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Ausflüge

06.11.2014 Centre culturel Tjibaou

Auch wenn sie nur noch 1/3 der Bevölkerung Neukaledoniens ausmachen, bestimmen die Kanaken das Straßenbild.  Im Centre culturel Tjibaou werden ihre Kultur, Lebensweise und Riten erklärt  und im wahrsten Sinne des Wortes lebendig erhalten. Das Museum liegt etwas außerhalb im Norden Noumeas, man kann es mit der Buslinie 40 gut erreichen. Dienstag und Donnerstag nachmittags gibt es eine Führung durch das Zentrum.

Morgens beim Baguette holen entdecke ich frische knackige Paprika auf dem Markt. Beim Metzger kaufe ich Gehacktes dazu, Schalotten, Knoblauch, Tomaten und frische Kräuter haben wir an Bord – also stehen leckere Paprikaschoten auf dem heutigen Menüplan. Ich koche sie schon vormittags, bevor wir zum Museum aufbrechen, vor…

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Ein Kilo Rinderhack passt locker in die vier großen Paprikas.

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Fertig! Heute Abend wenn wir müde vom Ausflug nach Hause kommen muss ich nur noch den Reis dazu kochen.

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Wir warten auf die Buslinie 40. Als Kolja und Len schon Hoffnung schöpfen, dass heute gar kein Bus mehr kommt und sie nicht ins Museum müssen…

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… biegt er doch noch um die Ecke und es geht los. Busfahren ist günstig: eine Fahrkarte kostet ca. 1,50€, Kinder zahlen die Hälfte.

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Die Linie 40 schlängelt sich durch Vororte über den Hügel auf die andere Seite der Halbinsel von Noumea. Hier ein Blick auf den Industriehafen.

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Nach rund 20 minütiger Fahrt steigen wir an der Endstation direkt vor dem Museumseingang aus (im Hintergrund zeichnet sich die markante Architektur des Museums ab).

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Das Centre culturel Tjibaou wurde vom französischen Stararchitekt Renzo Piano entworfen, der auch schon das Centre Pompidou in Paris designed hat.

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Leider fehlte der blaue Himmel am heutigen Tage, aber wir fanden die Architektur des Museums trotzdem beeindruckend.

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Gruppenbild mit Steinmann

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Viele Holzstatuen der verschiedenen Kanaken Tribus sind im Park des Museums ausgestellt

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Auch ein traditionelles Dorf, mit seinen hohen, spitz zu laufenden Hütten wurde hier aufgebaut.

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 Die größte Hütte war dem Chief vorbehalten und wurde nur zu Repräsentationszwecken und als Versammlungsort genutzt. Innenaufnahme des mit Ornamenten verzierten Stützpfeilers und des Daches. Für die Langzeitaufnahme (30 Sekunden)  habe ich die Kamera einfach auf den Boden gelegt und alle anderen Besucher verscheucht die sich immer neugierig über die Kamera beugen wollten.

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Len studiert die Gemälde von 63 bedeutenden Chiefs der Tribus.

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Ein langer Korridor verbindet die 10 Casa (Häuser) die das zentrale Museumsgebäude bilden.

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Jedes haus widmet sich einem Aspekt der Kanakischen Kultur: hier sind geflochtene Körbe, Taschen und Schalen ausgestellt…

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… aber auch Wandgemälde aus geflochtenem Schilf.

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No comment. Len und Kolja hatten die Idee zu diesem Foto: „Köpfe in Körben“

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Die kunstvollen Schnitzereien sind wirklich beeindruckend.

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Die Museums Ausstellung hätten die beiden überlebt…

Um 14:30 Uhr beginnt die Führung, die uns fünf Elemente der Kultur der Kanaken näher bringt: die Entstehung der Welt, der Fische, Tiere und des Menschen, die Geburt eines neuen Menschenlebens, das Erwachsenwerden (symbolisiert durch das Ritual die Heiratserlaubnis durch den Chief der Tribu zu erhalten,  das Alter, die Weisheit und der Tod und schlussendlich der Übergang ins Jenseits / eine andere Dimension. Achtung: die Führung wird zwar durch pantomimische Darstellung, Tänze und kleinen Aufführungen erklärt und  aufgelockert, ist aber komplett in Französisch. Wer nicht wirklich gut französisch versteht, wird vielleicht die Erklärungen nicht verstehen.

