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Bordalltag Neue Bekanntschaften

15.11.2014 Besuch

Eigentlich wollten wir heute wieder eine Radtour unternehmen, der leicht bewölkte Himmel am Morgen gibt uns aber den fadenscheinigen Vorwand heute faul zu sein und an Bord zu bleiben. Es wird also nur ein kurzer Ausflug mit dem Dinghi und dann 1km zu Fuß zum kleinen Laden am Ende der Baie Kuto um Baguettes und ein paar Kleinigkeiten zu kaufen.

Ab Mittag schauen wir immer Mal wieder zum Ufer ob sich denn unser Besuch schon blicken lässt. Wir hatten uns doch mit Aline und Elodie für heute Nachmittag verabredet. Erst jetzt wird uns klar, dass die Einladung: kommt am Samstag einfach in die Baie Kuto, wir holen Euch dann mit dem Dinghi vom Strand ab, doch recht vage war. Der Bucht ist 2km weit und wann ist Nachmittag?

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Der erste Gast der sich einstellt ist Emma. Wieder einmal besucht uns eine anhängliche Möwe die bei uns traditionell Emma genannt wird. Sie ist interessiert und zutraulich. Beobachtet uns mal von der Reling, mal stolziert sie auf den Solarzellen… und sie ist wohl erzogen und stubenrein: bisher hat sie unser Deck noch kein einziges Mal vollgesch… da würden wir dann auch keinen Spaß verstehen!

Um halb vier Uhr geben wir die Hoffnung auf, dass die beiden uns noch besuchen kommen. Vielleicht trauen sie sich nicht oder haben etwas Besseres vor. Da unser Außenborder, nachdem wir in Suva wieder mal schlechten Sprit erwischt haben (war das eine braune Brühe), immer noch nicht gut anspringt, machen Kolja und ich uns daran noch einmal den Vergaser und die Kraftstoffpumpe zu reinigen. Wir haben gerade alle Teile ausgebaut und zerlegt als Len am Ufer mehrere Gestallten entdeckt die uns zuwinken und laut Anita rufen. Wir bauen Alles in Rekordzeit wieder zusammen und ich düse zum Strand. Es sind Aline, Elody und ihre fünfjährige Tochter Kirlie und deren Freundin Celine. Die beiden kleinen Mädchen habe ich vom ersten Augenblick in mein Herz geschlossen, sie kreischen vor Freude als ich eine extra Runde Vollgas durch die Bucht fahre.

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Nach der Begrüßung müssen wir erst einmal das viele Obst Gemüse sowie Kräuter die sie mitgebracht haben verstauen – alles aus dem eigenen Garten: vielen Dank! Es entwickelt sich gleich eine rege Unterhaltung: ich bin neugierig mehr über ihr Leben und die Insel zu erfahren und sie finden unser Segler Dasein spannend. Besonders Kirlie fragt mir ein Loch in den Bauch. Ich finde es interessant mehr über das Leben der Kanaken in einer Tribu aus erster Hand zu erfahren. Len, Kolja und Anita können dem Gespräch einigermaßen folgen, komplexere Zusammenhänge übersetze ich.

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Den beiden Mädchen wird es zu langweilig und sie erkunden die Pacific High auf eigene Faust. Es ist schön sie im Hintergrund jauchzen zu hören wenn sie etwas Neues entdeckt haben wie zum Beispiel die Luken auf der Fly.

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Dann kommen sie mich abholen. Die Trampoline auf dem Vorschiff sind ihnen suspekt, da muss ich mitkommen.

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Schnell noch auf die Fly: „Wir segeln, wir segeln!“, rufen die beiden im Chor. Kirlie ruft ihre Mutter: „Maman, ca bouge!“ (wir bewegen uns wirklich!) – sie sind goldig die beiden!

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Dann hebe ich die beiden aufs Dach und sie erzählen mir von ihren Eltern, der Schule und ihren Freunden. Kirlies Vater ist Franzose, also ein „Zoreilles“ (einer von der Ohren, wie die neu zugezogenen Franzosen von den Kanaken genannt werden. Das macht aber nichts, meint sie, er sei trotzdem ein ganz lieber!

