solarstrom“ finden.

PeakAmp

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Solarstrom an Bord der Pacific High

(Stand November 2013)

Solarkapazität

Solarpaneele Typ AS100HPC (monokristallin) der Fa. Sunset Solar / Adelsdorf, die wir selektiert (am oberen Leistungsspektrum) bei einem französischen Händler gekauft haben

9x 100/110watt = 900/990Watt installierte Solarpower

Solarfläche

9 Paneele (103×51)cm (ca. 0,5m2) = 4,5 m2

Laderegler

Outback Flexmax 80 (Maximum Power Point Tracking Charge Controller)

Wirkungsgrad zwischen 95% und 97,5%

Solarstrom im Tagesverlauf

Ich habe Mai/Juni 2011 in der Karibik und Oktober/November 2013 in Französisch Polynesien die Solarstromausbeute im Tagesverlauf aufgezeichnet und aus vielen Tagen einen Durchschnitt errechnet. Hier unsere ermittelten Werte:

Solarstrom im Tagesverlauf

Solarstrom 2013

Die Solarstromausbeute 2013 unterscheidet sich nicht wesentlich von den Vorjahren. Dies ist eigentlich verwunderlich, befinden wir uns doch zur Zeit in Äquator Nähe, während wir in den Jahren 2011 und 2012 weit in den Norden bis nach Maine gesegelt sind. Scheinbar kompensiert die lange Tages-Sonnenscheindauer die schräg einfallenden Sonnenstrahlen. Im Jahr 2013 haben wir per 25.November 96.903 Amperestunden bei 12 Volt aus den Solarzellen bekommen. Dies entspricht 1163 KW/h. Durchschnittlich sind das 292 Amp./Tag oder 3,5 KW/Tag.

Solarstrom 2013 nach Monaten

Man kann in der Tabelle keine saisonalen Schwankungen erkennen. Ein Sommer- Winter Gefälle wie beispielsweise in Deutschland gibt es nicht. Die Monatsschwankungen sind, wenn überhaupt, auf Bewölkung (im September hatten wir mehr Wolkentage als üblich) oder lange Segel. Oder Motor- Passagen (Abdeckung der Solarzellen durch die Segel bzw. volle Batterien durch Motorladung) zurückzuführen.

Leider decken wir mit dem Solarstrom nur knapp die Hälfte unseres täglichen Energiebedarf von 7,3KW. Die andere Hälfte wird hauptsächlich durch den Generator gedeckt und minimal durch die Motoren.

Stromerzeugung

Bei aller Euphorie für die Solarzellen ist es ernüchternd, das wir mit durchschnittlich weniger als einer halben Stunde Generator täglich, genauso viel Strom erzeugen. Dabei verbrauchen wir ca. 445l. Diesel d.h. rund 500l. Diesel nebst CO2 Ausstoß ersparen wir uns und der Umwelt pro Jahr.

Solarstrom Tabelle 2013

Wirkungsgrad und Langlebigkeit von Solarzellen

Der Hersteller garantiert mindestens 20 Jahre Lebensdauer der Zellen bei min. 80% Restleistung. Wir können nach fünf Jahren keinerlei Leistungsreduzierung feststellen. Bei einer installierten Leistung von 900/990 Watt laden wir derzeit in Tahiti Spitzenwerte von über 1000Watt netto in unsere Batterien. Dank der Solarinstallation beim keine 500m entfernten Carrefour konnte ich auch den Wirkungsgrad unserer Solarzellen überprüfen. Laut Sunset Solar soll dieser 21% betragen, ein Wert den auch heute, fünf Jahre nach unserem Kauf, nur Spitzenpaneels erreichen. Der Carrefour gibt nämlich auch die Sonneneinstrahlung in Watt pro m2 an. Diese Betrug an mehreren ausgewerteten Tagen max. 1100 Watt pro m2. Unsere max. Ausbeute pro m2 betrug 230 Watt, das ergibt einen Wirkungsgrad von exakt 20,9%.