Zum Abschluss schauen wir uns noch eine Ausstellung zeitgenössischer Kanakischer Künstler an. Hier eine kleine Auswahl an Exponaten die mir gut gefallen haben.

Nachdem wir um Haaresbreite den Bus verpassen, weil Anita und ich noch so lange im Museumsladen Bilderbände anschauen mussten kehren wir erst mit einem der letzten Busse Heim.

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Bordalltag

04.11.2014 Am Ende der Welt

Was die Bar in der „Maikai Marina“ Bora Bora oder „Cardos“ in Port Denarau Fiji waren, ist in Noumea die Bar „Le bout du monde“. Der abendliche Seglertreff zum gemütlichen Beisammensein, Austausch von Ratsch und Tratsch, den neuesten Erlebnissen oder nicht enden wollenden Reparatur-Katastrophen an Bord. Hier sehen wir die Windara mit Karl und seiner Familie wieder, die Moana mit Johann, Christine und Kim aber auch die Chessie und die Mariposa.

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Mit Birgit, Jutta, Michael und Jochen verbringen wir so manchen feucht fröhlichen Abend und Len und Kolja müssen sich in Geduld üben, bevor es Abendessen gibt.

Immer wieder diskutieren wir auch über das Wetter. Während Windara, Moana und wir nach Australien segeln geht es für Chessie und Mariposa nach Neuseeland. Chessie ist für die World ARC nach Wangirai angemeldet, die wollten eigentlich heute los, verschieben aber ihren Start um ein paar Tage. Ehrlich gesagt sehe ich kein Wetterfenster um nach Neuseeland zu segeln. Die vorherrschende Windrichtung kommt aus Südost (genau da liegt Neuseeland) und westlich vom Minerva Riff soll sich in den kommenden Tagen ein dickes Tief mit Wind bis 50kn und Wellen von 5m bilden.

Da haben wir es leichter, die nach Australien wollen. Westwärts segeln mit dem Wind im Rücken ist angenehmer. Wir überlegen entweder zwischen dem 8. bis 12.11 los zu segeln oder doch erst nach dem 16.ten. Der Wind schaut gut aus, aber ein Sturmtief südlich von Australien soll uns 3m Schwell aus Süd bringen. Eigentlich wäre uns der 8.11 zu früh: Neukaledonien gefällt uns zu gut, es gibt noch so vieles zu entdecken! Wir möchten noch einmal in die Inselwelt rund um die Ile des Pins zurück. Johann und Christine haben uns von dem Atoll d’Ouvea vorgeschwärmt, aber ob wir es noch bis dahin schaffen?

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Zurück zum Titel des Blogeintrages: woher stammt der Name des Restaurants „Le bout du monde“  = „Am Ende der Welt“? Erleuchtung findet man, wie so oft, auf der Herrentoilette, bzw. auf der Wand davor. Dort wird die Geschichte des Lokals erklärt. In dieser Bucht strandeten im letzten Jahrhundert viele stolze Segel- und Dampfschiffe die es mit letzter Kraft nach Neukaledonien geschafft hatten. Für diese Seelenverkäufer war dies in der Tat das Ende der Welt. Diese Schiffswracks wurden in die hinterste Ecke des Hafens geschleppt und auf ihnen dieses Lokal erbaut. Möge unseren Segelbooten dieses Schicksal erspart bleiben: darauf stoßen wir an!

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Noch ein kurzer Nachtrag zu den segelbegeisterten Neukaledoniern. Immer wieder beobachten wir sie von unseren Logenplätzen auf der Fly. Kolja und Len und ich fachsimpeln gerne über ihre Segelmanöver. Das ist schon etwas ganz anderes als auf der Pacific High.

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Auch wenn es keine Regatta ist: hier wird sich nichts geschenkt! Wer wird wohl der erste bei der nächsten Wende sein.

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Es ist ja nur Spaßsegeln und so ist auch dieser Kat mit von der Partie. Ungefähr gleich lang wie die Monos lässt er diese alt aus sehen: gefühlt ist er doppelt so schnell!