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Dann trauen sich die beiden doch noch aufs Trampolin. Der Nachmittag vergeht wie im Flug und es ist halb sieben Uhr, die Sonne schon untergegangen als ich die vier wieder zurück zum Steg bringe. Sie bedanken sich überschwänglich für den Nachmittag an Bord, ich mich für das viele Obst und Gemüse (das wär doch nicht nötig gewesen: wir nehmen es aber gerne!). Sie fragen mich zum Abschied wie lange wir noch bleiben, da sie leider bis Donnerstag in Noumea sind und uns gerne zum Grillen einladen würden. Da wollen wir spätestens die SO Winde nutzen um selber nach Noumea zu segeln. Aber, man weiß ja nie und wir tauschen sicherheitshalber auch noch die Telefonnummern aus.

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Bordalltag Segeln

12.11.2014 (Fast) Paradiesische Verhältnisse

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Es waren zwei wunderschöne ruhige Tage in der Baie Ire. Von dem Starkwind und dem Schwell haben wir an unserem geschützten Ankerplatz hinter der Ile Ouen nicht viel mitbekommen. Dafür viel Sonne und einige neue Bekanntschaften. Am Mittwoch hat sich der Wind so weit gelegt, dass wir über die große Lagune zur Ile des Pins motoren können. Wir haben Wind zwischen 5kn und 10kn meistens auf die Nase. Nur ein Viertel der Strecke lohnt es sich die Segel zu setzen. Wir wollen uns aber nicht beschweren: immer noch besser als gegen 1m bis 2m Schwell anzufahren wie es in den letzten Tagen der Fall gewesen wäre. Es ist gemütlich an Bord: Len und Kolja lernen ganz normal für die Schule, Anita putzt und räumt auf – ich glaube so ordentlich und sauber wie zur Zeit, vor unserer Einreise nach Australien, war die Pacific High noch nie. Die Mariposa und die Chessie sind auch unterwegs und wir laufen fast zeitgleich in die Bucht von Kuto ein. Das Wasser ist genauso klar und türkisblau wie beim letzten Besuch und wir sind wieder hin und weg von der Bucht. Zum Sundowner haben wir die beiden anderen Boote eingeladen und Michael bringt einen ganzen Berg an leckerem Fingerfood mit. Das ist auch gut so, denn es wird ein langer fröhlicher Abend und das Abendessen wird kurzerhand zum Mitternachts-Snack umfunktioniert.

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Wir freuen uns nun doch noch die nette Runde bei uns an Bord zu haben. In Noumea hatte das auf Grund der Entfernung zwischen Ankerfeld (wo wir lagen), Mooringfeld (Mariposa) und Port Moselle (Chessie) nicht geklappt.

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Danke an Michael für die tolle Vorspeisenplatte.

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Jutta und Jochen im Sonnenuntergang.

Warum also nur (fast) paradiesische Verhältnisse? Weil wir neben diesen vielen schönen Erlebnissen leider auch Spaßbremsen an Bord haben, die da heißen: Schulunterricht, Reparaturen, Wartungsarbeiten, Einkaufen, Kochen, Putzen etc.

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Wir haben in Suva/Fiji leider wieder schlechten Sprit erwischt (war das eine braune trübe Brühe) und dies leider erst bemerkt als der Außenborder nicht mehr lief. Kolja und ich zerlegen gerade mal wieder den Vergaser. Außerdem war der Service am Generator fällig und das Unterwasserschiff musste wieder vom Bewuchs befreit werden: so richtig zufrieden sind wir mit Coppercoat als Antifouling nicht.

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Segeln

10.11.2014 Segeln in Neukaledonien  

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Die letzten Tage waren von vielen Diskussionen rund ums Wetter geprägt. Besonders unsere Freunde die nach Neuseeland aufbrechen, haben es nicht leicht. Prinzipiell ist unser Kurs Richtung Australien leichter zu segeln aber auch hier sagen die Wetterprognosen ungünstige Winde und viel Schwell aus Süden voraus. Die ARC ist um den 4.11 Richtung Neuseeland aufgebrochen. Am Funk hört man von den Booten nichts Gutes: Sie bolzen gegen Wind und Welle aus südöstlichen Richtungen an. Chessie und Mariposa haben daher ihre Abreise verschoben und wir hoffen sie noch einmal auf der Ile des Pins zu sehen.

