Kategorien
Allgemein

23.07.09 Ibiza Cala Jonc – Überfahrt nach Mallorca

Irgendwann hat Alles ein Ende – auch unsere schönen Tage auf Ibiza. Demnächst wird unser Parasailor Segel ausgetauscht und bald kommen schon unsere Freunde zu Besuch. Dafür müssen wir uns zu einem etwas größeren Sprung (ca. 75sm von Formentera) nach Mallorca aufraffen. Die Winde sind schwach und auch noch fast auf die Nase, also gehen wir es gemütlich an und kreuzen die Ostküste von Ibiza hinauf. Bei dem Tempo schaffen wir die Strecke nicht an einem Tag und so beschliessen wir noch einen Zwischenstop an der Nordküste von Ibiza zu machen. Kolja setzt sich sofort an den Chartplotter und sucht zielsicher nach einer geeigneten schönen Bucht für uns. Es ist eine Freude zu sehen wir er sich für das Segeln und die Navigation interessiert und wie gut er schon die Geräte bedienen kann. Mit dem Cursor fährt er die Küstenlinie Ibiza’s nach, ruft Windrichtung und Strömungen ab und schaut sich besonders die gespeicherten Panoramabilder der Buchten an: es soll ja eine schöne Bucht sein! Seine Wahl fällt auf die Cala Jonc, eine steilabfallende felsenumrahmte Bucht, nicht besonders gut geschützt aber bei den aktuellen Winden aus nordost bestens für eine Ankernacht geeignet. Als wir dann in die Bucht einlaufen wird uns gleich klar, das sein Vorschlag ein Volltreffer ist: atemberaubende Felsenkulisse, tief türkisfarbenes Wasser und, was das Beste ist: wir sind ganz alleine. Wir geniesen den Tag, gehen ausgiebig schwimmen, Kolja fährt mich zu einem ausgedehnten Fotoshooting durch Enge Felsenpassagen mit unserem Dinghy. Nachts liegen wir im Trampolin und bestaunen die Sterne: in dieser abgelegenen Bucht ohne Licht sind sie besonders gut anzuschauen!

Am nächsten Morgen müssen wir dann doch endgültig weiter… auf nach Mallorca! Anfangs haben wir noch etwas Wind, der sich leider bald verabschiedet: wir müssen einen Gr0ßteil der Strecke motoren: da blutet das Seglerherz! Einziges Highlight auf der Überfahrt ist eine arme kleine Schildkröte die wir mitten im Meer entdecken. Sie hat sich in einem Fischernetz verfangen und kann nicht mehr abtauchen. Wir stoppen die Motoren fahren eine Wende… und suchen die Schidkröte: garnicht so leicht das kleie Tier mitten auf dem Meer wiederzufinden! Von der Pacific High haben wir keine Chance dem Tier zu helfen: Beiboot runterlassen, Kolja springt mit mir rein und los geht der Rettungsversuch. Das erste Teppichmesser bricht beim Versuch die Schildkröte freizuschneiden glatt ab: also wieder zurück zum Mutterschiff und Anita schaut mich recht verständnislos an, als ich Ihr zurufe mir das große Brotmesser zu geben. Damit geht es besser und wenn auch die verängstigte kleine Schildkröte ein paar mal nach meiner Hand schnappt ist sie doch bald vom Netz befreit. Wir atmen auf als Sie nach einigen Schwimmzügen wieder in die Tiefen des Meeres abtaucht!