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Ausflüge

02.11.2014 Sonntag Morgen in Noumea

Meine Crew hat mich nur müde belächelt, als ich heute Morgen um 8:00 Uhr zu einer Radtour rund um die Halbinsel von Noumea aufgebrochen bin. Sie hätten einmal die vielen sportbegeisterten Neukaledonier sehen sollen, die die Strände und Hügelder Stadt schon früh am Sonntagmorgen bevölkerten. Schon um 9:00 waren alle Parkplätze rund um die vielen schönen Badebuchten belegt. Es wimmelte nur so von Joggern, Radfahrern, Skateboardern, Ruderern, Surfern, Kitern und Paraglidern. Das Sonntagswetter ist nach wie vor traumhaft schön, viel Sonne vom wolkenlosen Himmel. Rund 25km / drei Stunden bin ich geradelt um habe viele nette Menschen kennengelernt und neue Eindrücke gesammelt die ich Euch in einer Bildergalerie zeigen möchte:

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Ausflüge

01.11.2014 Noumea: Stadtrundgang

Heute möchte ich Euch mit auf einen Rundgang durch die Hauptstadt Neukaledoniens nehmen. In (Groß) Noumea leben ca. die Hälfte aller Einwohner Neukaledoniens (ca. 130.000 Einwohner). Die Stadt unterscheidet sich in Größe und Reichtum erheblich von den Hauptstädten anderer Inseln des Pazifiks, die wir besucht haben. Es sind wohl die reichlich vorhandenen Bodenschätze (allen voran Nickel) die für Wohlstand sorgen. Nicht jeder profitiert davon: deutlich ist auch die Kluft zwischen Arm und Reich zu erkennen, aber wo ist das anders?

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Bevor mit unserem Rundgang an der „Place de Cocotier“ beginnen habe ich ein paar Schnappschüsse von Einwohnern Noumeas, den Kanaken zusammengestellt. Sie gehören zu den Melanesiern und ihre Gesichtszüge unterscheiden sich sehr von denen der Polynesiern. Sie wirken anmutig in ihren bunten Kleidern. Oft ist ihr Gesichtsausdruck ernst, nach innen gekehrt, der sich aber gerne in ein freundliches Lachen verwandelt.

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Der „Palmenplatz“ besteht eigentlich aus vier hintereinander gelegenen Plätzen. Dieses Foto zeigt den „Place de la Marne“

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Weiter nördlich in der Nähe des Hafens steht das alte Zollhaus

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Von einem lauten Knattern angelockt schieße ich dieses Foto einer Harley die gerade zum Tor des Zentralkrankenhauses hinaus fährt.

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Ein Blick durch eine Seitengasse auf den Brunnen der „Place Courbet“

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Es gibt nicht viele historische Gebäude in Noumea. Oft liegen sie versteckt oder sind in moderne Fassaden integriert.

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Die Protestantische Kirche am Hügel über Noumea gelegen, macht einen eher bescheidenen Eindruck…

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… wie auch der Innenraum (das Dach wird gerade neu isoliert). Rund 1/3 der Bevölkerung ist protestantischen Glaubens, 2/3 sind katholisch.

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Ein letztes Foto der „Place Feillet“ mit seinem Musikpavillon, der den „Place de Cocotier“  nach Osten abschließt.

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Über allem thront die Kathedrale von Noumea.

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Für eine Kathedrale im gotischen Stil ein eher schlichtes Mittelschiff.

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Durch das Portal hat man einen schönen Ausblick auf den Hafen.

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Noch besser vom Vorplatz.

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Selten einen so aktiv betriebenen Wassersport gesehen: jeden Wochentag segeln abends dutzende Boote in der untergehenden Sonne. Teilweise Privatboote aber auch viele Segelschulen mit Jugendlichen an Bord.

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Birgit und Micha von der „Mariposa“ sind auf einen Sundowner zu uns ins quirlige Ankerfeld gekommen. Michael fotografiert und misst unseren Kühlschrank aus. Er hat seit längerem vor in Neuseeland einen ähnlichen Haushaltskühlschrank und eine Tiefkühltruhe auf seiner Lagoon 500 zu installieren.