Wir erledigen noch einige Kleinigkeiten in Noumea, schleppen unsere Kinder in ein paar Museen und verproviantieren uns für die kommenden Tage beim Supermarkt Casino. Am Samstagvormittag segeln wir dann bei schönstem Sonnenschein und leichten westlichen Winden wieder in den Süden Neukaledoniens. Während Len und Kolja für die Schule büffeln, sitzen Anita und ich auf der Fly und lesen. Später frage ich Len und Kolja französisch Vokabeln ab. Unterwegs gibt es eine leichte Suppe mit auf dem Tepan Yaki in Kräuter-Olivenöl geröstetem Baguette. Wir segeln wieder durch den spektakulären Canal Woodin und erreichen am frühen Nachmittag die Bay de Prony. Zuerst versuchen wir in der Baie de L’ouest zu Ankern. Überraschenderweise haben wir hier leichte Fall Böen und der Schlammboden hält auch nicht besonders. Also ankern wir noch einmal um und fahren um die Ecke in die Baie de la mine anglais. Die Landschaft in dieser Bucht gefällt uns besser und hier gibt es keine Fall Böen. Wir lernen ein anderes Seglerpärchen kennen, die seit 30 Jahren hier segeln und daher das Revier in und auswendig kennen und uns viele wertvolle Tipps geben.

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Es wird ein wunderschöner Abend in dieser malerischen Bucht. Die rote Erde der Berge rings um uns herum glüht in der Abendsonne. Wir haben es uns zum Sundowner gemütlich gemacht, es ist windstill man hört unzählige Vögel zwitschern… kann es im Paradies schöner sein?

Vorm zu Bett gehen lade ich noch einmal die aktuellen Wetterfiles aus dem Internet herunter. Das seit Tagen angekündigte Tief westlich vom Minerva Atoll soll Morgen Nachmittag zu einem Doppeltief auswachsen und auch uns am Sonntagnachmittag 25kn Wind aus Süd bringen. Wir werden also früh aufbrechen um vor diesen Winden die Ile des Pins zu erreichen. Die Nacht wird genauso ruhig wie angekündigt, aber schon um halb sechs Uhr werde ich von einem kräftigem Regenschauer geweckt.

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Der Himmel ist komplett zugezogen, die Ausläufer des Tiefs sind 12 Stunden eher da, als vorhergesagt.

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(Besonders der Schwell von über 4m mit einer Periode von 8s würde eine Passage sehr unangenehm werden lassen)

Als wir zur Prony Bay hinausfahren wehen uns bereits 27kn Wind auf die Nase: das wird heute nichts mehr mit der Segelei zur Ile des Pins.

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Wir verständigen uns am UKW Funk mit der Mariposa, die ca. 5sm voraus segelt und 30kn+ Wind hat und der Chessie, die so schlau war etwas später aufzustehen und hinter uns ist.

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Die beiden beschließen an ihren Ankerplatz am Ende der Prony Bay zurückzukehren, wir wollen es in der Bay Ire im Canal Woodin probieren. Die Bucht hatte uns schon beim vorbeisegeln sehr gut gefallen, außerdem ist sie in alle Windrichtungen optimal geschützt und liegt weiter vom Festland entfernt verspricht daher weniger Wolken und mehr Sonne. Und genauso kommt es: während es draußen mit 25-30kn weht, ankern wir in der Baie Ire um 9:00 Uhr bei nur 10-15kn Wind und schon eine Stunde später reißt der Himmel auf und wir haben diesen traumhaften Ausblick:

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Blick nach Süden auf die Ile Ouen. Wir sind zwar nicht dort wo wir eigentlich hin wollten, aber hier ist es auch wunderschön, also: was soll’s!

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Blick nach Norden über den Canal Woodin auf das Festland Neukaledoniens. Ca. eine Stunde vor Sonnenuntergang bilden sich stimmungsvolle Schatten an der Bergflanken

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Die Berge verfärben sich immer mehr Richtung dunkles feuriges rot. Die Aufnahme ist ca. 20 min. nach Sonnenuntergang entstanden. Bald werden wir unzählige hell funkelnde Sterne am klaren Himmel sehen können…

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Bordalltag

04.11.2014 Am Ende der Welt

Was die Bar in der „Maikai Marina“ Bora Bora oder „Cardos“ in Port Denarau Fiji waren, ist in Noumea die Bar „Le bout du monde“. Der abendliche Seglertreff zum gemütlichen Beisammensein, Austausch von Ratsch und Tratsch, den neuesten Erlebnissen oder nicht enden wollenden Reparatur-Katastrophen an Bord. Hier sehen wir die Windara mit Karl und seiner Familie wieder, die Moana mit Johann, Christine und Kim aber auch die Chessie und die Mariposa.

