Bei einem unserer nächsten Ausflüge erregt ein kolossaler Verkehrsstau in Nadi mein Interesse. Normalerweise fließt der Verkehr hier gemütlich, träge dahin: heute geht plötzlich nichts mehr. Ein wildes Gehupe und hektisches Rangieren sind die Folge.
Die Ursache für den Verkehrskollaps ist schnell gefunden: die Hauptkreuzung wird von der Zuckerrohrbahn blockiert. Dicht mit frisch geerntetem Zuckerrohr beladen reiht sich hier Wagon an Wagon. Nichts rührt sich.
Es müssen Dutzende, ja über hundert Wagons sein, der Zug scheint unendlich. Herrliche Fotomotive für mich, ein Ärgernis für alle Autofahrer.
Da steht der Übeltäter: eine kleine Schmalspur Diesel Lokomotive. Kein Lokomotivführer oder Schaffner zu sehen. Der Dieselmotor ist still.
Dafür werden die Autofahrer langsam ungeduldig: zuerst probieren sich einige PKW’s über den Grünstreifen am Zug entlang vorbei zu quetschen. Dann folgt Ihnen ein vollbesetzter Reisebus… und bleibt natürlich stecken!
Da ist er doch, der Zugführer! Er bleibt gelassen. Die Lokomotive sei alt, sehr alt, erklärt er mir, und sie bräuchte nun Mal ab und zu eine Verschnaufpause. Das gibt sich schon wieder, bestimmt gehe es schon bald weiter! Dass die Lokomotive diesmal mitten auf der Kreuzung stehen geblieben sei, wäre in der Tat ein wenig dumm gelaufen, meint er noch. Wir haben noch Zeit für ein Erinnerungsfoto, das er sich lange auf meinem Kameradisplay anschaut. Dann steigt er wieder in die Lokomotive, der Dieselmotor springt wieder an und die Zuckerrohrbahn nimmt gemächlich Fahrt auf.
Es dauert noch eine gefühlte Ewigkeit, bis der letzte Wagon die Kreuzung passiert hat. Das Ende des Staus erlebe ich nicht mehr, jetzt ist es ja langweilig hier rumzustehen und ich betrete den Eisenwarenladen an der Ecke um noch Schleifpapier zu kaufen…