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Ausflüge Bordalltag Neue Bekanntschaften

30.10.2014 Erste Eindrücke von Noumea

Neukaledonien / Noumea

Noumea

Neukaledonien ist vielleicht eine weniger bekannte, wildere Insel im Pazifischen Ozean hat aber neben französischem Flair und guten Einkaufsmöglichkeiten viele unterschiedliche Landschaften zu bieten… Das Einklarieren ist etwas langwierig, für die drei Ämter (Immigration, Custom und Biosecurity) haben wir 1 ½ Stunden benötigt. Die Beamten waren freundlich und kompetent. Das Ein- und Ausklarieren ist kostenlos, Boot und Crew dürfen ein Jahr lang in Neukaledonien bleiben. Die angeblich so strengen Kontrollen: Fehlanzeige – zu uns kam niemand an Bord.

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Erste Morgenröte um 4:50 Uhr (aufgenommen am Ankerplatz in der Baie de l’Orphelinat)…

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… Sonnenaufgang un 5:20 Uhr. Wenn Ihr Euch fragt was ich zu dieser unchristlichen Zeit schon an Deck rumturne um Fotos zu machen, kann ich nur antworten: ich mich auch!

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Wir erkunden erst einmal die nähere Umgebung zu Fuß. Ein wenig Sightseeing, einige Sehenswürdigkeiten aber immer mit den üblichen Überlegungen im Hinterkopf: wo gibt es einen guten Supermarkt, eine Bäckerei…  Dieses Foto entstand an der „Promenade de l’ Orphenilat“ einer prächtigen Uferpromenade im Süden der Bucht.

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Neukaledonien ist ein Schmelztiegel verschiedener Rassen: die Bevölkerung besteht aus den Ureinwohnern die Melanesier (auch Kanak), die aber mittlerweile nur noch eine Minderheit sind. Die Mehrzahl der Einwohner sind Siedler / Einwanderer hauptsächlich aus Frankreich (Caldoches). Dementsprechend variiert die Hautfarbe von weiß bis zum tiefsten dunkelbraun. Auch wenn die Menschen manchmal einen ernsten Eindruck machen (Melanesier haben ganz andere Gesichtszüge die Polynesier), sind sie freundlich und  es ist leicht mit ihnen Kontakt zu bekommen.

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Für die Pacific high wäre diese Schiffsschraube dann wohl doch zu groß

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Panorama des südlichen Endes der Bucht von Noumea. In der Bucht liegen geschätzte 1.000 Boote vor Anker, an der Mooring oder in den drei Marinas.

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Birgit und Michael haben ein Mietauto und nehmen uns mit zu einem sehr guten Italiener. Jutta und Jochen sind auch mit von der Partie. Besonders die Pizzas finden großen Anklang. Über 60 verschiedene gibt es auf der Speisekarte, die auch noch in unterschiedlichen Käsevarianten bestellt werden können.

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Gut, dass wir ein schnelles Dinghi haben: die Bucht ist doch recht weitläufig. Heute durchstöbern wir das Stadtzentrum und lassen unser Beiboot in der Marina Port Moselle.

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Die Fischmarkthalle.

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Spiegelung der Yachten am Steg in den blitzsauber geputzten Vitrinen. Die Auswahl an frischem Fisch ist beeindruckend.

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Wir brauchen dringend eine Stärkung. Die vielen kleinen angenehm duftenden Bäckereien verführen zum Naschen…

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Der Gemüsemarkt

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Stadtbild von Numea: könnte auch an der Cote  d‘ Azur sein.

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Ein parkähnlicher Grünstreifen führt durch das Stadtzentrum

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Riesige Luftwurzeln

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Die Gendarmerie von Noumea

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Anita und Len haben ein Bekleidungsgeschäft gefunden in das sie unbedingt hineinwollen. Kolja ist nicht begeistert, wird aber kurzerhand von seiner Schwester „überredet“ und in den Einkaufsladen geschoben!

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Eines der vielen kleinen netten französischen Lokale. Hier wollen wir demnächst einmal mit unseren Freunden essen gehen…