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Mit Birgit, Jutta, Michael und Jochen verbringen wir so manchen feucht fröhlichen Abend und Len und Kolja müssen sich in Geduld üben, bevor es Abendessen gibt.

Immer wieder diskutieren wir auch über das Wetter. Während Windara, Moana und wir nach Australien segeln geht es für Chessie und Mariposa nach Neuseeland. Chessie ist für die World ARC nach Wangirai angemeldet, die wollten eigentlich heute los, verschieben aber ihren Start um ein paar Tage. Ehrlich gesagt sehe ich kein Wetterfenster um nach Neuseeland zu segeln. Die vorherrschende Windrichtung kommt aus Südost (genau da liegt Neuseeland) und westlich vom Minerva Riff soll sich in den kommenden Tagen ein dickes Tief mit Wind bis 50kn und Wellen von 5m bilden.

Da haben wir es leichter, die nach Australien wollen. Westwärts segeln mit dem Wind im Rücken ist angenehmer. Wir überlegen entweder zwischen dem 8. bis 12.11 los zu segeln oder doch erst nach dem 16.ten. Der Wind schaut gut aus, aber ein Sturmtief südlich von Australien soll uns 3m Schwell aus Süd bringen. Eigentlich wäre uns der 8.11 zu früh: Neukaledonien gefällt uns zu gut, es gibt noch so vieles zu entdecken! Wir möchten noch einmal in die Inselwelt rund um die Ile des Pins zurück. Johann und Christine haben uns von dem Atoll d’Ouvea vorgeschwärmt, aber ob wir es noch bis dahin schaffen?

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Zurück zum Titel des Blogeintrages: woher stammt der Name des Restaurants „Le bout du monde“  = „Am Ende der Welt“? Erleuchtung findet man, wie so oft, auf der Herrentoilette, bzw. auf der Wand davor. Dort wird die Geschichte des Lokals erklärt. In dieser Bucht strandeten im letzten Jahrhundert viele stolze Segel- und Dampfschiffe die es mit letzter Kraft nach Neukaledonien geschafft hatten. Für diese Seelenverkäufer war dies in der Tat das Ende der Welt. Diese Schiffswracks wurden in die hinterste Ecke des Hafens geschleppt und auf ihnen dieses Lokal erbaut. Möge unseren Segelbooten dieses Schicksal erspart bleiben: darauf stoßen wir an!

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Noch ein kurzer Nachtrag zu den segelbegeisterten Neukaledoniern. Immer wieder beobachten wir sie von unseren Logenplätzen auf der Fly. Kolja und Len und ich fachsimpeln gerne über ihre Segelmanöver. Das ist schon etwas ganz anderes als auf der Pacific High.

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Auch wenn es keine Regatta ist: hier wird sich nichts geschenkt! Wer wird wohl der erste bei der nächsten Wende sein.

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Es ist ja nur Spaßsegeln und so ist auch dieser Kat mit von der Partie. Ungefähr gleich lang wie die Monos lässt er diese alt aus sehen: gefühlt ist er doppelt so schnell!

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Ausflüge

01.11.2014 Noumea: Stadtrundgang

Heute möchte ich Euch mit auf einen Rundgang durch die Hauptstadt Neukaledoniens nehmen. In (Groß) Noumea leben ca. die Hälfte aller Einwohner Neukaledoniens (ca. 130.000 Einwohner). Die Stadt unterscheidet sich in Größe und Reichtum erheblich von den Hauptstädten anderer Inseln des Pazifiks, die wir besucht haben. Es sind wohl die reichlich vorhandenen Bodenschätze (allen voran Nickel) die für Wohlstand sorgen. Nicht jeder profitiert davon: deutlich ist auch die Kluft zwischen Arm und Reich zu erkennen, aber wo ist das anders?

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Bevor mit unserem Rundgang an der „Place de Cocotier“ beginnen habe ich ein paar Schnappschüsse von Einwohnern Noumeas, den Kanaken zusammengestellt. Sie gehören zu den Melanesiern und ihre Gesichtszüge unterscheiden sich sehr von denen der Polynesiern. Sie wirken anmutig in ihren bunten Kleidern. Oft ist ihr Gesichtsausdruck ernst, nach innen gekehrt, der sich aber gerne in ein freundliches Lachen verwandelt.

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Der „Palmenplatz“ besteht eigentlich aus vier hintereinander gelegenen Plätzen. Dieses Foto zeigt den „Place de la Marne“

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Weiter nördlich in der Nähe des Hafens steht das alte Zollhaus

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Von einem lauten Knattern angelockt schieße ich dieses Foto einer Harley die gerade zum Tor des Zentralkrankenhauses hinaus fährt.

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Ein Blick durch eine Seitengasse auf den Brunnen der „Place Courbet“

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Es gibt nicht viele historische Gebäude in Noumea. Oft liegen sie versteckt oder sind in moderne Fassaden integriert.

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Die Protestantische Kirche am Hügel über Noumea gelegen, macht einen eher bescheidenen Eindruck…

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… wie auch der Innenraum (das Dach wird gerade neu isoliert). Rund 1/3 der Bevölkerung ist protestantischen Glaubens, 2/3 sind katholisch.

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Ein letztes Foto der „Place Feillet“ mit seinem Musikpavillon, der den „Place de Cocotier“  nach Osten abschließt.

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Über allem thront die Kathedrale von Noumea.

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Für eine Kathedrale im gotischen Stil ein eher schlichtes Mittelschiff.

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Durch das Portal hat man einen schönen Ausblick auf den Hafen.

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Noch besser vom Vorplatz.

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Selten einen so aktiv betriebenen Wassersport gesehen: jeden Wochentag segeln abends dutzende Boote in der untergehenden Sonne. Teilweise Privatboote aber auch viele Segelschulen mit Jugendlichen an Bord.

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Birgit und Micha von der „Mariposa“ sind auf einen Sundowner zu uns ins quirlige Ankerfeld gekommen. Michael fotografiert und misst unseren Kühlschrank aus. Er hat seit längerem vor in Neuseeland einen ähnlichen Haushaltskühlschrank und eine Tiefkühltruhe auf seiner Lagoon 500 zu installieren.

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Ausflüge Bordalltag Neue Bekanntschaften

30.10.2014 Erste Eindrücke von Noumea

Neukaledonien / Noumea

Noumea

Neukaledonien ist vielleicht eine weniger bekannte, wildere Insel im Pazifischen Ozean hat aber neben französischem Flair und guten Einkaufsmöglichkeiten viele unterschiedliche Landschaften zu bieten… Das Einklarieren ist etwas langwierig, für die drei Ämter (Immigration, Custom und Biosecurity) haben wir 1 ½ Stunden benötigt. Die Beamten waren freundlich und kompetent. Das Ein- und Ausklarieren ist kostenlos, Boot und Crew dürfen ein Jahr lang in Neukaledonien bleiben. Die angeblich so strengen Kontrollen: Fehlanzeige – zu uns kam niemand an Bord.

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Erste Morgenröte um 4:50 Uhr (aufgenommen am Ankerplatz in der Baie de l’Orphelinat)…

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… Sonnenaufgang un 5:20 Uhr. Wenn Ihr Euch fragt was ich zu dieser unchristlichen Zeit schon an Deck rumturne um Fotos zu machen, kann ich nur antworten: ich mich auch!

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Wir erkunden erst einmal die nähere Umgebung zu Fuß. Ein wenig Sightseeing, einige Sehenswürdigkeiten aber immer mit den üblichen Überlegungen im Hinterkopf: wo gibt es einen guten Supermarkt, eine Bäckerei…  Dieses Foto entstand an der „Promenade de l’ Orphenilat“ einer prächtigen Uferpromenade im Süden der Bucht.

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Neukaledonien ist ein Schmelztiegel verschiedener Rassen: die Bevölkerung besteht aus den Ureinwohnern die Melanesier (auch Kanak), die aber mittlerweile nur noch eine Minderheit sind. Die Mehrzahl der Einwohner sind Siedler / Einwanderer hauptsächlich aus Frankreich (Caldoches). Dementsprechend variiert die Hautfarbe von weiß bis zum tiefsten dunkelbraun. Auch wenn die Menschen manchmal einen ernsten Eindruck machen (Melanesier haben ganz andere Gesichtszüge die Polynesier), sind sie freundlich und  es ist leicht mit ihnen Kontakt zu bekommen.

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Für die Pacific high wäre diese Schiffsschraube dann wohl doch zu groß

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Panorama des südlichen Endes der Bucht von Noumea. In der Bucht liegen geschätzte 1.000 Boote vor Anker, an der Mooring oder in den drei Marinas.

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Birgit und Michael haben ein Mietauto und nehmen uns mit zu einem sehr guten Italiener. Jutta und Jochen sind auch mit von der Partie. Besonders die Pizzas finden großen Anklang. Über 60 verschiedene gibt es auf der Speisekarte, die auch noch in unterschiedlichen Käsevarianten bestellt werden können.

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Gut, dass wir ein schnelles Dinghi haben: die Bucht ist doch recht weitläufig. Heute durchstöbern wir das Stadtzentrum und lassen unser Beiboot in der Marina Port Moselle.

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Die Fischmarkthalle.

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Spiegelung der Yachten am Steg in den blitzsauber geputzten Vitrinen. Die Auswahl an frischem Fisch ist beeindruckend.

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Wir brauchen dringend eine Stärkung. Die vielen kleinen angenehm duftenden Bäckereien verführen zum Naschen…

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Der Gemüsemarkt

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Stadtbild von Numea: könnte auch an der Cote  d‘ Azur sein.

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Ein parkähnlicher Grünstreifen führt durch das Stadtzentrum

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Riesige Luftwurzeln

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Die Gendarmerie von Noumea

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Anita und Len haben ein Bekleidungsgeschäft gefunden in das sie unbedingt hineinwollen. Kolja ist nicht begeistert, wird aber kurzerhand von seiner Schwester „überredet“ und in den Einkaufsladen geschoben!

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Eines der vielen kleinen netten französischen Lokale. Hier wollen wir demnächst einmal mit unseren Freunden essen gehen…

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26.10.2014 Neu Kaledonien – Ile des pins

Nicht ganz legal, aber nach Aussage befreundeter Segler wohlwollend geduldet, ankern wir auch am Sonntag in der Bucht von Kuto vor der Ile des Pins. Eigentlich sollten wir zuerst in der Hauptstadt Noumea einklarieren, aber wir wollten diese schöne Insel ganz im Südosten Neukaledoniens nicht verpassen und waren uns nicht sicher, ob wir uns von Noumea aufraffen könnten gegen die Passatwinde wieder ostwärts zu segeln. Wir werden nicht enttäuscht: die Bucht wie auch die ganze Insel sind genau so schön wie auf den Bildern. Das Wasser ist türkis-blau und klar, die Puder-Sand-Strände strahlend weiß, keine Koralle weit und breit weder am Strand noch am Ankerplatz. Dafür Felsformationen und richtige Wälder und Wiesen. Einzig das Meer könnte wärmer sein (nur 23 Grad = brrrrr kalt für uns verwöhnte Segler!).

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Nach vier Nächten segeln gehen wir den Sonntag ruhig an. Ausschlafen, dann ein kräftiges Frühstück. Ein bisschen aufräumen, die Pacific High grob von der Salzkruste befreien die sich überall an Deck gebildet hat, etwas lesen, in der Sonne dösen…

Am Nachmittag raffen wir uns dann doch noch auf und erkunden die Bucht mit dem Dinghi…

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Wenn kein Kreuzfahrtschiff seine Passagiere  hier ausspuckt, dürfen wir Segler den Anlegesteg benutzen. Unser erster Kontakt mit Einheimischen ist sehr freundlich, sie lotsen uns auf die bessere Seite des Steges und nehmen auch unsere Leine in Empfang.

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Gleich hinter dem Steg treffen wir auf eine alte Bekannte: wie in Fiji sehen wir auch in Neukaledonien gleich in den ersten Stunden eine giftige Seeschlange. Es scheint die gleiche Art zu sein: eine Laticauda, oder Nattern-Plattschwanz Seeschlange. Diesmal ist sie allerdings an Land und schlängelt sich ganz gemütlich über die Straße. Ob das ein Wink mit dem Zaunpfahl ist, hier nicht ganz so sorglos durch die Botanik zu stapfen? Schließlich haben wir nur Flip Flops an.

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Gleich hinter dem Steg liegt auch das ehemalige Gefängnis, dessen Ruinen jetzt ein Museum und eine Art Boutique beherbergen

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Von allen Seiten strömen Menschen mit Koffern an uns vorbei. Auch Busse und Taxis bringen Touristen zur Schnellfähre die heute Abend nach Noumea ablegt.

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Blick über den gepflegten Strand auf die Bucht von Kuto, im Hintergrund ankert die Pacific High.

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Der Kilometer lange weiße Sandstrand von Kuto. In den Palmen eingebettetes ein einfaches Hotel, aber typisch französisch mit viel Charme und Stil hergerichtet. Die Korbstühle auf der Holzterrasse laden nur so ein hier einen Sundowner zu trinken… aber wir haben weder Geld dabei, noch haben wir offiziell einklariert, also lassen wir das lieber.

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Der Sand ist so fein wie Puderzucker. Kinder die am Strand spielen formen runde Bälle daraus, die so fest sind, dass sie sie sich diese zuwerfen können.

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Hinter dem Strand beginnt ein lichter Mischwald aus Palmen, Pinien und Laubbäumen.

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Solch knorrige alte Bäume haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Sie geben zusammen mit dem urigen Zaun, der die Bungalows des Hotels umschließt tolle Fotomotive ab.

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Ein breiter Zebrastreifen führt über die Straße in den dichten Wald…

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… der auf der schmalen Landzunge wächst die die Bucht von Kuto von der Baie de Kanumera trennt.

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Das südliche Ende der Bucht von Kanumera. Die Sonne steht schon sehr tief am Horizont…

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… und taucht alles in ihr goldenes Licht. Wir sind ganz berauscht von der Landschaft und den Farben. Ich könnte noch stunden bleiben und Fotos machen, aber es wird langsam dunkel: Zeit zurück an Bord zu gehen.

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Wir überqueren wieder die Straße und das kleine Wäldchen: wer würde bei diesem Foto vermuten, dass es in Neukaledonien aufgenommen worde?

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Auf der Rückfahrt mit dem Dinghi mache ich dieses Gegenlichtfoto von der Schnellfähre nach Noumea. Auf dem Steg heben sich kontrastreich die wartenden Touristen ab.

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Zurück an Bord nehmen lassen wir diesen wunderschönen Sonntag mit einem besonderen Sundowner ausklingen. Ich gönne mir ein Glas Talisker (mein bevorzugter Scottish Single Malt) den ich, nach langem verhandeln, noch im MHCC in Suva/Fiji erstanden hatte.

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Was gibt es schöneres als zusammen mit seiner Familie auf seinem Segelboot zu sitzen und in den Sonnenuntergang zu schauen. Das Plätschern der Wellen, das Klirren des Eis im Glas…

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Ausflüge Bordalltag

18.10.2014 Feuertänze

Jeden Freitagabend findet auf dem zentralen Platz der Denarau Marina eine Feuertanz Darbietung statt. Letzten Freitag hatten wir zusammen mit der Felice und der Gipsy 4 nur noch einen kurzen Blick auf den Abschluss der Darbietung erhaschen können. Heute wollen wir es besser machen und gehen früher zum Abendessen. Nachdem wir uns die Bäuche im italienischen Restaurant „Amalfi“ vollgeschlagen haben, kommen wir gerade rechtzeitig zur…

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… Tanzaufführung die mit eher wenig aufregenden Tänzen verschiedener Polynesischer Inseln beginnt. Wer, wie wir, die Heiva in Tahiti und Bora Bora gesehen hat, wird von dieser Darbietung nicht gerade vom Hocker gerissen. Dann aber erlöschen die Scheinwerfer und die Feuertänze ziehen uns in ihren Bann…

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Die Tanzvorstellung beginnt eher lahm mit Tänzen der Insel Kiribati…

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… Tahiti…

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… und Tonga.

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Dann kommen die Feuerschlucker auf die Bühne….

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… und wir sind begeistert!

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Bordalltag

17.10.2014 Viel Arbeit

Wir haben richtig viel geschafft in den letzten Wochen, aber unser Aufenthalt in Port Denarau entwickelt sich allmählich zum Arbeitslager. Von Len und Kolja kamen schon Andeutungen in dieser Richtung …

Die Kupplungsteile sind (diesmal ohne Macken) eingetroffen und wurden von dem Mechaniker Ritresch (Yachthelp) zu unserer vollen Zufriedenheit eingebaut. Wir haben es endlich geschafft den kleinen Riss am Gennaker beim Segelmacher nähen zu lassen. Die neuen Polster sind angebracht. Chartplotter, Radar, Wind- und Rudergeber sind eingebaut und funktionieren einwandfrei. Diverse Strom- und Elektronik Kabel wurden ersetzt bzw. mussten neu verlegt werden. Mehrere Hydraulikstangen und Scharniere, die unsere großen Schapps aufhalten, haben wir getauscht. Mittlerweile haben wir auch acht unserer zehn Microschalter der elektrischen Winschen gegen wasserdicht vergossene Schalter ausgetauscht. Anita kämpft sich in minuziöser Kleinarbeit durch alle Bilgen, jedes Schapp, jeden Schrank oder Regal an Bord. Alles wir ausgeräumt, die Bilge / Schrank perfekt gereinigt und wieder eingeräumt. Etliches Gerümpel, das wir seit Jahren nicht mehr benutzt haben, taucht dabei auf und wird aussortiert und weggeschmissen.

Eigentlich dachten wir, wir wären soweit fertig, bevor wir Franz und seine Familie von der „Miss Goodnight“ einer Lagoon 440 am Steg getroffen haben. Er brachte uns auf die Idee hier auch noch die Pacific High polieren zu lassen. Die niedrigen Schwimmstege eignen sich perfekt dazu und am C-Dock legt man längsseits an. Unsere Verhandlungen mit dem aufstrebenden indischen Polier-Unternehmer Api verlaufen aber leider nicht erfolgreich. Zum einen will er den doppelten Lohn wie im Vorjahr: 1.200 FJD (ca. 500 EUR), Franz hatte uns die Preise verraten. Zum anderen hat er keine ausreichenden Poliermittel / Maschinen und auch nicht richtig Zeit und will uns in knapp zwei Tagen zwischen zwei Aufträgen reinquetschen. 500 EUR scheinen auf dem ersten Blick günstig einen Kat in der Größe der Pacific High zu polieren. Wir hatten in den USA 1.600 USD bezahlt. George der Polierer, hatte aber auch 4 Tage mit drei Mann ununterbrochen hart gearbeitet und war sein Geld allemal wert. Wir beobachteten wir wie Api’s Leute dagegen eher lustlos Boote, meistens von Hand, polieren und gerne auch mal ein Päuschen im Schatten einlegen.

In geistiger Umnachtung, böse Zungen behaupten das sei ein Dauerzustand beim Kapitän, beschließen wir die Pacific High selber zu polieren, denn sie hat es wirklich verdient und bitter nötig. Ein Liegeplatz am C-Dock ist auch gerade frei geworden…

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Morgenstimmung am Megadock in der Denarau Marina

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Auch Len hilft beim Polieren mit…

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… langsam glänzt die Pacific High wieder.

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Das Edelstahl wird auch gleich mit auf Vordermann gebracht

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Drei Polierdurchgänge (2x mit 3M intensiv Polierpaste, 1x mit weichem Poliermittel) und zwei Schichten Wachs (alles mit der Maschine) sind nötig bis die Pacific High wieder so in der Abendsonne glänzt. Rund 50 Arbeitsstunden haben wir für das Polieren der Rümpfe benötigt.

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Verdienter Feierabend.

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So bunt die Gitarre des Hardrock Cafés auch sein mag, dort ist es uns zu laut und zu teuer. Wir essen lieber beim Italiener um die Ecke.

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Ausflüge Bordalltag

16.10.2014 Port Denarau – Marinaleben

Neben der vielen Arbeit und den Erledigungen gibt es auch noch eine große und lustige Segler Gemeinschaft in Port Denarau. Man trifft sich meist ab 17:00 Uhr in lockerer Runde bei Cardos um dann, bei Verlangen, in eines der vielen Restaurants weiterzuziehen. Wir haben viele nette australische Segler kennen gelernt und viele Einladungen bekommen wenn wir ihr Land besuchen. Besonders nett waren aber die Abende mit unseren deutschen Seglerfreunden. Es ist einfach schön wieder in der Muttersprache zu plaudern.

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Kurzer Einkaufsbummel….

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… im Hard Rock Café.

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Die übliche Gang bei Cardos…

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… eine größere Runde am nächsten Abend.

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Etwas später wechseln wir den Tisch für das Abendessen.

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Jeden Abend spielen Live Bands. Manchmal gibt es aber auch Tanz Darbietungen

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Wir haben zu lange gegessen und zu viel geredet und erhaschen nur noch einen kurzen Blick auf den Abschluss der Feuertänze

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